Depressionen, eine kurze Abhandlung
Schwerte, 18.12.2022, 17:30 Uhr - Artikel von: Björn Schubert (Chas York) - Lesedauer ca.: "Ich nehme mir die Zeit, die ich dafür brauche."
Depressionen; die häufigste psychische Krankheit in Deutschland - Bild: Björn Schubert (2019) |
Depressionen, sind keine Stimmungsschwankungen. Man ist, weder traurig noch fröhlich und man weiß nie, wann sie einen überrumpeln, und ist sie erstmal da, weiß man zumeist nicht, woher sie kommt, warum sie da ist und vor allem, was der Auslöser eines depressiven Schubes, ist. Heute, in unserem Beitrag, wollen wir mal, diese besagte Krankheit durchleuchten und ein wenig, aus dem Nähkästchen berichten. Hier fließen eigene Erfahrungswerte mit ein.
Depressionen. Ein Wort, dass sehr häufig missbraucht wird, für vielerlei Dinge. Die berühmteste und doch wohl am häufigsten gebrauchte Umschreibung für ‚Depressionen‘, ist Traurigkeit. Doch, was die meisten nicht wissen; man kann auch traurig sein, ohne einen depressiven Schub zu haben. Dabei, müssen wir uns eine Frage stellen: Warum, wird ein solcher Schub immer, von Außenstehenden, mit Trauer in Verbindung gebracht? Etwa, weil der Leidende, ein langes Gesicht zieht? Ich habe es mir mal zur Aufgabe gemacht, in mich hineinzuhören und wollte damit herausfinden, wie so eine Depression, im Groben und Ganzen, bei mir abläuft. Eine Sache steht dabei deutlich fest; ein Schub, kommt unverhofft und bedeutet nicht, dass man traurig oder fröhlich per-sé ist. Der Betroffene, weiß oftmals gar nicht, dass er einen depressiven Schub, auch umgangssprachlich ‚depri‘ hat. Meistens fällt dieser Gesichtspunkt, den Außenstehenden auf und selten, können die etwas dagegen ausrichten.
Kurze Fakten: Depression, ist eine psychologische Krankheit, die nicht heilbar aber, therapierbar ist. Sie ist noch heute, in Zeiten der fortgeschrittenen Technik, ein jähes Mysterium und doch, gibt es verschiedenste Berichte, über dieses psychologische Problem. Personen, die an Depressionen leiden, wissen es meistens nicht, dass sie depressiv sind und das macht diese Krankheit, zu einem gefährlichen Begleiter, die sogar, je schlimmer sie wird, zum Suizid führen kann. Dies ist aber nicht zwangsläufig, als eine Todesart oder Risiko zu bewerten. Suizidale Personen, haben meist noch eine Kombinationskrankheit, wie etwa, Schizophrenie oder auch Borderline oder ähnliches. Bei Selbstmordgedanken, solltet ihr Hilfe ersuchen und gegebenenfalls die Telefonseelsorge kontaktieren.
Telefon: 0800-1110111 und auch 0800-1110222 (der Anruf ist kostenfrei)
Wie sieht ein Tag des Schubes aus?
