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Es geht weiter

Schwerte, 10.17.2020 - VBS, YI - Artikel von: Chas York / DD / BS - Lesedauer: zu lange

Ein Buch zu veröffentlichen, ist inzwischen für mich, ein Kinderspiel. Auch wenn sich die meisten Bücher eher, im autobiografischen Bereich aufhalten, überkommt es mich doch sehr oft, ein fiktives Erlebnis zu schildern. Mein Kopf ist derzeitig gefüllt, mit Ideen und Eindrücken, welche ich sehr gerne zu Papier bringe. Was soll man auch anderes machen, wenn die Pandemie unaufhaltsam weitergeht und durchweg nervt?

Normalerweise würde ich mich jetzt gerne, in einem Hörsaal, vor einem Podium stellen. Vor mir befindet sich, in meiner Traumvorstellung, ein Mikrofon, daneben ein Glas mit Prickelwasser und vor dem Podium sitzen, mindestens 100 Leute, die meiner Erzählung lauschen wollen. So gesehen, ein Poetry-Slam für Autoren und Autorinnen. Bei sowas, würde ich echt gerne mal teilnehmen. Jedoch habe ich viele solcher Pläne in meinem Kopf und was, kann ich davon verwirklichen? Nichts. Es ist nicht nur die Pandemie, die mich daran derzeitig hindert, irgendwas auf die Beine zu stellen. Nein. Am meisten ist es das Geld, was mir keinerlei Spielräume zum Entfalten, bieten will. Dabei ist es eigentlich so einfach,  gewisse Dinge, einfach selbstständig zu erledigen. So ein bisschen Druckertinte für ein kleines Plakat in DIN-A4-Größe, ist bei Weitem, noch lange kein Weltuntergang für mich. Die paar Cent könnte ich auch ausgeben und selbst auch dann, wenn ich von der Stütze leben muss, weil mein beruflicher Werdegang nun kaum, die eigenen Vorstellungen und Wünsche berücksichtigen wird. Schon oft verschwendete ich, in der Vergangenheit, meine Zeit dafür, Pläne zu schmieden, wie ich meine Bekanntheit etwas mehr Schwung verleihen könnte. Also druckte ich Flugblätter und verteilte sie in Supermärkte und Banken. Besser gesagt dort halt, wo man es mir gestattete. Nur mit dem Unterschied, dass ich es selbst von mir kenne; ich würde mir niemals, ein Flugblatt von einer Supermarkt-Einpackstelle nehmen. Wieso sollte ich dies tun und selbst wenn ich es täte, was würde es mir dann bringen?

Noch nie, habe ich das gemacht...

Ich erinnere mich gerne, an vergangene Situationen zurück. Immerhin bin ich ein sehr nostalgischer Mensch und ich würdige gerne, die alten Dinge aus meiner Kindheit und Jugend. Dies scheint wohl bei jedem Menschen, gleichermaßen vorhanden zu sein. Dieses Gefühl, dass früher einfach, alles besser gewesen war. Doch ich schweife schon wieder ab. Was ich eigentlich sagen wollte; es gab fast nie einen Tag, an welchem ich mir ein Flugblatt mitnehmen wollte, welches in einem Supermarkt ausgelegen hatte. Naja und ich denke mir dann selbst: "Was ich nicht mache, würde dann wohl kaum, ein Anderer machen.", sodass ich mich mal damit befasst hatte, die Gewohnheiten der Menschen zu durchkreuzen. Nehmen wir mal das Beispiel, in einem Vergnügungspark zu gehen. Okay, nicht in der aktuellen Zeit, sondern vor der Zeit der Zeiten - Entschuldigung für diesen Wortwitz - (wer mein Buch gelesen hat, der versteht den sicherlich). In einem Vergnügungspark zu gehen, ist für Viele, besonders für die Kids unter uns, sicherlich schön und lustig. Doch spricht man mit den Eltern über einen Termin, wann es ideal wäre dort hinzugehen, dann kommen entweder; Streitereien, langgezogene Gesichter oder gestresste Eltern auf und wenn keiner von denen, zu einem Kompromiss bereit sein sollte, dann kommen noch schulschwänzende Kinder dazu. Jedoch wann, ist der ideale Zeitpunkt, um ein Vergnügungspark zu besuchen? Meine Meinung: Während der Ferien, oder an Wochenenden. "Wieso das denn?", denken sich vermutlich die Meisten. "Da ist es doch besonders voll und man kommt nicht einmal, in ein Fahrgeschäft rein.", und genau da, liegt der Punktus-Knacktus. JEDER denkt so und was ist das Resultat? Richtig, leere Fahrgeschäfte und ein leeres Vergnügungs-Etablissement. Aber wieso ist es meiner Meinung nach, in der Woche voll? Ganz einfach. Die meisten schwänzen entweder für einen Tag die Schule, um dort hingehen zu können und die wenigsten Erwachsenen, nehmen sich in ihrem Urlaub die Zeit, um währenddessen, in ein Themenpark zu gehen. Nein, meistens nutzen die Arbeitnehmer dafür, einen Brückentag, oder einen Tag, in welchem Sie einfach aus der Reihe frei haben. Dies natürlich, lässt sich nicht immer auf die Ferien oder auf das Wochenende legen, sodass die Eltern sich meistens dazu bereiterklären, innerhalb der Woche, einen solchen Besuch zu starten. Folglich also, volle Fahrgeschäfte und Leute, die sich die Füße in den Bauch stehen. In den Urlauben, besucht man eher den Strand, sofern es im Sommer ist oder auch den Campingplatz.
Da findet sich dann meistens kein Tag mehr, an welchem man noch, in ein Freizeitpark einkehren könnte. Selbstverständlich gibt es auch wieder ausnahmen und man muss natürlich berücksichtigen, dass z.B. das "Phantasialand" durchaus immer stark besucht wird, weil es in ganz Deutschland und in den umliegenden Ländern, einen erhöhten Bekanntheitsgrad hat. Aber in solch kleinen Themenparks, wie "Moviepark", oder andere kleinere Besuchermagneten, kann durchaus diese Theorie angewendet werden. Naja, und weil jeder so denkt "Am Wochenende und in den Ferien ist es voll.", geht halt keiner an solchen Tagen dorthin. Nun sind die Ferien in nahezu jedem Bundesland, zu unterschiedlichen Zeiten, sodass man in diesem Fall sich eher, auf die Weihnachtsferien beschränkt. Die haben nämlich alle Bundesländer, zu den gleichen Zeiträumen. Bei den Oster-, Herbst- und Sommerferien hingegen, hat jedes Bundesland immer unterschiedliche Wochenabschnitte, sodass sich die Schulschwänzer oder die Eltern mit ihren Urlauben, auch gut und gerne mal schneiden könnten. Naja, oder halt an den Wochenenden. Ideal wäre ein Sonntag und wieso? Na ganz einfach; die wenigsten Eltern und Familien, haben noch Lust, an ihren letzten freien Tag, in einem Themenpark herumzulungern. Dies ist einfache Psychologie. Aber viele fragen sich jetzt sicherlich, was dieses Beispiel mit meiner Planung meine Bekanntheit voranzutreiben, den Flugblättern und den Supermärkten zu tun hat, richtig?

