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Der Stellenwert des Geburtstags

17.13.2020: Im echten Kalender, würde ich dann, also wenn wir mal davon ausgehen würden, dass dieses Jahr mit einem Feuerwerk geendet hätte, am 23.01.2021 wieder ein Jahr älter werden. So gesehen hätte ich, wenn man so nach einer vermuteten Lebenserfahrung von 100 Jahren bei einem Menschen ausgehen würde, nun ein Drittel meines Lebens bereits hinter mir gelassen. Das dritte Mal in meiner Laufzeit, erreichte ich also eine Schnapszahl des Alters. Doch was genau war eigentlich ein Geburtstag und wieso feierte man ihn? Etwa, weil man ein Jahr älter wurde, was vielen ein Dorn im Auge ist, oder weil man mehr Weisheit erlangt hatte? Ging ich nach manch einen Menschen, dann würde der vermutlich sagen, dass es an Weisheit wohl bei mir mangeln würde. Ich persönlich sähe dies natürlich als ein Scherz an. Doch die Frage, die wir uns alle stellen sollten ist die: "Was genau bezeichnet man als Weisheit?". Ein Zitat von Google, weil ich es gefragt hatte, was denn genau "Weisheit" wäre, war: "Aristoteles sagt in seiner Metaphysik über die Weisheit, sie sei 'Wissen von gewissen Prinzipien und Ursachen.'", nun ja. Verstanden hatte ich das nicht so wirklich. Selbstverständlich war ich nicht dumm oder so. Allerdings hatte ich meine eigene Definition dieses Wortes im Kopf: "Weisheit ist die Erkenntnis, die man aus seiner Lebenserfahrung gesammelt hatte." Irgendwie vermutete ich aber mal, dass der Sinn, zwischen meiner Definition und die von Aristoteles, genau dieselbe war, nur mit unterschiedlichen Worten. Doch was für Prinzipien hätte ich denn dann? Also ich hatte nun mal kein besonders auffälligen Grundsatz, 'den jemand seinem Handeln und Verhalten zugrunde legt'. Im Gegenteil. Ich ließ mich leiten. Was immer auch passierte, es geschah, oder eben nicht. Das einzige was vielleicht als Grundprinzip bei mir in Frage kommen könnte, wäre die Tatsache gewesen, dass wenn mich jemand in die Pfanne haute, er ebenso dasselbe verspüren sollte. Allerdings war ich mir sicher, dass man dies auch Karma nennen konnte. Im Grunde also, war ich ein ziemlich gutmütiger Mensch, mit dem man Pferde stehlen konnte. War die Sympathie anfangs nicht gegeben, bei neuen Bekannten z.B., dann konnte sich immer noch eine Freundschaft daraus entwickeln, weil ich grundsätzlich immer jedem, eine zweite Chance gewährte. Könnte man dies vielleicht, als Prinzip ansehen? Wie dem auch sei. Jedenfalls feierte ich bald meinen 33. Geburtstag und seit 2004 und nachdem ich meinen 18. Jahrestag hinter mich gebracht hatte, wurde nahezu jeder Weitere, zu einer Art Qual. Vor dem 18. Jahrestag, hatte man noch gewisse Erwartungen. Das Ausziehen aus dem Elternhaus, endlich ein freier Mensch sein zu dürfen und damit auch, selbst über sein Schicksal entscheiden zu können. Vielleicht einen Lappen in der Fahrschule machen zu können, um sich dann ein Auto zu kaufen und endlich, die erste eigene Wohnung zu bewohnen.
Doch hatte man dies alles hinter sich gelassen, wo war dann noch der Reiz am Älterwerden? Er war nicht mehr gegeben. Dies war in etwa gleich zu setzen mit einem Urlaub. Man freute sich monatelang darauf, endlich in den Flieger steigen zu dürfen und auf der Hinreise, während man in dem Flugzeug gesessen hatte, freute man sich weiterhin. Doch dann, wenn der letzte Tag des Urlaubsaufenthaltes vorüber war und man genau wusste, "Morgen geht es wieder zurück", dann hielt sich die Freude auf einmal, ziemlich in Grenzen. Nach einem Urlaub, wollte man eigentlich nie wieder nach Hause zurück, wenn es nach einem gegangen wäre. Doch wieso war das so? Zuhause, wartete wieder der unangenehme Stress auf einem, die Arbeit und der womöglich triste Alltag. Hingegen im Urlaub, war man frei und ungebunden und konnte nahezu alles machen. Selbst wenn man gerne mit einem Flugzeug flog, war ein Rückflug bei weitem nicht so aufregend gewesen, wie der Hinflug. Tja und so, war es mir auch, mit dem Geburtstag. Im Grunde gab es bei mir nichts mehr zu erwarten, was man mit einem fortschreitendem Alter, erreichen konnte. Nach dem 18. Jahrestag, hatte man alle Erwartungen an einem selbst erfüllt und der Rest der übriggeblieben war, waren entweder Utopien, oder Dinge die man unbedingt noch im Leben vor dem Dahinscheiden, machen wollte aber dafür einem das Geld fehlte. Naja und bei mir, blieb dann meist noch die Vorfreude auf den bevorstehenden Silvester-Tag.

