Das triste Grau
15.13.2020: Wer kennt das nicht? Man steht morgens auf, macht sich einen Kaffee und denkt sich direkt so: "So ein Sch***, wieder ein nichtsnutziger Tag.", dabei hat dieser nicht einmal richtig angefangen. Aber wie war es eigentlich bei mir, als dieser ganze 2020er Krempel, noch nicht vorherrschend war? Nun. Handelte es sich, um einen gewöhnlichen Wochentag, so stand ich morgens um 6 Uhr auf, zog mich an, rauchte mir eine Zigarette und, wenn nach dem Duschen noch Zeit übriggeblieben war, dann machte ich mir meist noch einen Kaffee, bevor ich meinen Partner zur Berufsschule bringen würde. Das war nahezu immer der gleiche Ablauf. In den jeweiligen Jahreszeiten, gab es nur ein paar kleine Unterschiede; entweder ich fuhr im Dunkeln zur Schule oder, in der Sommerzeit im Hellen. Doch am Weg dorthin, änderte sich nicht wirklich viel und auch nicht, im Verkehrsaufkommen. Auf der Hinfahrt spielten wir dann irgendeine Playlist von Spotify im Auto ab, weil ich das Radio selbst, nur sehr selten einschaltete. Ich hasste es zum Beispiel zutiefst wenn sich, aus irgendeinem unerfindlichen Grund, der Verkehrsfunk einschaltete und statt dieser dann auch ertönte, nur ein nervtötendes Rauschen zu hören war. Da ich den Golf allerdings erst im Mai 2019 bekommen hatte, fand ich die Funktion, wie man den Verkehrsfunk ausschalten konnte, erst recht spät an diesem alten Kassettenradio. Sobald ich meinen Partner dann, in seiner Schule verfrachtet hatte, fuhr ich dann meist zum Mendener Kaufland, welcher rund 10 Minuten mit dem Auto, von seiner Ausbildungsstätte entfernt lag. Allerdings nicht, um dort einzukaufen, sondern einfach nur, um dort bei "Hosselmann" zu frühstücken. Irgendwie mochte ich die Brötchen dort, weil die stets immer, sehr weich und fluffig waren. Wer kennt das nicht; man beißt in ein Brötchen rein, welches sich wie Glas anfühlte und haute sich erstmal gefühlt, zig Glassplitter in den Gaumen. Ich konnte dieses Gefühl nicht ausstehen, unter Schmerzen mein Frühstück zu "genießen". In diesem Bäckerei-Café jedenfalls, gab es dieses Phänomen nicht und jedes Mal, wenn ich Geld bekam, gönnte ich mir erstmal dort, ein üppiges Frühstück.
Auf meinem Tablett befanden sich dann meistens, nachdem ich bezahlt hatte, zwei Brötchen, vielleicht auch mal eine Semmel und ein Croissant, ein Stückchen Butter, Honig und die Krönung des Ganzen, an einem frühen und sonnigen Morgen wie diesem, eine leckere Latte Macchiato. Wenn ich auf der ehemaligen Arbeit im Callcenter, eines über mich erfahren hatte, dann war es die Tatsache, dass ich dort explizit gelernt hatte, was eigentlich ein guter und starker Kaffee bedeutete. Naja, und wir Deutschen trinken, sehr viel Kaffee und der kommt sogar noch, vor dem Bierchen. Naja, und wenn ich mal keine Lust auf einen Latte hatte, dann bestellte ich mir auch nur einfach, einen Filterkaffee. Zumeist war der günstiger und schneller fertig. Besonders, wenn man starken Appetit verspürte und nicht genau wissen konnte, wann denn der "Schüler", Schulschluss haben würde, bevorzugte man stets die schnellere Variante des Frühstücks.
