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Ein unangenehmer Trip

Hanau, 17.18.2020 - 07:37 Uhr - Artikel von: Chas York - Lesedauer: Ja er liest noch, er liest noch, er liest noch....

Gestern Abend, waren wir mal wieder - wie immer eigentlich, wenn wir davon in der Nähe waren - in Frankfurt. Doch diesmal hatte dieser Ort uns auch mal, die miesen Seiten gezeigt, welche wir eigentlich versucht hatten, grundlegend zu vermeiden. Das Wirken dieser Stadt auf einen, war in diesem Moment kaum, mit einer euch bekannten Stadt zu vergleichen. Jedenfalls, war uns nicht wohl bei der Sache.

Der gestrige Tag begann für mich eigentlich, schon recht früh. Ich sollte meinen Partner aus der Stadt des Geldes abholen und für knapp eine Woche besuchen. Aber nach der letzten Autofahrt und dem beinahe aufkommenden Sekundenschlaf, schien ich wohl ein bisschen mehr Schlaf benötigt zu haben, sodass ich bei brennenden 32°C im Schatten, mich ins Bett gelegt hatte. Irgendwie konnte ich einfach nicht mehr danach. Als wir dann so gegen 17 Uhr aus unserem Mittagschlaf erwachten, kam mein Partner auf die Idee, bei "Dunkin Donuts", eine Bestellung über "To Good To Go" zu tätigen. Daran nehmen viele Unternehmen, die Lebensmittel verkaufen teil, um nicht-verkaufte und gute Lebensmittel, dennoch unter die Leute zu bekommen. Für einen sehr geringen Preis, kann man per App oder auch im Netz, Lebensmittel vorbestellen die schon etwas älter sind und keinen Abnehmer mehr finden würden und sie dann, zu einer geplanten Zeit vor Ort abholen. Wir finden diese Idee durchaus, sehr innovativ. Vor allem ist es spannend dort zu bestellen, weil man nie weiß, was man so bekommt. Es beinhaltete also stets, einen Überraschungseffekt. Jedenfalls bestellte mein Männe dort, wie wir es auch zuhause gemacht hatten und bekamen für kleines Geld, ein bisschen Luxus in Form von Donuts. Doch noch waren wir gar nicht so weit, weil wir immerhin erstmal, nach Frankfurt mussten, um überhaupt unsere bestellte Tüte, abholen zu können. Demnach zogen wir uns an, gingen hinaus und ab da, ging es schon los.
Die paar Minuten an der prallen Nachmittagssonne, waren schon zu viel des Guten. Für jemandem wie mich, der es seit einer längeren Zeit nicht mehr gewohnt gewesen war, irgendwo draußen herum zu laufen, für eine geplante Zeit und das noch im Hochsommer, der konnte sich sicherlich vorstellen, wie ich mich gefühlt hatte. Keine zwei Minuten stand ich in der Sonne und schwitzte schon wieder so viel, wie vorher auch. Meine vorherige Dusche, schien wohl sinnlos gewesen zu sein. Und es ist kein Witz: Der Asphalt war sogar so heiß, sodass man die Hitze förmlich, in den Schuhen brennen fühlte. Standardmäßig hätten wir ja einen Parkplatz, in unmittelbarer Nähe zum "Studio" gehabt, doch aus irgendeinem Grund, musste dieser nun anderweitig verwendet werden und nun bedeutete es für uns, dass wir wieder wie früher, ein ganzes Stück laufen mussten um zum Auto zu gelangen. Naja und alleine dieser Weg reichte wohl meinem Körper aus, auf Hochtouren zu laufen. Irgendwann so war ich mir sicher gewesen, würde mein fetter Bauch dann auch wieder, weg sein.