Im Laufe des Lebens, sammelten sich allerdings in einem Jahr, strikt nach routiniertem Muster, gewisse Vorfreuden an. Begännen wir mal im Dezember eines Jahres. Da stünde Weihnachten bei mir auf dem Programm. Okay, nicht nur bei mir, sondern auch natürlich, bei allen anderen "Christen", auf diesen Planeten. Obwohl ich nicht mehr wirklich, an Gott glaubte, feierte ich dennoch nahezu alle christlichen Feiertage, wie es sich für mich gehörte. Immerhin wurde mir das, seit der Kinderstube so beigebracht und gewisse Werte, die man in der Vergangenheit vermittelt bekam, legte man nur schwerlich wieder ab. Für mich begann die Weihnachtszeit meistens schon so, ab dem 11.11. eines Jahres. Für die Einen, begann dort der Karneval und für mich, begann dort die Weihnachtszeit. Meistens dauerte es bis zum 1. Advent noch gute vier Wochen und ich war zumeist auch der Erste, in meiner eigenen und alleinigen Wohnung damals, der seine Weihnachtsleuchten ans Fenster gehängt hatte. Der Grund, wieso ich dies so machte, ging aus der Kindheit hervor. Damals, im Jahr 1999, machte ich mit beim St. Martinsumzug mit der Schule. Diese Festivität, in der man mit einer Laterne in der Hand, im Dunkeln durch die Straßen, von Tür zur Tür wanderte, hatte für mich schon leicht, einen weihnachtlichen Touch. Zumal auch dies ein Fest, der Nächstenliebe war. Zumindest so lange man im christlichen Glauben verblieb. Seit diesem Tag, mit der Laterne, begann für mich halt die Weihnachtszeit. Die Tage darauffolgend, hatten eher weniger etwas mit Weihnachten zu schaffen gehabt. Aber die Werbung im Fernsehen, wurde mit zunehmenden Tagen, immer besinnlicher.
Dann folgte meistens der erste Advent und damals, als ich noch im Elternhaus lebte, wurde rigoros an jedem darauffolgenden Sonntag, eine weitere Kerze angezündet, bis letzten Endes am Heiligabend, oder seltener auch mal davor, alle Viere davon brannten. Der Nikolaustag jedoch, verlor für mich allerdings, nach der Grundschulzeit schon so ziemlich, an Stellenwert. Immerhin waren die Zeiten vorbei, in welchen man etwas in seinen Schuhen vorfinden konnte. Zumal aber auch der Weihnachtsmann, meine Schuhe vermieden hätte :D. Im Ranking der höchsten Feiertage eines Jahres, war bei uns in der Familie wohl, der Heiligabend (24.12.). Dort gab es Geschenke, wir verbrachten diesen Tag stets mit der gesamten Familie und es gab dort zumeist, außergewöhnliche Mahlzeiten, die wir uns innerhalb des Jahres, niemals zu träumen wagten, auf dem Tisch vorzufinden. Nach der Bescherung allerdings, war Weihnachten für uns vorbei und die darauffolgenden Feiertage, verbrachten ich und meine Schwester meistens, mit der Vorfreude auf den bevorstehenden Silvester-Tag. Der 25.12. und der 26.12., waren für Kinder wohl, die langweiligsten Tage, die es in dieser Weihnachtszeit gegeben hatte. Man konnte nichts machen, ja nicht einmal einkaufen gehen und zuhause passierte auch nicht mehr sonderlich viel. Wer sich gerne "Sissi" angesehen hatte, der besaß allerdings gute Karten, weil dieser Film nahezu auf jeglichem Kanal, rauf- und runter lief.