Facebook und seine Macken
Wie ein älterer Herr, der täglich morgens seine Tageszeitung las, schwirrte ich mit meinem Handy auf Facebook herum. Dort befand ich mich in zahlreichen Gruppen. Eine wäre dann zum Beispiel gewesen, "Tram-Aktuell", eine Facebookseite eines guten Freundes, mit dem ich im April stets, gemeinsam meinen Urlaub in "Bad Herrenalb" verbrachte. Ich las mir darauf gerne durch, welche faszinierende Videos er gedreht hatte, von verschiedensten Städten heraus, mit deren Straßen- oder Stadtbahn-Typen. Einmal im Jahr, nahezu kurz nach der "Intermodellbau", fuhr ich immer in den Schwarzwald, um die Stadtbahnen der Karlsruher Verkehrsbetriebe abzulichten. Dies irgendwie, entwickelte sich allmählich zu einer Tradition. Natürlich konnte man dort auch, neben den Stadtbahnmodellen und einer Oldtimer-Fahrt, die schönen Landschaften begutachten. So viel Grün auf einem Haufen, sah man nicht mal in Schwerte, obwohl ich sagen musste, dass selbst meine Wohnstadt, im Gegensatz zu meiner Heimatstadt Dortmund, sehr grünlich ist. Naja, zumindest im Sommer natürlich. Allerdings lag dieses Ereignis, während ich im Café saß und mein Frühstück verputzte, längst schon hinter mir und auf mich wartete im Endeffekt, nur noch der "Japan-Tag" in Düsseldorf, oder aber das "Lichterfest im Westfalenpark Dortmund". Zumindest waren dies alles geplante Festivals, die ich mit meinem Partner besuchen wollte. Allerdings musste der Japan-Tag für mich ausfallen, weil ich dafür leider auf der Arbeit, keinen freien Tag bekommen konnte. An diesem Tag im Café allerdings, war ich aber leider schon wieder, auf Jobsuche und suchte auch nebenher, eine neue Arbeitsstelle, welche ich nach den Osterferien leider, beenden musste. Mein Aufgabenbereich war leider zu eintönig und der weitere Verlauf meiner Karriere irgendwie, nicht so rosig. Allerdings machte ich das Beste aus meiner Situation, weil ich somit mehr Zeit bekommen hatte, meine Bücherserie fort zu setzen. Während ich auf Facebook herumkurvte, regte mich sehr stark diese Greta auf, die mit ihrer Doppelmoral doch sehr stark übertrieb. Sie kämpfte für weniger Flugverkehr und hinterrücks, flog sie mit einem Flieger zu einer Demonstration, oder zu einer Staatsrede. Seit sie dieses "Friday For Future"-Ding abgezogen hatte, mutierten die Diskussionen auf Facebook ins Unermessliche. Fast schon irgendwie nervig. "Dank ihr, dürfen wir bestimmt im nächsten Jahr 2020, nicht mehr böllern.", dachte ich mir im Stillen und zeigte einen Post von dieser Greta, meiner Schwester. Sofort war sie, derselben Meinung und befürchtete auch, dass aufgrund derer Bemühungen, das private Böllern verboten werden würde.
Ich meinte damals: "Okay, wenn die Greta doch für ihre Sache kämpfen will, dann soll sie es machen. Aber dann bitte richtig und nicht halbherzig.", weil es für mich so vorgekommen war, als wolle sie erreichen, dass wir Ottonormalverbraucher, auf alles verzichten, sie sich aber weiter in ihrem Ruhm und dadurch erlangten Luxus schwelgen kann. Sie bekam sogar Privilegien, die ich mir erwünscht hätte. Wie gerne wäre ich auch mal, mit einem Segelboot, um die Welt gereist. Aber dies war wohl nicht wirklich meine Bestimmung, wie es den Anschein hatte. Was die Natur für mich wohl vorgesehen hatte, dies wusste nur Gott, sofern es diesen geben würde.