Grundsätzlich gibt es keinen speziellen Tag, wo sich ein Schub bei mir bemerkbar macht. Sehr häufig beginnt ein Wochenabschnitt immer, ganz gewöhnlich und auch, mit fröhlichem Beginn. Die Erfahrungen, spielen bei einem depressiven Schub, nur eine untergeordnete Rolle, können aber sehr wohl, als Trigger fungieren. Das Wort ‚Trigger‘ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie, 'Auslöser'. Kurz gesagt, man hat in der Vergangenheit eine Situation erlebt, in der man sich unter Umständen, ganz mies gefühlt hat und in der Gegenwart, kommt dann plötzlich, eine ähnliche Gegebenheit auf, in der wir uns unterbewusst, an jähe Dinge aus der Vergangenheit erinnern und schon, ist man auf einmal, tottraurig oder niedergeschlagen. Dies kann zum Beispiel, das Wetter sein; beispielsweise, man wurde im klirrendkalten Winter beraubt und verarbeitete diese Gegebenheit nicht oder nur, sehr dürftig. Die Folge: Im Hier und Jetzt, bei einem ähnlichen Wetterverhältnis, kommt einem diese Situation wieder in den Kopf zurück, ohne, dass man etwas dagegen ausrichten kann. Dies sind jedoch Depressionen, die mit einem posttraumatischen Stresserlebnis einhergehen. Aber nichtsdestotrotz, kann es auch solche Trigger, für einen plötzlich aufkommenden Schub geben. Jedoch befasse ich mich lieber heute, mit jenem Schub, der unverhofft und vor allem, ohne triftigen Grund aufkommt. Vor ein paar Tagen zum Beispiel: Es ist ein ganz gewöhnlicher Tag, ich freue mich, auf das bevorstehende Weihnachts- und Silvesterfest und ich warte schon ungeduldig darauf, endlich die Feuerwerks-Prospekte einsehen zu können. Leider hat der Laden, noch keine Prospekte ausgelegt, was mich aber kaum verärgert.
Auf dem Heimweg dann, trage ich, weil unser Auto bis nach dem Neujahrestag in der Werkstatt verbleiben muss, unsere Lebensmitteleinkäufe mit einem großen Wanderrucksack nach Hause. Damals, bevor wir das Auto hatten, haben wir es genauso gemacht und daran, war auch nichts außergewöhnlich. Als wir zuhause, die Sachen in den Kühlschrank verfrachten und ich mich, an meinem Schreibtisch setze und das Minecraft-Spiel starte, verspüre ich in meinem Kopf, einen kurz aufkommenden Schmerz und eh ich es mich versehe, fühle ich mich unglaublich gestresst, überfordert und vollkommen deplatziert. Ich mache weiterhin meine Sachen, die ich machen will und gehe in die Küche und spüle, das Geschirr vom Vorabend weg. Leider ist unsere Spülmaschine im Sommer kaputtgegangen und seither, spüle ich das Geschirr und Besteck wieder, auf altmodischer Art und Weise. Zu unserem Bedauern, ist ein Geschirrspüler, nicht ganz so kostengünstig, wie es vielleicht für andere, mit höheren Finanzen, der Fall ist.
Erst, als mein Mann mich fragt, was mit mir denn los sei, ist mir klargeworden, dass ich wohl augenblicklich einen depressiven Schub hätte und naja, den habe ich dann auch. Seine Frage, die dann allerdings wieder aufkommt, nervt mich eigentlich nur.
„Wieso bist du denn depri? Bald kommt doch Silvester und freust du dich nicht auf Weihnachten?“, klar, freue ich mich darauf, was ich aber, in diesem Moment nicht ausdrücken kann.
Bis Weihnachten und Silvester immerhin, dauert es noch und naja, die Vorfreude ist halt da, aber irgendwo tief in mir versteckt. Ich kann nicht mal herausfinden, wieso ich im Augenblick so depressiv bin. Nicht einmal, den Auslöser dafür, finde ich dann. Plötzlich, ist man mittendrin und steht dort und geht auf die Suche nach einen Grund, den man aber nicht finden kann, weil man nicht weiß, wo man suchen soll. Nun habe ich in meiner Vergangenheit, viele Erfahrungen gesammelt und auch eine psychologische Betreuung gehabt. Da nun aber meine Zeit mit dieser Betreuung vorbei ist, kann ich nicht mehr auf ihre Hilfen zugreifen. Aber ich weiß genau, wie sich eine Depression bei mir äußert und auch, was ich unternehmen muss, um diese wieder zu ‚heilen‘. Ganz heilen, kann man eine Depression nie. Aber erleichtern. Fragen jedoch wie:
„Kann ich was für dich tun?“, oder,
„Bin ich schuld?“, sind wohl kaum die richtigen Fragen, die ein Außenstehender einen Betroffenen stellen soll.