Am 27.12 eines Jahres, lag die Weihnachtszeit für uns, in der Vergangenheit (damals in der Kindheit) und die "Silvesterzeit" begann. Böller wurden zwar noch nicht verkauft, aber dafür hatten die Geschäfte wieder geöffnet. Dies war so die Zeit, in der man Kassetten für die bevorstehende Silvesterfeier vorbereitete und heute wohl, die Playlist für die Feier bei Spotify erstellte. Meist begann in dieser Zeitspanne sogar schon, die vorzeitige Knallerei draußen, was einem, der sich besonders auf das Feuerwerk freute, den nötigen Kick zur Vorfreude verschaffen konnte. Die restlichen Tage, waren für uns eher weniger von Belang. Bis zum 30.12., weil es da losgehen konnte, mit den Kauf von Feuerwerksprodukten. Liebevoll nannten wir diesen Tag auch gerne "Vorsilvester" und für uns, galt schon der 30., als ein Feiertag. Dann folgte der höchste Feiertag des Jahres, der 31.12. mit anschließendem Feuerwerk und der Nachmittag des 01.01. war zumeist wieder, ziemlich langweilig und in den Erwachsenenjahren ebenso, aber mit dem zusätzlichen Gefühl eines Katers, sofern man die Feier etwas übertrieben hatte. Danach folgten dann wieder Tage, die recht alltäglich waren und in der Kindheit, freute ich mich sehr auf meinen Geburtstag und darauf, wieder ein Jahr älter zu werden und der Tatsache immer näher kommen zu können, mit 18 alle Privilegien des Erwachsenen spüren zu können. Dann folgten wieder ein paar Tage, die zu alltäglich waren, bis der Rosenmontag kam.

