Liebes Tagebuch 2
Schwerte / Menden, 04.21.2020 – 0:00 Uhr – Lesedauer: „Fällt heute aus.“
Also, es ist immer wieder zu sehen, wie bescheuert doch, manche Institutionen laufen. Wieder einmal, streikt die Bahn und dies will zumindest, die Gewerkschaft der Lokführer (Kurz: GDL) mal wieder. Auch, geht es wieder einmal ums Geld und darum, dass einigen wohl, deren Tarifvertrag nicht schmeckt. Wenn ich mich damals auf der Arbeit, ständig darüber beschwert hätte, doch zu wenig zu verdienen, dann hätte der Chef mich vermutlich schon, zweimal rausgeworfen und dies, nicht nur mit einer Kündigung, sondern eher, mit einem saftigen Arschtritt und, auf dass ich niemals wieder als Kunde dort, auftauchen würde.
Das mit den Streiks, nimmt langsam aber sicher, unschöne Formen an, die nicht nur, allmählich unverschämt ausschauen, sondern auch bei vielen, auf Unverständnis stoßen. Gleichzeitig muss man auch sagen; ja, die Lokführer haben viel Verantwortung. Sie fahren täglich, bis zu tausendende Personen durch Deutschland und müssen auch stets wach und frisch im Kopf sein. Ein Unfall, und er wird sein Lebtag, nicht mehr glücklich werden. Dazu muss man aber auch sagen, dass die bis zu 3000€ und mehr, Bruttoverdienst monatlich haben, von dem Ärzte und Pfleger, sowie Polizisten und Feuerwehrleute, mit ebenso viel Verantwortung, nur so träumen können. Letzteres haben teilweise sogar, noch mehr Verantwortung, als die Lokführer. Nun will die GDL den Bereich, Tiebfahrzeugführer*innen, für 5 Tage bestreiken. Unterm Strich bedeutet dies, dass sich bis Dienstag auf den Schienen, sehr wenig bewegen wird. Manchmal kann man sogar, die Uhr danach stellen, wann dieser Betrieb wieder im Jahr, aufs Neue bestreikt wird. Meistens im Frühjahr, so im März und April herum und seltener, im Sommer und im Herbst. Innerhalb der Weihnachtszeit oder dem Jahreswechsel, hört man eher seltener davon, dass gestreikt wird. Dies mag vermutlich daran liegen, dass die Lokführer wohl froh sind, arbeiten zu dürfen, um nicht die Weihnachtszeit mit der Familie verbringen zu müssen. Immerhin, nicht jeder versteht sich prima, mit den Schwiegereltern. Trotzdem kommt es einen Außenstehenden so vor, als bekämen die ihren Hals nicht voll.
Unter vielen Facebook-Usern, macht sich deswegen Unmut breit, weil viele, unter diesen Umständen, nicht zur Arbeit oder zumindest, verspätet kommen oder, mit vielen langen Umwegen zu kämpfen haben. Auch ich war damals davon betroffen und verlor sogar mehrfach, aufgrund von Verspätungen, meine Arbeit oder riskierte die Beerdigung der Stelle, weil ich mich noch in der Probezeit befunden hatte. Fahrgemeinschaft? Fehlanzeige. Meistens wollten die dafür Geld haben, was ja auch verständlich ist, weil man ja schlecht in den Tank pinkeln kann, um wieder nach Hause zu kommen. Abgesehen davon, ist der Sprit auch noch, recht kostspielig zurzeit und bei 1,68⁹€ p/l, ist man eher zimperlich, eine kostenfreie Fahrgemeinschaft anzubieten. Selbst ich, kann dies leider nicht, weil ich natürlich auch noch, private Verpflichtungen habe, die ich schwer, mit einem leeren Tank bewältigen kann.