Vielmehr sollte dieser, den Depressiven in Ruhe lassen. Natürlich nicht gänzlich ignorieren. Jedoch, ihm seine Zeit zum - wie ein Außenstehender es nennen würde - Trauern lassen. Meistens, wenn jemand wie ich, der unter Depressionen leidet, seine Ruhe bekommt, fängt er sich immer selbst wieder. Ein neuer Tag kann bedeuten, dass die Depression weitergeht oder aber, auch fort ist. Doch ganz fort, ist sie nie und dies sollte einem Außenstehenden, stets bewusst sein. An einem Tag mit einem Schub, bin ich zu nichts zu gebrauchen. Meine Aufgaben des Tages, regele ich aber meistens selbstständig und mache sie auch weitestgehend. Jedoch für Neues, bin ich dann eher weniger zu haben und dann poche ich auch stets, auf meine routinierten Abläufe. Spülen, okay. Schreiben, okay. Einkaufen gehen, wenn dies eigentlich nicht auf dem Plan steht, eher nicht. Da bringt es dann auch keinem, wenn man den Betroffenen dazu überredet. Besonders Überreden, ist ohnehin, der falsche Weg.
Wie kann man seinen Schub auflösen?
Ganz einfach zu sagen ‚ich fühle mich jetzt wieder gut‘, kann man nicht. Man muss Geduld aufbringen, nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für die umgebenden Personen. Für Außenstehende, gelten folgende Regeln:
- Drängt euch den Betroffenen nicht dauernd auf. Hier ist nämlich Abstand gefragt. Außer, der Betroffene verlangt explizit von euch, dass er eure Gesellschaft wünscht.
- Stellt dem Betroffenen nicht zu viele Fragen. Ein depressiver filtert, im Fall eines Schubes, nur die für ihn wichtigen Dinge aus seinen Sätzen heraus. Mit sinnlosen Plattitüden, gibt sich der Depressive nämlich dann, nur ungerne ab.
- Im Falle eines Schubes, zieht sich der Betroffene gerne zurück. Gewährt ihm, den nötigen Freiraum, den er benötigt.
- Wenn ein Depressiver, so ist wie er ist, dann hat das nichts zwangsläufig, mit dem Außenstehenden zu tun. Projiziert nicht immer alles auf euch.
- Wartet darauf, bis der Depressive auf euch zu kommt und nicht umgekehrt. Im Moment eines Schubes, ist nur die Krankheit wichtig. Dinge, die auf einen anderen Tag verschoben werden können, sollten es auch.
- Verschont den Betroffenen von Dingen, auf die er keine Lust hat. Selbst auch dann, wenn es sich dabei, um seine täglichen Aufgaben betrifft. Was der Kranke nun braucht, ist Ruhe, Frieden und Zeit, den Kopf freizubekommen.
- Spaziergänge anzubieten, wenn ein Betroffener, in gesunden Zeiten, nicht gerne spazieren geht, ist dann leider die falsche Aktivitätswahl. Vertraut dem Betroffenen, was der nämlich machen möchte, ist in seinen Augen, die richtige Aktivität (vorausgesetzt der Betroffene weiß, über seinen Status und möglichen Kur-Lösungen Bescheid.)
- Depressionen kommen stets, in einem ungeahnten Moment, dann, wenn man es am wenigsten erwartet. Depressive Schübe, sind wahre Verkleidungskünstler, die immer ans Tageslicht kommen, wenn der Zeitpunkt beim Betroffenen, am ungünstigsten ist. Man muss sich vor Augen führen, dass ein Depressiver stets immer damit rechnet, einen Schub erleiden zu können, aber nie den Moment einschätzen kann, wann es passiert.
- Ein guter Anfang ist es, den Depressiven mit Süßigkeiten zu füttern. Dies hilft bei mir zumindest immer.
Hilft es, sich einfach schlafen zu legen?
In manchen Fällen, kann es tatsächlich hilfreich sein, wenn man sich am Tage, einfach zu einem Schläfchen hingibt und damit versucht, den Tag so schnell wie möglich, hinter sich zu bringen. Wer allerdings berufstätig ist, muss stets darauf achten, dass er seinen Schlaf- und Biorhythmus nicht durcheinanderbringt. Da man sich allerdings die Zeit nicht aussuchen kann, wann man einen Schub erleidet, kann man leider nicht immer, auf die Schlafmethode zurückgreifen.