Ranking Feiertage Kindheit vs. Erwachsenenalter

  • 24.12.: Höchster Feiertag der gesamten Familie. Geschenke wurden gemacht und es wurde besinnlich gefeiert. Es gab sogar Weihnachtsmusik. Alle Schulkinder hatten Ferien.
  • 24.12.; Stellenwert dieses Feiertages sank ziemlich stark, weil man nun selber Geld investieren musste, um Geschenke zu verteilen. An dem Weihnachtsmann glaubt man nicht mehr und die Besinnlichkeit mutierte jährlich erneut zu den drei stressreichsten Tagen, der Erwachsenenzeit. Zudem wurde meist der heilige Abend, auf die darauffolgenden 2 Tage künstlich verlängert, weil die einzelnen Familienmitglieder, in einem näheren Umkreis verstreut wohnten. Alle unter einem Dach, dies war nur selten möglich gewesen und oftmals gab es auch Streitereien, wer, wann und wohin jemand kommen sollte. Es gab sogar Weihnachtsmusik (Last Christmas). Für viele Arbeiter galt dieser Tag jedoch nur bedingt als Feiertag. Konnte er keinen Urlaub organisieren, musste er vorher arbeiten und hatte vom Heiligabend zumeist nichts, oder nur sehr wenig. Arbeitnehmer wurden schnell müde und waren dann meistens schon, nach der Bescherung in der Koje.
  • 25. + 26.12.: Waren relativ bedeutungslos. Alle Schulkinder hatten Ferien.
  • 25. + 26.12.: Waren weitere "Heiligabend-Tage", der 24. wurde damit künstlich verlängert. Vermehrte Reisen, zu den verschiedensten Familienmitgliedern begannen. Viele Arbeiter bekamen diesen Tag frei. Ausgenommen natürlich, die Rettungs- und Einsatzkräfte.
  • 30.12.: War in der Kindheit, ein besonderer Tag und damit auch der "Vorsilvestertag". Kinder und Jugendliche konnten, trotz eines Verbotes, die zuvor gekauften Böller testen, was für uns in dieser Zeit, das Highlight noch vor dem eigentlichen Feuerwerk war.
  • 30.12.: Der Tag bedeutete nicht mehr dasselbe, wie in der Kindheit. Meistens war man der Gastgeber für eine Silvesterfeier und musste dafür Sorgen, alle notwendigen Lebensmittel, unter Dach und Fach zu bekommen. Die Geschäfte waren meistens hoffnungslos überfüllt, weil nahezu jeder an diesem Tag sein Geld bekommt. Für Arbeiter hingegen, bedeutete dies, ein ganz normaler Tag, wie jeder andere auch.
  • 31.12.: Ein Tag der Party, ohne Alkohol aber mit viel Spaß und Musik. Kinder und Erwachsene feierten meistens getrennt von einander, aber dennoch im selben Haus. Aufs Geld musste man allerdings nie achten, weil die Eltern immer stets einem, die gewünschten Böller usw. gekauft hatten.
  • 31.12.: Ein Tag der Party, mit Alkohol aber mit viel Spaß und Musik. Kinder gab es meist keine (zumindest nicht bei uns). Manchmal musste man aber nochmal, ein Einkaufsgeschäft vorher besuchen, weil man oftmals nicht immer in seinem Stammgeschäft, die Dinge bekommen konnte, die man für Silvester eigentlich anbieten wollte. Meistens nutzte ich diese frühen Morgenstunden, um meinen Böllervorrat zu erweitern. Natürlich musste man hierbei aufs Geld achten. Dies funktionierte allerdings nur, wenn man sich einen freien Arbeitstag ermöglichen konnte. Clevere Menschen, beantragten diesen schon, im Vorjahr. Andernfalls musste der Erwachsene, an diesen Tag vorher noch arbeiten.
  • 01.01.: Nachts, ein Tag der Party, tagsüber eher langweilig. Als Kind ging man dann meistens, sofern es im seltenen Fall nicht geregnet hatte, nach draußen um nach Blindgängern zu suchen, während die Eltern meistens, ihren Rausch ausschliefen.
  • 01.01.: Nachts, ein Tag der Party, tagsüber eher langweilig. Man schlief dann meistens, seinen Rausch aus, bis in die späten Nachmittagsstunden. Für die zwei Tage, nimmt sich der Arbeitnehmer dann meistens, frei.
  • Rosenmontag: Verkleidung und die Jagt nach Süßigkeiten begann. Für die Erwachsenen ein Tag, des ersten Besäufnisses im Jahr, für die Kids eher, ein buntes gratis-Süßigkeiten-Wettrennen. Manche Schulen vergaben auch, einen freien Tag damit man am Umzug teilnehmen konnte.