Das Buch muss weitergehen
Nachdem ich mein Frühstücks-Tablett wieder, in die Sammelstelle zurückgegeben hatte, verabschiedete ich mich freundlich wie immer, von der Bäckereiverkäuferin und ging, ebenfalls wie immer, zu meinem Auto, um mir darin noch, eine Zigarette zu rauchen. Da an mich keine Anforderungen gestellt wurden, war ich frei und ungebunden. Mit Ausnahme dessen, dass ich meinen Partner wieder, nach Schulschluss von seiner Ausbildungsstelle abholen musste. Diese Gegebenheit entschied sich immer recht spontan und nach einem Blick auf mein Handy, stellte ich meistens fest, dass er mir nicht verkündet hatte, früher Schluss zu haben. Somit saß ich, gegen 9 Uhr in meinem Fahrzeug, die Fenster auf dem Kaufland-Parkplatz bis aufs Maximum heruntergekurbelt, startete meine Musik mit Hilfe des Kassettenadapters, welcher gemütlich vor sich hin ratterte und genoss meine Zigarette in der heißen Juni-Woche. Meistens träumte ich von der Nordsee und hörte mir Lieder an, die mich stets an einem Aufenthalt an diesen Ort zurückerinnerten. Wer kannte dies ebenfalls nicht? Musik die man während seines Urlaubes in der Vergangenheit gehört hatte, blieben einem im Gedächtnis und sobald man diese wieder hörte, fühlte man sich an dem Ort zurückversetzt, an welchem man dieses Lied einst, zum ersten Mal vernommen hatte. Für mich war die Musik nicht nur etwas, zum Mitsingen, sondern sie diente auch dazu, Erinnerungen wie Flashbacks, ins Gedächtnis zurück zu rufen. Meistens folgte dann der Gedankenzug, in welchem man sich ausrechnete, wie lange dies schon in der Vergangenheit zurückgelegen hatte und darauf folgte dann meist: "Was, schon so lange ist das jetzt her?" Ich würde sagen, dass es sich dabei, um ein gängiges Phänomen handelte, welches ein Jeder kannte.
Nachdem ich meine Kippe aufrauchte und in meinem Ascher verfrachtete, startete ich den Motor und fuhr dann meistens wieder, zurück nach Hause. Immerhin musste ich ja mein Buch weiterschreiben, weil im Oktober des Jahres 2019, eine Vorlesung in der Dortmunder Bibliothek angestanden hatte. Bis dahin, wollte ich mein erstes Werk vollendet haben. Okay zugegeben, "Der Schattenmann", war nicht wirklich mein erstes Buch, aber es war das Buch, in welchem ich meine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse, zusammen mit dem Protagonisten, mit anderen teilen wollte. Aus diesem Grund, sollte es möglichst perfekt geschrieben sein, damit ich es vortragen konnte. Obwohl es Juni war und der Termin erst im Oktober anstand, war ich ziemlich nervös. Vor Publikum etwas Eigens-kreiertes vorzutragen, empfand ich persönlich, als eine ziemliche Herausforderung. Für jemand, der in der Schule nicht gerne Referate vortrug, wäre sowas sicherlich nicht einfach gewesen. Zuhause schrieb ich dann meist ein paar Zeilen, bis ich dann irgendwann, so gegen 14 Uhr, nach Menden zurückfahren musste, um meinen Partner von seiner Ausbildungsstelle abzuholen.