Ist eine Midlife-Crisis auch eine Depression?
Grundsätzlich ist eine Midlife-Crisis, keine direkte Form der Depression. Allerdings kann sich ein depressiver Schub auch gerne mal als Midlife-Crisis verkleiden. Aber dazu später mehr.
Wie äußert sich ein Depressions-Schub bei mir?
In erster Linie, spielen viele Faktoren dafür eine Rolle, die man stets auf dem Schirm haben muss. Das Wetter, die Tages-, ja sogar die Jahreszeit, die Beziehung und so weiter. Gehen wir aber mal, von meiner Person aus, äußert sich eine Depression zumeist, sehr heimtückisch bei mir. Wie ich bereits weiter oben schon sagte, kann es ein ganz normaler und fröhlicher Tag sein und plötzlich: „Zack!“, steckt man drin. Seltener ist es mir bewusst, wieso ich überhaupt depressiv bin und am wichtigsten ist die Gegebenheit, dass ich von Außenstehenden wünsche, Verständnis und Respekt zu erhalten dafür, dass ich, wie bei einem grippalen Infekt, ausgeknockt bin. Meistens ziehe ich mich dann zurück und schreibe oder aber, ich arbeite an meinen Filmen oder Büchern. Naja und, wenn ich keine Buchprojekte mehr habe, dann widme ich mich anderen Dingen, die mich aufmuntern. Was jeder Außenstehende allerdings berücksichtigen muss: Einen Schub zu erleiden ist nicht vergleichbar mit, schlechte Laune zu haben. Man kann auch seine Depris bekommen, mit einer guten Laune, was mir auch schon sehr oft passiert ist. Meistens werde ich, in solch einem Fall, recht sarkastisch und strotze aber auch gleichzeitig, mit einer außerordentlichen Ironie. Die einen mögen es, den anderen, nervt diese Phase der Depression bei mir. Doch dafür, kann ich dann nichts, weil man verstehen muss, dass eine Depression in etwa, mit einem Dämon, der Besitz von einem ergreift, gleichzusetzen ist. Erleide ich einen depressiven Schub, dann fühle ich mich wertlos, ungeliebt und unnütz in der Welt. Alles, was ich gemacht, hinterlassen oder, vor meinem Schub, für toll erachtet habe, wird von mir hinterfragt und sorgt stets in meinem Kopf, für einen Konflikt, den nur ich selber, auflösen kann.
Spielen dabei auch noch, posttraumatische Erlebnisse eine untergeordnete Rolle, dann stelle ich, meine Vergangenheit und meine Gegenwart infrage und denke vorzugsweise pessimistisch, aber sehr oft auch realistisch. In der Corona-Zeit zum Beispiel, bin ich sehr oft in die Depressions-Phase gerutscht, weil ich mich in meiner Freiheit, unglaublich eingeschränkt gefühlt habe. Als dann auch noch der harte Lockdown gekommen ist und ich nicht einmal das Haus verlassen durfte, haben sich die Symptome, um ein Vielfaches verstärkt. Dann kommt dann auch gleichzeitig, eine Art Midlife-Crisis auf, in der man sich an die alten Tage zurückerinnert und danach sehnt, diese wieder zu erleben. Der Gedanke, eine Zeitmaschine bauen zu wollen, rührt daher, weil man mit der aktuellen Gegebenheit unzufrieden ist und, um sich von dem Dämon der Depression zu befreien, will man seine Vergangenheit stets ändern, um sich in der aktuellen Zeit, besser zu fühlen. Besonders ich, drifte in solchen Situationen schnell, auf die Science-Fiction-Schiene ab und entweder, schreibe ich ein Buch darüber und schließe es ab oder aber, der Alltag bringt mich dann irgendwann wieder, ins Hier und Jetzt zurück. Ein Schub ist bei mir erst dann überstanden, wenn ich von mir aus, aus freien Stücken dazu bereit bin, wieder an die gängigsten Aktivitäten teilzunehmen, sei es Zocken oder sogar, spazieren zu gehen.