  • Rosenmontag: Der Stellenwert sank immens. Eine Teilnahme an einem Rosenmontagsumzug, war schlichtweg von der Stimmung abhängig und davon, ob man dazu bereit gewesen war, einen Weg dorthin anzutreten. Nahm man an ein solches Event teil, so suchte man sich meistens den Umzug in seiner unmittelbaren Nähe aus. War dies einem zu weit, wurde der Fahrweg meistens, nicht angetreten und man verbrachte den Rosenmontag zuhause. Als Erwachsener ist man auch nicht mehr an die Ferien gebunden, was für den Ottonormalverbraucher bedeutete, dass er meistens an diesem Tag arbeiten musste.
  • Ostern: Dieses Fest hatte schon in meiner Kindheit, einen recht niedrigen Stellenwert. In unserer Familie war es Brauch, am Ostersonntag gekochte, bunte Eier zu suchen und damit hatte sich die Sache schon. Obwohl dieser Tag im Christentum der höchste Feiertag darstellen sollte, wurde dieser Tag bei uns er geringfügig zelebriert. Alle Kinder hatten Ferien.
  • Ostern: Hatte man eine Arbeitsstelle, spielte es keine Rolle mehr, ob Ostern war oder nicht. Arbeiten musste man ohnehin. Die Kids hatten Ferien und die Erwachsenen mussten zumeist arbeiten. Somit, wenn man sich keinen Urlaub genommen hatte, verbrachte man diesen Tag im Büro, oder hinter der Kasse (Tankstelle usw.) und merkte nicht einmal, dass es ein Feiertag gewesen war. Hatte man Urlaub, verbrachte man meistens den Tag zuhause und versuchte mal ein bisschen den Kopf frei zu bekommen. Aber sonst, passierte zumeist nicht wirklich viel.
  • Tag der Arbeit (Maifeiertag 01.05.): Fiel dieser Tag auf ein Wochenende, waren die Bälger zumeist gelackmeiert. Unter solchen Umständen, gab es dann keinen weiteren freien Schultag. Fiel dieser Tag allerdings in der Woche, gab es einen freien Tag mehr für die Kids. Ideal war dieser Tag immer dann, sofern er auf einem Freitag gefallen war, weil man somit, ein verlängertes Wochenende genießen konnte.
  • Tag der Arbeit (Maifeiertag 01.05.): Wer sich keinen Urlaub genommen hatte, war gelackmeiert. Am Tag der Arbeit, mussten die Meisten arbeiten. Zumindest die, die in einer Tankstelle, oder in Bereichen arbeiteten, die stets immer geöffnet bleiben mussten. Wir lassen hier mal die Rettungskräfte aus, auch in den nächstfolgenden Beiträgen, weil die immer arbeiten mussten. Außer natürlich, sie hatten Urlaub. Für die übrigen, galt dieser Tag nur als arbeitsfrei, wenn man sich entweder zuvor Urlaub, einen Brückentag beantragte, oder in einem Betrieb arbeitete, der ohnehin an Feiertagen zu hatte.
  • Christi-Himmelfahrt (13.05.): Auch hierbei wusste kein Mensch, was dort gefeiert wurde. Zumindest nicht, wenn er nicht gläubig war. Aber zumindest in NRW bekamen die Kids dort, einen freien Schultag. Idealerweise verhielt sich dieser christliche Feiertag, wie der "Tag der Arbeit"; fiel dieser auf einen Freitag bedeutete dies, "langes Wochenende". Auf einem Wochenende hingegen, führte dieser Tag zumeist, zu genervtem Gestöhne unter den Kids.
  • Christi-Himmelfahrt (13.05.): "Juhu! Ich habe frei. Oh Scheiße, fällt auf einen Sonntag.", diese Erkenntnis, war ähnlich wie bei den Schülern, bei vielen Arbeitnehmern. Die Einzelhändler hatten alle frei. Es sei denn der Tag fiel auf einem Sonntag. Dann halt nicht.
  • Pfingsten: Wie? Das war ein Feiertag? Selten, aber wirklich nur selten, bekamen die Kids der 90er, am Pfingstmontag frei. In anderen Bundesländern, gab es sogar eine Woche Ferien. Was man an Pfingsten feiern sollte, war den meisten Kindern nur selten ein Begriff.