Ein restlicher Tagesablauf
Da man innerhalb der Woche hin- und herjuckeln musste, blieben einem nicht sonderlich viele Möglichkeiten übrig, was man an einem Tag wie diesem, noch machen konnte. Immerhin wäre am nächsten Tag wieder Schule gewesen und verreisen, konnte man auch nicht. Zumindest so lange nicht, bis die Sommerferien begonnen hätten. Doch von diesen waren wir noch, ein paar Wochen entfernt gewesen. Ob man dann nun einen Urlaub, oder nur einen Ausflug machen wollte, war immer von einigen Faktoren abhängig gewesen. Meine berufliche Situation, dann die Tatsache, dass man nur innerhalb der Ferien verreisen konnte, was nicht immer ganz so perfekt gewesen war... eigentlich und natürlich das Wichtigste; die finanziellen Bedingungen. Ohne Geld immerhin, konnte man nur schwerlich verreisen und das, war uns leider bewusst. Da wir durch den Aufenthalt im April im Schwarzwald nicht sonderlich flüssig waren, fiel die Nordsee jedenfalls schon mal flach. Ein Aufenthalt dort, in einem Hotel oder einer Ferienwohnung, hätte vermutlich das Doppelte von dem gekostet, was man in Bad Herrenalb ausgegeben hatte. Da die Mutter meines Partners in der Nähe von Frankfurt wohnte und ich diese Stadt mit ihren Hochhäusern sehr schätzte, schlossen wir die Entscheidung, dorthin zu fahren, sobald die Ferien begonnen hätten. Man konnte hier eindrucksvoll sehen, dass man zahlreiche Möglichkeiten besaß, innerhalb des Landes, auch kostengünstige Urlaube zu machen und es wurden einem, was das betraf, keinerlei Grenzen gesetzt. Uns stünde, das gesamte Land zur Erkundung bereit und nichts und niemand, mit Ausnahme der Tankfüllung, hätte uns aufhalten können. Ich war nämlich ein kleiner Entdecker, der gerne viele Städte besuchte, nur um seine Speicherkarte auf dem Handy, mit vielen verschiedenen Gebäuden und Eindrücken, zuzuballern. "Wenn wir aus unserem Urlaub zurückkommen, brauche ich vermutlich, eine neue externe Festplatte.", meinte ich scherzhaft. Ein bisschen Geld hatten wir zwar noch übrig, aber für eine externe Festplatte, hätte es vermutlich nicht mehr gereicht. *lach*
Die Ferien
In den Ferien dann, besuchten wir die Stadt Frankfurt am Main, schlenderten über die Main-Brücke und kehrten, wenig später, in den chinesischen Gärten ein. Den ganzen Tag verbrachten wir dort damit, Fotos zu machen und die Eindrücke dieser New York-ähnlichen Stadt, mit unseren Handys einzufangen. Auch machte ich Fotos und Videos von Stadtbahnen der City und genoss regelrecht, jede einzelne Minute. Später dann, als wir wieder bei der Mutter meines Partners angekommen waren, taten unsere Beine weh und der Schritt brannte. Aber diese Schmerzen ertrugen wir wie Männer, weil sich jede einzelne Minute davon gelohnt hatte. Über sechs Stunden waren wir unterwegs und schlenderten durch die Hochhausschluchten und nie, mussten wir mal stoppen, um nach Luft zu schnappen. Kein Gang, war schlauchend oder sonst etwas, in dieser Richtung. Wir stoppten nur, wenn wir etwas essen oder trinken wollten. Aber danach, ging unser Marsch weiter und wir befanden uns, bis in den tiefsten Abendstunden, auf Entdeckungstour. Wäre es nach mir gegangen, wären wir sogar mit einem Kahn über dem Main geschippert. Allerdings mussten wir diese Idee verwerfen, weil es leider nicht nach unserem Geldbeutel gegangen war. Grundsätzlich bestand meine Brieftasche immer aus Zwiebelleder. Guckste rein, kommen dir die Tränen. Allerdings machte es uns nichts aus, so knapp bei Kasse zu sein, weil Frankfurt einem stets etwas, für das Auge anzubieten hatte.
Bad Vilbel war wohl mit Abstand, eines der buntesten Orte, die wir jemals besucht hatten. Jenseits eines kleinen Stadtparks, befand sich in Mitten dieser eine alte Burg, welche die Stadt als Bühne genutzt hatte. Dort fanden, in regelmäßigen Abständen, die sogenannten "Burgfestspiele" statt. Neben dieser Attraktion, gab es auch wiederum einiges, fürs Auge. Die Mineralwasser-Firma "Hassia", bezog ihr Wasser aus diesen Quellort und nahezu überall in diesem Park, konnte man aus vielen Quellen, stilles Mineralwasser trinken. Die Blumen und die Pflanzenvielfalt in diesem Park und auch in der restlichen Stadt, waren ein Hingucker der buntesten Farben, die man zu Gesicht bekommen konnte.