Uff! Schwitz und brüt'

Nach rund 2 Minuten Fußweg, gelangten wir unter der Autobahnbrücke und ab da, war es zum Auto eigentlich nicht mehr weit. Unter dieser Unterführung im Schatten, tummelten sich viele kleine Jung-Kröten, die von einer Seite zur anderen Straßenseite hüpften. Die waren so niedlich, sodass ich wohl offenbar ein neues Lieblingstier entdeckt hatte. Diese Fröschchen, waren höchstens 1cm groß und hüpften in Scharen, über die Straße. Man musste sogar einmal kurz, bis zum Auto, "The Floor Is Lava" spielen, um nicht auf eines dieser Amphibien drauf zu treten. Irgendwie war dies voll süß. Naja und, wir waren im Schatten. Kurz darauf, nachdem wir nun zum Fahrzeug gelangten, öffneten wir dessen Türen und uns kam eine leichte Hitze entgegen. Wir waren erstaunt, dass es nicht so heiß darin gewesen war, wie wir es zunächst erwartet hatten. Trotzdem war es noch warm genug, um übermäßig schwitzen zu können. Wir fuhren dann gen Frankfurt am Main um, wie gesagt, zu diesem "Dunkin' Donuts" zu gelangen. Der Weg dorthin, war eigentlich nicht so schlimm. Schlimmer war es eher, einen freien Parkplatz zu finden, bei welchem man nichts bezahlen musste. Die Parkscheinpflicht in der City jedoch, endete um 17 Uhr, sodass wir die Möglichkeit, direkt in der Innenstadt zu parken, genutzt hatten. Wir stiegen aus und gingen die Elbestraße entlang. Da ich mich inzwischen in Frankfurt gut auskannte, wusste ich schon, als wir in Richtung des Parkplatzes gefahren waren, dass es sich bei dieser Straße, um jener handelte, die zum Rotlichtmilieu führte. Ich sagte noch: "Du weißt aber schon, dass in dieser Straße das Rotlichtviertel ist?", doch er verneinte und schien sich sicher gewesen zu sein.

Kurz darauf, stiegen wir aus "Reinhardt" aus und gingen die Straße weiter geradeaus entlang, in Richtung der Wolkenkratzer, welche mich schon bei meiner ersten Ankunft dort, regelrecht in den Bann gezogen hatten. Doch wir landeten kurz darauf, in der Elbestraße und gingen an dem Gebäude vorbei, auf welchem die Frauen sich sonst immer, in den Nachtstunden die Füße, auf den Balkonen, plattgestanden hatten. Irgendwer sagte mir einst mal, dass wir uns, besonders in den Abend und Nachtstunden, möglichst von diesem Bereich fernhalten sollten. Aber irgendwie machte es mir nichts dort durchzulaufen, weil es auf einer ganz besonderen und verrückten Art auch lustig sein konnte. Dies zumindest, war des Nachts der Fall gewesen. Tagsüber jedoch, schien es irgendwie unheimlich gewesen zu sein. An jeder Ecke wurde man gefragt, ob man nicht Lust hätte, zu einem Schäferstündchen mit in eines der Lokale zu kommen, oder überall lag Müll auf den Straßen, weil die Mülleimer schon um 15 Uhr überfüllt gewesen waren. Hinzu kam noch, der elendige Uringestank von Männern, die sich wohl offenbar keinen Hehl daraus gemacht hatten, mal eben an der Litfaßsäule, sein kleines Geschäft zu verrichten. Die Menschen die dort durch die Straßen gelaufen waren, schienen wohl allesamt auf der Suche nach ihrem nächsten Schuss Drogen gewesen zu sein, was einen Durchgang durch dieses Viertel, nicht nur Stress in einen verursachte, sondern auch das ungute Gefühl, dort wieder schnell herauskommen zu wollen. Meine Brieftasche, beförderte ich direkt, von der Gesäß- hin, zur normalen Hosentasche und ich war danach froh gewesen, am Hauptbahnhof anzukommen.