  • Pfingsten: Wie? Das war ein Feiertag? Die Erwachsenen, mussten ohnehin arbeiten und da nur die wenigsten nicht gläubigen Erwachsenen wussten, was da eigentlich gefeiert wurde, buchten sie auch keinen Urlaub. Nur die Standard-Einzelhändler bekamen frei. Andere, die zum Beispiel im Rettungs- oder Einsatzdienst arbeiteten, spürten von diesem Feiertag nichts. Oftmals werden diese zwei freien Tage auch gerne, als Brückentage in der Arbeitswelt verwendet. Aber sonst, haben diese Tage im anfänglichen Sommer, nur bei den gläubigen Christen, eine besondere Bedeutung. Ein kluger Erwachsener, fragte dann meistens Google, was man an diesem Tag denn wohl feierte. "Die Aussendung des Heiligen Geistes.", hieß es dann. Okay... bon-voyage.
  • Fronleichnam (03.06.) auch "Happy-Kadaver" genannt: Wieder solch ein Tag, an dem man in NRW frei bekam, sofern dieser Tag nicht auf einem Samstag oder Sonntag fiel. Was man dort feierte, wurde einem Kind vermutlich in der Schule mal gesagt, aber ob er dies noch wissen würde, stand auf einem anderen Blatt. Innerhalb der Woche, konnten die Kids jedenfalls, einen freien Tag ergattern. Ideal waren hierbei wieder, die Frei- oder Montage.
  • Fronleichnam (03.06.): In der Arbeitswelt gerne als Brückentag für Urlaube genutzt, um sich weitere bezahlte Tage der Ausspannung genehmigen zu können. Die Bedeutung dieses christlichen Feiertages, wurde in der Schule mal angeschnitten. Aber auf Grund des Stresses auf der Arbeit, geriet diese Bedeutung wohl, in Vergessenheit. Fiel dieser Tag auf einem Sonntag, brachte es allerdings herzlichst wenig, dafür einen Urlaubstag zu opfern.
  • Tag der deutschen Einheit (03.10.): Für die Kids der 90er, eher ein unsinniger Feiertag. Allerdings bekam man dort frei. Natürlich... wer hätte es gedacht, wenn dieser Tag in der Woche gefallen ist. Andernfalls... ätsch.
  • Tag der Deutschen Einheit (03.10.): Wer sich dort einen Urlaubstag gebucht hatte, war gut dabei. Wer nicht und sein Arbeitsplatz richtete sich nicht sonderlich an die Feiertage, der war ohnehin gelackmeiert. Der Stellenwert dieses Tages jedenfalls, verhielt sich in etwa so: "Er war da. Hm... gut.".
  • Halloween / Reformationstag (31.10.): Erst in den späten 2000er-Jahren, schwappte dieser "Feiertag" genannt "Halloween" zu uns, aus den USA herüber. Hierzulande, wies aber nichts im Kalender darauf hin, dass es diesen Tag, mit dieser Bezeichnung gäbe. Nur die Kinder wussten es, dass "Halloween", der Kürbis-Tag, auch am 31.10. eines jeden Jahres stattfinden würde. Doch einen freien Tag, zumindest in NRW, gab es nie. Im Jahr 2017, dem 500. Jahr des Beginns der Reformation, war der 31. Oktober einmalig ein gesamtdeutscher gesetzlicher Feiertag.
  • Halloween / Reformationstag (31.10.): Sofern dieser Tag nicht auf ein Wochenende oder einem Sonntag gefallen war, mussten die meisten Erwachsenen arbeiten. Mit Ausnahme vom Jahr 2017, dem 500. Jahr des Beginns der Reformation, war der 31. Oktober einmalig ein gesamtdeutscher gesetzlicher Feiertag. Die Meisten, nahmen sich für diesen Tag und dem Folgetag, Urlaub um das neue Fest Halloween, feiern zu können. Inzwischen wurden dort auch schon, große Festivitäten und Partys veranstaltet, zu welchen Jung und Alt sich eingefunden hatten. Kinder der jetzigen Generation, wussten also, diesen Tag zu schätzen, obwohl er trotzdem regulär (besonders in NRW) kein freier Tag war.
  • Allerheiligen (01.11.): Nachts, vom 31.10. auf dem 01.11. war dieser Tag unter Kindern, der Gruseltag. Die Erwachsenen schliefen nachmittags zumeist ihren Rausch aus und die Kids... naja, sie schliefen, weil der Tag des 01. Novembers, ziemlich langweilig war. Ferien gab es aber keine und fiel dieser Tag auf einen Sonntag, war daran auch nichts Gewöhnliches.
  • Allerheiligen (01.11.): Die Erwachsenen, die Halloween gefeiert hatten, schliefen sich ihren Rausch aus. Außer, wenn sie an diesem Tag arbeiten mussten. Dann fiel auch meistens, die vorhergehende Halloween-Party ins Wasser, weil wer würde denn schon freiwillig gerne, mit einem Kater im Büro sitzen?