Ein Virus, das alles verdirbt
Nun kamen wir wieder an, im Hier und Jetzt. Ein Virus machte uns allen, diese Möglichkeiten zunichte. Nichts ist mehr so wie es war und dabei waren, die vorherbeschriebenen Ereignisse, gerade einmal ein Jahr her gewesen. Was war plötzlich passiert? Im Jahr 2020, konnte man im Sommer zwar noch frühstücken gehen. Jedoch mit Auflagen. Man musste sich ständig, in einer blöden Liste eintragen, oder Zettelchen mit seinen Daten ausfüllen, deren Verwendung bis heute noch nicht richtig geklärt wurde. Sie sollten für die Rückverfolgung von Corona-Infekten dienen, sagte man mir. Das alles, war ja schön und gut. Doch ob das Gesundheitsamt diese Daten erhalten hatte, war natürlich fraglich. Jeder stellte sich vermutlich, ebenso wie ich, diese Frage. Doch beantwortet, wurden sie eigentlich nie. Zahlreiche Geschäfte, sowie auch die Gastronomiebetriebe, gaben horrende Summen dafür aus, den Infektionsschutz zu gewährleisten. Es wurden Desinfektionsständer aufgestellt, diese Daten aufgenommen und die Abstände gewährleistet und wieso das Ganze? Damit man später doch alles schließt. Es wurden Gelder ausgegeben für eine Sache, die sie sich hätten dann auch sparen können. Wir rutschten von einem Lockdown in den nächsten und die Existenzen der hartarbeitenden Bevölkerung, standen immer wieder erneut, auf dem Spiel. Es entstanden Fragen, aber es kamen keine Antworten. Die Regierung schien wohl nicht zu wissen, wie sie nun genau handeln sollte und setzte durch ihre Beschlüsse diese Existenzen, immer mehr in den Sand. Chaos entstand und keiner wusste mehr so wirklich, was der nächste Morgen bringen würde. Wie denn auch? Sobald eine Verordnung beschlossen wurde, ruderte man eine Woche später entweder zurück, oder erschuf neue Verordnungen, welche jenseits jeglicher Logik zu sein schien. Die Regierung und ja, auch die Gründer von Existenzen, kamen nicht auf einen grünen Zweig und ein Ende, dieser ganzen Misere, scheint noch lange nicht in Sicht zu sein.
Nun werfen wir mal einen Blick, in das aktuelle Geschehen. Mittlerweile befinden wir uns, seit die Krise aufgekommen war im vierten Lockdown, obwohl es eigentlich nur drei waren. Aber da der letzte Lockdown verlängert wurde, zählte dieser große im Jahr 2021 für mich, als ein Doppel-Shutdown. Die Zahlen sinken nicht und wenn doch, dann wirklich nur schleichend. Die Staatskassen leeren sich immer mehr und auch hierbei, wird mal so gar kein Riegel vorgeschoben. Einige Gastronomiebetriebe, wollen ihre Pforten wieder öffnen, weil das Ausharren ohne eine Aussicht auf ein jähes Ende, nicht tragbar für die ist. Die Restaurantbetreiber, wollen ihre Lokale, trotz eines Öffnungsverbotes, wieder aufmachen, weil sie dies, als ihre letzte Hoffnung sehen, ihr Lokal doch noch zu retten. Schon alleine, dass sie solche Wege gehen müssen, schreit doch schon ziemlich danach, dass etwas nicht mit rechten Dingen hierzulande, zugeht. Die Feuerwerksindustrie, die ihren kompletten Jahresumsatz durch den Verkauf von Silvesterfeuerwerke bestreitet, bangen nun auch um ihre Existenzen und ehrlich gesagt, sieht es nicht so aus, als würden sie dieses Jahr noch bestehen bleiben können. Die versprochenen Abschlagszahlungen des Landes, von November und Dezember, kamen noch immer nicht bei den Ladenbetreibern an, die ihre Geschäfte schließen mussten und nun will das Land die Regelungen erneut verschärfen? Na, dies kann ja was werden. Es läuft bei denen. Zwar bergab und immer schön geradeaus, aber es läuft. Niemals hätte man es für möglich gehalten, dass es ein Virus geben würde, dass einem alles verderben konnte.