Des Rätsels Lösung

… Ganz einfach; es bringt nämlich nichts, Flugblätter auszuteilen, wenn ich selber niemals welche nehmen würde. Die kollektiven Grundgedanken, welche ein jeder Mensch unterbewusst hegt, können auch gut, auf meine Situation übertragen werden. Also, wie sorge ich dann dafür, wenn denn jetzt nicht mit Flugblättern, meinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen? Da gibt es viele Möglichkeiten:

  • Möglichkeit 1: Ich gebe Geld für Werbung aus und beschalle quasi jeden, mit meinen Werken.
  • Problem zur Möglichkeit 1: Ich gehe den Leuten, ziemlich schnell auf die Nerven, sodass ich eher Follower verlieren würde, anstatt zu gewinnen.
  • Möglichkeit 2: Ich mache bei Tik-Tok Werbung für meine Bücher und zu allen Dingen, die ich sonst so mache.
  • Problem zur Möglichkeit 2: Meine Follower-Anzahl, ist nicht so hoch, sodass es sich kaum lohnen würde. Ohne welche zu bezahlen, werde ich wohl kaum, einen erhöhten Status bekommen.
  • Möglichkeit 3: Ich stelle meine Werke, vorgelesen, auf YouTube hoch.
  • Problem zur Möglichkeit 3: Dies hatte ich schon versucht und klappte mal so gar nicht. Eher würde ich den sogenannten "Sexbots", die Aufmerksamkeit schenken, was mich ebenfalls, 0x weiterbringen würde.
  • Möglichkeit 4: Das Arbeitsamt Fragen (der Vorschlag kam nicht von mir)
  • Problem zur Möglichkeit 4: HA-HA, guter Witz.
  • Möglichkeit 5: Zur Presse gehen und denen davon erzählen.
  • Problem zur Möglichkeit 5: So lange ich keinen hohen Bekanntheitsgrad wie "J.K. Rowling", "Sebastian Fitzek" oder "Dan Brown" habe, wird sich wohl kaum einer, für meine Werke interessieren. Ich müsste klein anfangen und dies bringt mich, zu...
  • Möglichkeit 6: Zur Stadt- und Landesbibliothek gehen und um eine Vorlesung zu bitten.
  • Problem zur Möglichkeit 6: Fu** Corona! Naja, und ich müsste halt meine Werke, mehrfach drucken lassen, sodass ich auch welche davon verkaufen könnte.
  • Möglichkeit 7: Ich müsste meine Bücher, in einer höheren Stückzahl kaufen, um sie dann verkaufen zu können.
  • Problem zur Möglichkeit 7:Ich brauche, wie Gronkh einmal sagte und sang: Kohle-Kohle-Kohle (und damit meinte ich keine Eierkohlen, oder Briketts)