Ja und dann, wären wir auch wieder, bei Weihnachten und das, hatten wir ja bereits erwähnt. Wie man sehen konnte, unterschieden sich die einzelnen Feiertage und deren Bedeutungen zwischen Kindern und Erwachsenen, sehr voneinander. Zweifellos konnte man sagen, dass im Erwachsenenalter die einzelnen Feiertage immer bedeutungsloser wurden.

Der Geburtstag

In meinem Fall, wo wir doch vor rund 20 Minuten :D beim Thema Geburtstag waren, fand ich es mittlerweile eher schon bedrückend, meinen Geburtstag feiern zu "müssen". Ich sagte bewusst "müssen", weil ich, wenn es nach mir gegangen wäre, meinen Jahrestag am liebsten ausfallen lassen würde. Besonders nach so einem Ereignis wie Corona. Ohnehin wäre keine große Party möglich gewesen, weil man ja, Dank des Lockdowns, nur noch eine Person einladen durfte. Lustig war übrigens, nur mal so nebenbei, dass unsere Freundin beispielsweise zu uns kommen durfte (1 Person Pro Haushalt), wir aber nicht zu ihr durften. Der Irrsinn des Jahres, der wohl unaufhörlich weitergehen zu scheint. Na jedenfalls, wenn man einen Geburtstag nicht feiern konnte, warum sollte man diesen dann auch zelebrieren wollen? Nach Silvester meinte ich vor Wut zu allen Beteiligten die bei uns waren: "Ich möchte nichts davon hören, dass ich Geburtstag habe. Niemand soll mir gratulieren, oder mir was schenken. Dieser Tag existiert in diesem Jahr nicht.", zu mal ich ja auch schon Geburtstag im Jahr 2020 gefeiert hatte, sofern ich nach meiner neuen Zeitrechnung gehen würde. Doch da machte ich nicht die Rechnung mit meinem Partner, der sich meinen Vorstellungen eines ausfallenden Jahrestages, widersetzte. Also war ich dazu wohl gezwungen, Gratulationen und ggf. Geschenke entgegen zu nehmen. Schon alleine die Gegebenheit, dass einem Geschenke schon aufgezwungen werden mussten, widerstrebte mir. Schon im vergangenem Jahr, also von 2019 auf 2020, sagte ich schon, dass ich keinen sonderlichen Wert auf Geschenke zum Geburtstag legen würde. Doch es scheint wohl bei jedem, ein innerlicher Zwang zu sein, unbedingt etwas schenken zu müssen. Ich freute mich zumeist eher, auf die Anwesenheit einiger Leute, oder der Tatsache, dass ich das vergangene Jahr überlebt hatte. Präsente waren da meist einfach nur unpersönlich und unter Zwang auch leider nicht immer etwas, Schönes. Aber ich freute mich trotzdem, aber wäre auch nicht in Tränen ausgebrochen, wenn mal einer meinen Wunsch, mir nichts zu schenken, erfüllt hätte. Für mich war einfach das Beste Präsent, die Menschen die ich mochte, um mich haben zu können. Materielles in an solch einem Tag, waren für mich nebensächlich.
Auch die Tatsache, dass ich Weihnachten den innerlichen Drang verspürte, meinem Partner irgendwas unterm Weihnachtsbaum legen zu müssen war für mich schon erheblich schwierig. Das Geld war ohnehin nicht ganz so mannigfaltig gewesen und es hätte meiner Geldbörse echt mal nicht geschadet, wenn man die Geschenke mal ausgelassen hätte. Aber an Heiligabend, wäre dies überhaupt nicht möglich gewesen. Doch der Drang jemandem etwas, an solch einen Tag überreichen zu müssen, erklärte sich mir nie. Wieso musste man unbedingt jemandem etwas schenken? "Oh, Chas hat Geburtstag, da muss ich ihn ja was schenken!", heißt es dann meistens. Woher kommt dieser Zwang?