Naja, wenigstens erkannte die Regierung mal, dass ein Lockdown nicht funktionieren kann, wenn man zwar Kontaktbeschränkungen auferlegt, man aber in einer Klasse mit rund 20 Haushalten zusammen hocken muss. Wobei ja noch das Problem, bei den Arbeitern läge, die im Grunde von Zuhause aus arbeiten könnten, die Firmen es aber nicht ermöglichen wollen oder können. Mein Vorlesetermin übrigens, in der Stadt und Landes-Bibliothek fiel übrigens auch aus und seither, gab es leider keinen neuen Termin dafür. Mein Startup jedenfalls, konnte ich mir gehörig in die Haare schmieren und wer sich nun versucht selbstständig zu machen, der hatte meines Erachtens einfach nur, sehr schlechte Karten. Auf Unterstützung von Außenstehenden konnte man nicht hoffen und scheinbar interessiert sich wohl niemand dafür, ein Print-Buch zu veröffentlichen. Stets muss alles digital ablaufen, in Form von eBooks und lauter solch einen Kram. Heutzutage scheint ein richtiges Buch, welches man in seinen Händen halten konnte, nicht mehr zeitgemäß zu sein, was ich persönlich ziemlich traurig finde. Es gibt kein schöneres Gefühl, als sein eigenes geschriebenes Werk, in den Händen zu halten. Doch vermutlich kam ich von einem anderen Planeten, weil ich auf der Erde, jegliche Hoffnung verloren habe. Hey, wenn ich doch von einem anderen Planeten stamme, wieso fliege ich dann nicht wieder zurück nach Hause? Ach ja richtig. Corona. Tja, das wird dann wohl nix.
"Hey, lass uns mal nach München fahren. Ich wollte die Stadt, schon immer mal sehen." "Geht nicht. Corona."
"Hey, lass mal ne Party feiern. Ich habe Bock mich zu besaufen und Freunde zu treffen." "Geht nicht. Corona."
"Hey, lass mal ne Runde shoppen gehen. Ich brauche ein neues Handy." "Geht nicht. Corona."
"Hey, lass mal in den Puff gehen." "Geht nicht. Corona."
"Hey, lass mal raus in den Schnee." "Geht nicht. Corona."
"Hey, lass mal draußen ein Bier zusammen trinken." "Geht nicht. Corona. Ist alles zu."
"Hey, bestell' mal was zu Essen." "Das geht. Trotz Corona."
Na wenigstens, konnte man fett werden, ohne dass eine Auflage dies irgendwie verboten hätte. Doch die wenigen Möglichkeiten, die man nun hatte, waren ziemlich bedrückend. Früher, also im Jahr 2019, hätte ich zu allem vermutlich "Ja" gesagt. Doch nun, musste man alles ablehnen und sich stets immer vor Augen führen, dass ein Verstoß dagegen, ziemlich teuer werden könnte. Wobei ich mich allerdings fragte, ob man gegen einer solchen Strafe, nicht sogar klagen könnte, weil es immerhin nur eine Verordnung ist und die Geldstrafen nicht verhältnismäßig sind. Eine Verordnung, war immerhin noch lange kein Gesetz. Vielleicht erklärt dies den Grund, wieso jeder Polizist oder Ordnungshüter stets ein "Du-Du-Du" ausspricht, wenn man ohne Maske in der Stadt erwischt wird. Ich stelle mir jedenfalls die Frage, wie vermutlich viele andere auch, wie lange wir noch dieses triste Grau ertragen müssen. Noch vielleicht ein Jahr, ein weiteres Jahrzehnt bis 2031, oder vielleicht wirklich nur noch, bis zum Sommer. Fragen über Fragen, auf denen sich leider, ohne spekulativ zu werden, keine Antworten finden lassen.
Ich melde mich dann mal wieder morgen zurück. Immerhin konnte man den Haushalt ja noch, trotz Corona machen.
Cheerio
Text und Recherche: CY, DS
(C) by YORK INTERNATIONAL 2021
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