Blöd war halt nur, dass auf dem Vorplatz dessen, diese besagten komischen Menschen weiterhin unterwegs waren und dieses Gefühl quasi, vom Rotlichtviertel zum Bahnhof, ineinander übergegangen war. Auch auf der Mainzer-Landstraße, dort wo sich auch die U-Bahnhaltestelle "Konstablerwache" befand, liefen seltsame Gestalten herum, sodass ich mir die Frage stellte, woher diese ganzen Menschen gekommen waren? Als wir das letzte Mal in dieser Stadt waren - noch vor Corona - hatten wir nicht so stark, diese Stadt so unschön wahrgenommen. Scheinbar war es wohl so; je öfter man sich dort aufhielt, umso eher bemerkte man auch die negativen Aspekte eines Ortes. Vielleicht ignorierten wir auch diese Gegebenheiten und sie waren schon vorher, allgegenwertig gewesen.
Aber Schandflecken gab es in nahezu jeder großen Stadt und man musste einfach nur, für sich selbst herausfinden, welche Gebiete man grundlegend vermeiden sollte und welche, unbedenklich waren. Das "Schwulenviertel" jedenfalls, schienen wir aber noch nicht gefunden zu haben. Frankfurt soll nämlich für seine schwule Szene berüchtigt sein. Irgendwo auf der Stiftstr. sollte es eine Homo-Bar geben, namens "STALL", welche ab 22 Uhr geöffnet sein sollte. Bis heute - und wir waren echt schon oft in Frankfurt - fanden wir diese Szene-Bar nicht. Dies mag vielleicht daran liegen, dass dieses angebliche Viertel wohl, ein Mythos zu sein scheint oder, dass es so weit abseits der Stadt angesiedelt wurde, damit es etwas versteckt sein konnte. Nach zahlreichen Berichten zu Urteilen, schienen einige dafür gekämpft zu haben, dass diese Szene-Location, möglichst weit weg von allen wäre. Aber wir gaben letzten Endes nicht viel, auf gerüchtebasierten Informationen. Davon wollten wir uns immerhin selbst ein Bild machen können, sofern wir dieses Viertel, jemals finden würden. Nachdem wir endlich im Bahnhof angekommen waren und uns bei Dunkin' Donuts unsere Überraschungstüte abholten, machten wir uns auch direkt wieder zurück auf dem Heimweg. Irgendwie waren wir daraufhin, nur durch diesen kurzen Durchgang durch dieser Rotlichtstraße, so dermaßen gestresst und verängstigt, dass wir einfach nur wieder Heim wollten. Naja und zugegebener Maßen, trug das heiße Wetter auch noch dazu bei, dass wir an unsere Kraftreserven gegangen waren. Okay, dies noch ein paar Male und wir wären wieder schlank gewesen... so viel stünde fest.
Später dann, als wir wieder im "Studio" angekommen waren, teilten wie die Donuts auf. Man konnte echt nicht meckern. Für 4,90€ bekam man 7 Donuts, die vielleicht ein wenig trockener waren als die Frischen, aber sie schmeckten dennoch gut. Diese Aktion fiel dann wohl unweigerlich unter der Rubrik "Abendbrot", bevor wir dann auch unseren Abend, so gegen 1 Uhr beendeten. Doch eine Sache nahm ich mir mit; ich bin mega unsportlich geworden, seit Corona so richtig reingehauen hatte und ich war mir einer Sache bewusst: Die Kilos mussten wieder runter. So träge und ständig müde, war ich noch nie gewesen und das störte mich, ungemein. Schon alleine die Tatsache, dass mir bei einem schnelleren Gang, die Brust schmerzte, war schon Zeugnis darüber, dass ich dringend etwas unternehmen musste und mit 102kg bei 1,65m Körpergröße, war eindeutig zu viel des Guten. Naja, dann war wohl das Donut-Fressen eher wohl, die blödeste Entscheidung gewesen. Naja, morgen fang' ich an. Aber wirklich. Bis dahin;

Cheerio

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