Der Zwang zu Schenken

Grundsätzlich gelten Geschenke, als eine Art Tradition, um einem die Zuneigung zu präsentieren. Aber es gibt natürlich auch diese Situationen von Schenkungen, die nicht nur auf Weihnachten oder Geburtstag bezogen sind. Innerhalb der Familie, beschenkt man sich auch außerhalb dieser Zeiten... einfach aus der Laune heraus. Aber wieso? Der Geber handelt, laut einer Studie zufolge, mit zweierlei Motiven. Einmal, um sich an der Freunde des Beschenkten selbst zu erfreuen und der andere Grund, weil man etwas Gutes tun möchte. Die Studie dazu, ist ellenlang und es genügt wohl, wenn ich diese an der Stelle, mal etwas stromlinienförmiger mache. Nun, was ist aber, wenn der Beschenkte äußert, keine Präsente zu wünschen und er dann trotzdem beschenkt wird? Der Empfänger eines solchen, handelt ebenfalls aus zweierlei Motiven:
Motiv 1: Er möchte dem Sender keine Umstände bereiten, weil er es selbst nicht für Wichtig erachtet beschenkt zu werden. Außerdem hält sich der Empfänger meistens, rein psychologisch betrachtet in diesem Augenblick, nicht würdig genug beschenkt zu werden.
Motiv 2: Der Empfänger kennt die derzeitig herrschende und finanzielle Lage des Senders und möchte ihn nicht deshalb, in Schwierigkeiten bringen.
In meinem Fall hingegen, würde ich einfach nicht die Laune dafür aufbringen können, Glückseligkeiten über ein Geschenk zu äußern, weil ich einfach nur, durch die derzeitige Lage deprimiert bin. Ich hätte dann Angst, mich nicht über ein Geschenk freuen zu können, obwohl ich es eigentlich ganz toll finde. Nur mit dem Unterschied, dass meine Psyche diese Freude nicht ausdrücken könnte. Dies würde für mich und für den Geber bedeuten, dass er einen falschen Eindruck des Erwartenden bekäme, weil ich nicht in der Lage dazu wäre, meine Gefühle richtig auszudrücken.
Bislang also, konnte ich den Zwang nicht verstehen, trotzdem Geschenke geben zu wollen, obwohl man vorher gesagt bekommen hatte, keine zu wünschen. Zumal ich auch meist einer war, der sich die Sachen selbst kaufte, sofern ich etwas benötigte. Mir etwas zu schenken, war zur aktuellen Zeit, äußerst schwierig. Zumal ich inzwischen nur noch wenig Wert, auf die materiellen Dinge legte. Freunde, Sympathie und Empathie, waren wichtiger im Moment, als Materielles.

Natürlich, so ahnte ich, würde ich mich über Geschenke schon freuen. Aber Wert darauf, legte ich wirklich keinen. Wer also den Zwang verspürte, mir zu gratulieren, oder mich zu beschenken, der sollte sich frei fühlen. Ich ließ mich überraschen und freute mich sicherlich darüber. Aber ich empfand den Zwang, jemand beschenken zu müssen, eher unnötig. Die Besten Geschenke, waren immer die, die vom Herzen kamen und oftmals waren es die, die man nicht so einfach schenken konnte. Die Bereitwilligkeit zum Geburtstag zu erscheinen, trotz der derzeitigen Lage, waren für mich wirklich, schönere Geschenke. Die seelische Unterstützung unter Freunden, die man in dieser Zeit nur wenig bekommen konnte, waren einfach das größte Geschenk, welches man einem machen konnte.

Was man niemals jemandem schenken sollte

das werdet ihr im nächsten Blog-Eintrag erfahren ;D

bis dahin sage ich leise.
Cheerio

Text: Björn Schubert (Chas York)
Bilder: Björn Schubert
(C) by YORK INTERNATIONAL 2020 / 2021

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