Also, egal aus welcher Sicht man meine Situation betrachten mag. Die einzige Möglichkeit, die halbwegs vernünftig und lohnend gewesen wäre, steht mir seit über einem Jahr, nicht zur Verfügung. Ich bräuchte nur ein paar hundert Euro, einen Termin zur öffentlichen Vortragung und schon würde ich, sofern ich dies nicht nur einmal machen würde, meine Bekanntheit vorantreiben können. Sicherlich könnte ich dann zwar noch immer nicht, von meinen Büchern leben. Jedoch könnte ich dies als Sprungbrett dafür nehmen, vom Jobcenter wegzukommen. Ich könnte weiterhin von Zuhause aus arbeiten und hätte den Kopf frei dafür, meinen Ideen freien Lauf zu lassen. Doch leider musste die Pandemie dazwischenkommen. Gespart hatte ich immerhin genug, um mir einen Lagerbestand für meine Bücher aufbauen zu können. Auch hätte ich den Willen und das Können, um meine Geschichten öffentlich vorzutragen. Doch ohne Moos, ist bekanntlich, nicht viel los und dies merke ich, an jeden neuen Tag, immer und immer wieder.

Wieso eigentlich noch?

Sehr oft stellte ich mir die Frage selbst, wieso ich dies eigentlich noch machen würde, wenn ich eh keine Erfolge einheimsen konnte? Für mich kommt aufgeben einfach nicht in Frage. Vor allem dann nicht, wenn ich der Meinung bin, dass die Aufgabe meiner Schreiberei, mich unweigerlich in ein bodenloses Loch ziehen würde, aus psychischer Sicht. Jedes Mal, wenn ich ein neues Buch veröffentliche, gibt es mir die Kraft und die Freude wieder, die ich benötige, um ein weiteres Buch zu schreiben. Erst dann, fließen die Worte, die Ideen und ich vergesse für einen Moment, wie nervig die Welt da draußen zur Zeit ist. Was ist denn besser, sich mit Schreiben das Leben schöner zu machen, oder die bittere Realität tagein tagaus, rauf und runter zu erleben, um sich seelisch betrachtet, unbewusst selbst, die Kugel zu verpassen? Irgendwer sagte mir einst Mal, dass eine Person die aufgibt, sich selbst aufgibt. So weit, ist es bei mir noch lange nicht und solange ich Geschichten im Kopf habe, werde ich auch die Gelegenheit nutzen, meine Bücher unter die Menschen zu bringen. Ich will nämlich nicht deren Geld, sondern denen nur, meine Geschichten zeigen und Tipps erhalten, wie ich etwas besser machen kann. Konstruktive Kritik, sehe ich immer sehr gerne und freue mich stets wie ein Schoßhund, wenn mir jemand auf einer Bücherseite, eine Rezension dagelassen hat.

Es geht weiter, stand heut' in der Zeitung drin'

… Irgendwie hatte ich grade von meinem Musiker-Idol "Marius-Müller Westernhagen" das Lied "Es geht weiter" im Kopf, was mich wiederum, zu der Überschrift inspiriert hatte. Ein kleiner Scherz muss immerhin, auch mal sein. Doch inwiefern geht es weiter? Etwa damit, dass ich einen neuen Ladenhüter nach den anderen kreiere und veröffentliche oder, dass ich es irgendwann mal schaffe, meine Bekanntheit zu steigern? Für mich, geht die Hoffnung weiter und ich baue meine Geschichten darauf auf, dass auch diese Hoffnung, niemals versiegen wird. Ich werde weitere "Crime Scene"-Bücher veröffentlichen und auch, werde ich demnächst, mit den Schattenmännern weitermachen. Das Problem beim Letzteren hingegen war es, dass mich die Bitte zur Zensur, stark heruntergezogen hatte. So viel Zeit, die ich für Mühen und Gedanken dafür geopfert hatte - auch David natürlich -, schien wohl nicht genügend Würdigung erfahren zu haben. Man könnte fast schon sagen, dass man meine Schattenmänner (nicht alle, aber die Meisten) indiziert hatte. Das scheint wohl das Problem, von Tatsachenberichten zu sein. Entweder will es keiner lesen, oder aber, es ist zu krass, um es mal salopp auszudrücken. Die Frage ist nur, wie ich weitermachen soll, wenn im Hinterkopf der Gedanke feststeckt: "Werde bloß nicht zu ausführlich, sonst wirst du wieder zensiert.", das kann einem schon, ziemlich fertig machen.

Naja, ich werde mich nun, wieder einmal, an mein Hörbspiel heranwagen. Irgendwann möchte ich auch dieses, mal fertigstellen.

Cheerio

Text: CY
Bilder: CY / epubli (Screenshots)
(C) by YORK INTERNATIONAL / VERLAG BJÖRN SCHUBERT 2021

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