Die Tage, an denen ich einen Schub erleide, spielen dabei nur selten, eine Rolle. Es kann auch gut sein, dass ich zum Beispiel, Weihnachten während der Bescherung, depressiv werde oder sogar Silvester, was aber bislang, wirklich selten vorgekommen ist. Naja, wenn man zumindest, die letzten zwei Jahre, in denen es kein Feuerwerk gab, außen vorlässt. Befasse ich mich dann, während eines Schubes mit mir selbst, finde ich auch meistens den Weg, in das normale Leben von alleine zurück, weil ich inzwischen gelernt habe, mit meiner Krankheit umzugehen. Dies führt auch dazu, dass, wenn ich eine Arbeitsstelle innehalte, dass ich mich, wenn der Schub eine gewisse Stärke hat, krankmelde, weil ich dann meine Kollegen nicht mit, in die Depression hineinziehen möchte. Bei mir zeigt sich solch ein Schub meistens, mit einem langen Gesicht, der ausgiebigen Gleichgültigkeit meiner Selbst und der Gegebenheit, dass ich mies gelaunt auf andere wirke. Diese miesgelaunte Erscheinung, ist allerdings nur, die Interpretation von Außenstehenden. Innerlich jedoch, schreie ich um Hilfe oder um Erlösung, was ich aber nicht herauskristallisieren lasse, weil ich schließlich, meine eigenen Bewältigungstaktiken habe. Taktiken jedoch, die ich auf der Arbeitsstelle, nicht durchführen kann, sodass ich keine andere Wahl habe, als mich krankzumelden.
Der Ausklang meines Schubes, geschieht von alleine. Manchmal dauert es nur einen Tag, bis ich wieder für Außenstehende ‚normal‘ bin oder aber auch mal, zwei bis drei Tage. Meine längste Phase der Depression, musste ich im Jahr 2012 und 2013 über mich ergehen lassen, da dauerte der Schub fast, mehrere Monate an. Meine Normalität erkennt man daran, dass ich wieder auf meine Mitmenschen zugehe, mich sogar für meine Unzulänglichkeiten, sofern es jemanden getroffen hat, entschuldige und meistens, dauert es dann wieder, ein paar Monate, bis ich einen neuen Schub erwarten kann. Je nach dem, ob mir etwas Schlimmes zuvor widerfahren ist, kann es auch gut und gerne mal sein, dass nur Wochen oder gar, Tage dazwischenliegen. Wenn man jedoch, meine Krankheit respektiert und die oberen Regeln befolgt, dann bin ich, den Umständen entsprechend, ein voll umgänglicher Mensch, der sich für nichts zu schade ist. Während eines Schubes jedoch, fühle ich mich unglaublich schnell genervt, gereizt und jede Frage an mich, könnte zu viel sein und ja, dann kommt es auch nicht selten vor, dass ich mich lautstark beschwere oder, verbal ausraste. Nach einer kurzen Abkühlphase jedoch, ist die Sache aber wieder vorbei und ich bin, für Gespräche offen. In Streitsituationen, soll man diese Gegebenheiten berücksichtigen.
Was ich unternehme, um meinen Schub zu kurieren?
Am häufigsten, gehe ich dann meistens Shoppen. In meinen normalen Phasen, hasse ich es eigentlich - besonders seit Corona - in Kaufhäusern herumzuspazieren. Besonders dann, wenn ich kein Geld für sowas übrighabe. Besitze ich aber ausreichend Kohle, kann es durchaus passieren, dass ich auch mein Geld ausgeben möchte. Autofahrten, egal wohin, tragen auch dazu bei, dass ich wieder von meiner Depression herunterkomme, weil ich mich letztlich, mit anderen Dingen beschäftigen muss, wie zum Beispiel, mich auf den Verkehr zu konzentrieren. Schreiben, hilft mir ungemein, mich selbst zu therapieren und sehr oft, schreibe ich in Tagebüchern, meine akuten Gefühle nieder. Sehr oft, geht ein Depressions-Schub einher, mit einer Wut, die ich nicht erklären kann. Meine Wutausbrüche, lasse ich dann meistens in Worten, in meinem Blog heraus. Spaziergänge, wenn sie denn einen Ziel beinhalten, helfen nur selten, aber können auch zu einer Kur beitragen.
