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Ernsthaft? Letzter? Uff!

Schwerte, 13. + 14.05.2023 - Blog-Eintrag von: Björn Schubert (Chas York) - Lesedauer ca.: Letzter Platz

Eine erneute Pleite für Deutschland beim ESC? Man kann es kaum glauben, aber es ist so - Bild: Symbolbild von Pixabay 2023

War es eine eher politische Entscheidung, dass Deutschland mal wieder den letzten Platz ergatterte oder war es einfach nur ein schlechtes Lied? Letzteres traf definitiv nicht zu. Dies jedenfalls, meinten viele WhatsApp-Service-Nutzer, die zu diesem Thema einiges geschrieben haben. Die Band 'Lord of the Lost' trat beim ESC mit ihrem Song 'Blood & Glitter' auf und zeigten eine tolle Bühnenperformance. Der Song an sich, war nicht so schlecht und weitaus besser als die Präsentationen in den vorherigen Jahren. Was viele Zuschauer zu denken vermochten, können wir nicht zweifelsfrei aussagen und offenbar trennen sich die Geschmäcker. Aber der letzte Platz, schien für einige, unerwartet zu kommen.

Ganze 3 Punkte erhielten wir, nach dem Ende der 26 Darbietungen, von der ausländischen Jury. Nicht einmal unsere Nachbarn, gaben uns einen müden Punkt. Als die 12-Punktevergabe stattfand, stand für mich bereits fest, dass wir den letzten Platz abräumen würden. Die 15 weiteren Punkte, die wir bei den Zuschauer-Votings erhielten, machten den Braten dann auch nicht mehr fett. Zwar waren wir kurz einmal, im letzten Drittel, was jedoch nur kurz anhielt. Nach zwei weiteren Punkteausschüttungen, standfest: Deutschland verbleibt auf den letzten Platz und dieser, so Peter Urban, ließe sich auch nicht mehr verändern. Da war es auch schon klar, dass Loreen, mit ihrem Song 'Tattoo' verdient, den Sieg einholen würde. Doch was waren die Gründe, wieso Deutschland ein weiteres Mal abkackte? War der Song den 'Lord of the Lost' vortrug, etwa so schlecht? Wir beziehen klar Stellung und sagen: Nein. Wir rechneten zwar nicht damit, dass wir den ersten Platz belegen würden. Doch das gute Mittelfeld hätte eigentlich drin sein müssen.

Politische Gründe?

Schnell kam der Verdacht, bei einigen WhatsApp-Service-Nutzern auf, dass es sich bei der Publikumsentscheidung eher um politische Motive gehandelt haben müsste. "Deutschland muss ja politisch immer, eine Extrawurst sein. Kein Wunder, dass die nicht gewinnen.", schreibt Günther H. uns auf WhatsApp. "So lange sich an der politischen Lage in Deutschland nichts ändert, werden wir immer eine Lachnummer bleiben […].", schrieb Serkan Y. aus Duisburg. Auch, schien es viele nicht mehr zu wundern, dass unsere Nachbarländer keine Punkte an uns vergeben wollten: "Bei dem, was wir denen damals angetan haben, wundert mich das nicht mehr und es geht ja schon wieder von vorne los.", so Julian S. aus Dresden. Einige sagten aber auch, dass es an dem Auswahlverfahren läge. Lange Zeit machte es der NDR, den Kandidaten für Deutschland zu finden und auf den ESC vorzubereiten. "Als Stefan Raab dies gemacht hat, waren wir immer gut dabei.", schreibt Jan-D. K. aus Bochum. Könnte dies der Grund sein? Hierbei gehen die Meinungen natürlich, weit auseinander und woran es genau zu liegen vermag, kann keiner genau sagen. Feststeht aber, dass sich politisch, sowie auch bei der Auswahl des deutschen Repräsentanten etwas ändern muss. Wie genau, können wir nicht klar benennen.

Verdienter zweiter Sieg

Loreen aus Schweden, machte mit ihrem Song 'Tattoo' den Sieg klar. Kurz vor dem Ende der Punktevergabe, schien es nochmal ein Stechen zwischen 'Käärijä', die den Titel 'Cha Cha Cha' sangen zu geben. Aber mit über 200 Punkten, machte Loreen den Sack zu und nahm die gläserne Trophäe mit nach Hause. Ganz klar verdient, wie wir finden und dies, zum zweiten Mal. Eine politische Entscheidung war es nicht oder, vielleicht doch? Man kann nur spekulieren. Aber viele Zeitungen berichteten im vergangen Jahr, dass der Grund ein anderer sei. "Viele Stars in Deutschland, wollen aus Angst vor einem Karriereknick nicht die ESC-Bühne betreten.", schrieb die Berliner Zeitung. „Der ESC ist in seiner musikalischen Ausrichtung schon sehr speziell.“, sagt Country-Rocker Alec Völkel von The 'Boss-Hoss' im Gespräch mit dpa: „Da passen wir nicht unbedingt hinein.“ Ein weiterer Grund, so die Stuttgarter Nachrichten (Zitat): "Die ARD gehört beim ESC zu den „Big Five“, zu den Hauptfinanziers der ganzen Veranstaltung. Deswegen ist der deutsche Teilnehmer automatisch für das Finale gesetzt, muss sich nicht zuvor bereits im Halbfinale bewähren. Das verleitet seit Jahr und Tag beim verantwortlichen NDR zur Schluffigkeit bei der Vorauswahl." auch ein Zitat von derselbigen Zeitung aus dem Vorjahr: "Die Gefahr, dort wieder nur auf den hinteren Plätzen zu landen, womöglich gar mit „Zero Points“, ist inzwischen so groß, dass kein großer Künstler sich dieser Schmach noch aussetzen will. Stattdessen wird dort Jahr für Jahr ein junges Talent wie jetzt Malik Harris verbraten und gezeichnet: eine echte Sauerei!" Auch hieß es, dass die deutschen Beiträge nicht für die ESC-Bühne geeignet wären, was wir persönlich aber für Quatsch halten. Jeder ist willkommen nur die Umsetzung und die Wahl des Acts ist entscheidend.

Das Looser-Land schlechthin

Finden wir uns also wieder einmal damit ab, dass wir das Looser-Land schlechthin sind. Politisch gesehen, sind wir ohnehin schon seit fast vier Jahren auf dem Holzweg und bereiten uns systematisch, auf die Steinzeit vor. Das Geilste ist ja, dass wir das einzige Land in Europa sind, dass sich ein Fettnäpfchen nach den anderen bastelt und die umliegenden Länder, wenn sie unseren Namen hören, nur noch lachen können. Ganz klar also, dass sich nicht nur politisch etwas ändern muss, sondern auch - vorausgesetzt wir wollen mal wieder den ESC gewinnen - bei der Auswahl der auftretenden Stars. Solange die Öffentlich-Rechtlichen da mitwirken, scheint es ein Verlust nach den anderen zu werden. Vielleicht sollte PRO-7 sich mal dem ESC Vorentscheid annehmen, weil ich dann persönlich sagen würde; dann hätten wir auch mal wieder, eine reelle Chance.

Quellenangaben
Text (mit Ausnahme der Zitate): Björn Schubert (Chas York)
Zitate: Berliner Zeitung // Stuttgarter Nachrichten 2022
Bilder von: Pixabay
(C) by YORK INTERNATIONAL 21 (2023)

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