Zu Silvester dann, zünde ich ein paar Raketen und sehr oft, hilft mir das, meine innerlichen Dämonen und bösen Geister, in die Flucht zu schlagen, weshalb ich auch das Feuerwerk zu Silvester liebe. Ansonsten, kuschele ich mit meinen Katzen und, wenn das auch nicht hilft, gehe ich früh schlafen, in der Hoffnung, dass mein Schub dann, am kommenden Tage, nicht mehr akut ist. Seltener, mache ich auch Musik oder singe oder, ich erstelle eigene Filme, die mich aber, das muss ich leider auch sagen, auch herunterziehen können, weil ich diese halt nicht, mit meinen Mitmenschen und Leidensgenossen teilen kann. Eine Sendung für ‚CHAS-TV‘ zu produzieren, kann auch bei mir, eine ungeahnte Kur bewirken. Wie man also sieht, gibt es für mich, viele Möglichkeiten, mich von meiner depressiven Stimmung, abzulenken und was macht ihr?
Tipps für Depressive
Ihr seid nicht verrückt, sondern lediglich krank. Das müsst ihr euch immer vor Augen führen. Laut der deutschen Depressionshilfe gilt (Zitat): „Depressionen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Insgesamt sind 8,2 %, d. h. 5,3 Mio. der erwachsenen Deutschen (18 – 79 Jahre) im Laufe eines Jahres an einer unipolaren oder anhaltenden depressiven Störung erkrankt (Jacobi et al., 2016*). Diese Zahl erhöht sich noch einmal, um Kinder und Jugendliche und Menschen über 79 Jahre, die in dieser Studie nicht erfasst sind, aber ebenfalls an Depression erkranken können.“.
Es auf die leichte Schulter zu nehmen, ist der falsche Ansatz und Personen, die sich in der Umgebung von Betroffenen aufhalten, sollen wissen, dass es für einen Depressiven, sicherlich nicht einfach ist und er sich dies auch niemals ausgesucht hat. Wer möchte denn auch schon, krank sein? Mein Tipp: Eignet euch am besten, eure eigene und ganz persönliche Bewältigungstherapie an. Macht das, was euch erfüllt und nicht das, was ihr sollt, nur, weil es von euch verlangt wird. Macht euch keine Gedanken über Geld, wenn ihr euch nämlich Hilfen sucht, wird das Thema nämlich kaum, ein Problem beinhalten. Sucht euch künstlerische und kreative Mittel, um euch von euren Schüben abzulenken und scheut niemals euch davor, Hilfe zu suchen, wenn nichts dergleichen, eine Abhilfe verschafft. Versucht auch, egal wie schwer es euch fällt, mit eurem Partner oder Partnerin, über eure Depressionen und Schübe zu sprechen. Nur redenden Menschen, kann schließlich geholfen werden. Haustiere zum Beispiel, können sehr gut dabei helfen, einen Schub zu kurieren. Haltet nicht an eure Vergangenheiten fest, weil ihr die leider, nicht mehr ändern könnt. Darüber zu schreiben oder zu sprechen, kann aber gewiss helfen, weshalb ich schließlich, meine ‚Schattenmann‘-Serie geschrieben habe und, was ihr besonders euch vor Augen führen sollt; ihr seid nicht allein mit dieser Krankheit. Es gibt sehr viele Leute, die ebenfalls unter diesen Umständen leiden. Aber hey! Mir geht es jetzt schon viel besser und ich weiß noch nicht, was der heutige Tag bringen wird. Auf jeden Fall, wünsche ich euch schonmal, einen schönen vierten Advent.
In diesem Sinne,
Cheerio
Quellenangaben
Depressionen in Deutschland: deutsche Depressionshilfe (link)
Text und Bilder von: Björn Schubert (Chas York)
(C) by YORK INTERNATIONAL // VERLAG BJÖRN SCHUBERT 2022/2023
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