Eine Lösung für das ganze Problem, findet sich wohl nur in den Tarifgesprächen, zwischen der GDL und der DB. Die Wahrscheinlichkeit allerdings, ist sehr hoch, dass auch im kommenden Jahr, neue Streiks aufflammen werden. Dies war bisher früher so und wieso, sollte sich dies, in diesem Jahrzehnt ändern? In letzter Linie, geht es dann doch wieder nur, ums Geld und das, regiert nun mal, die Welt. Aber ich sage es mal ganz offen und ungeschönt; ich besitze zwar ein Auto, aber dennoch gehen mir, diese immer wieder aufkehrenden Streiks, auf den Keks. Wieso lassen sie nicht mal die Kirche im Dorf und hören damit auf, den Normalarbeitenden, das Leben unnötig schwerer zu machen, als es ohnehin schon ist? Es ist ja nicht ohnehin schon so, dass die Ticketpreise für eine Fahrt, zum Beispiel, von Schwerte nach Dortmund, so teuer sind, sodass man davon fast schon volltanken könnte… okay, wenn man einen Diesel fährt, wohlbemerkt. Aber die Preisentwicklung im VRR in den letzten Jahren, grenzt schon echt an Wucher. Nicht einmal, die Hartz IV- oder Sozialempfänger, können sich diese, fast 40€ für ein SozialTicket, noch leisten. Dabei war dieses hellblaue Abo-Ticket, zu Beginn preislich, noch recht human gewesen. Heute zahlt man allerdings, ein Vermögen, für Preisstufe A (altertümlich ausgedrückt), womit man nur, innerhalb Dortmunds, durch die Gegend düsen kann. Für ein Preisstufe B-Einzelfahrscheinpreis zahle ich 5,90€, oder inzwischen sogar, schon 6,00€. Für diesen Preis bekäme ich in Berlin fast, eine Tagesfahrkarte und kann damit, quer durch die Stadt tigern. Nun, dass der VRR ziemlich kostspielig ist, sollte aber allen bereits bekannt sein. Dies merkt man schließlich auch, am Ende des Monats, in seinem Geldbeutel. Im Übrigen kostet ein Ticket in Berlin, gültig für 24h, 8,80€. pro Person. Möchte ich im gesamten VRR-Gebiet fahren, muss man dafür, schon tiefer in die Tasche greifen. Da kostet ein VRR-Ticket der Kategorie D - 29,80€. Nur innerhalb eines Stadtgebietes, ist dies zwar günstiger und man ist schon, mit 7,20€ dabei. Dabei muss man allerdings berücksichtigen; wie groß ist Dortmund und wie groß ist Berlin? Da stimmt, rein technisch das Verhältnis mal so gar nicht, was es fast schon unvergleichlich macht. Berlin, hat eine Flächengröße von etwa 891,8 km² hingegen das Ruhrgebiet liegt etwa bei 7000km². Dazu muss man aber auch sagen, dass nicht alle Städte und Kommunen im Pott, zum VRR gehören und da können wir dann sicherlich, ein paar km² abziehen. Egal wie man es rechnet und wie klein Berlin im Verhältnis, wirklich ist, günstiger kommt man sonst nirgendwo weg. Gut, der VRR verdient auch nicht umsonst, das Prädikat "Teuerster Verkehrsverbund Deutschlands."
Was machen die, mit dem Geld?
Ich stelle mir oft die Frage, was die Deutsche Bahn und, ganz besonders der VRR eigentlich, mit dem Geld macht, welches die durch die hohen Ticketpreise, Schwarzfahrern usw. verdienen? Ich gehe jetzt einfach nur mal, vom Nahverkehr aus. Es an den Kunden zurückzugeben, kann ja wohl kaum der Fall sein, weil die Preise jährlich, weiter angehoben werden. Für neue Fahrzeuge vielleicht? Nun, dann sollten sie vielleicht mal künftig darauf verzichten und stattdessen mal, die schönen alten Züge wieder einsetzen. Dies würde dann dem VRR und der DB, nicht nur Geld sparen, sondern auch dafür sorgen, dass viele Nostalgiefans wieder gerne, mit der Bahn im Nahverkehr fahren. Leider werden die Gelder wohl dafür genutzt, die Bahnstrecken immer weiter auszubauen, was ja auch gut ist. Aber dann müsste ich ja dann, als Bahnchef, neue und innovative Züge bauen lassen oder anschaffen, um die neuen Strecken auch entsprechend, auslasten zu können. Blöd ist es dann aber leider, wenn ich diese Mehrkosten auf den Kunden abwälze und hinterher, meine besten Pferde im Stall stehen habe, sie aber nicht einsetzen kann, weil ich die Fahrgäste durch horrende Ticketpreise vergrault habe. Dann ist da noch das Image, welches die Bahn nicht mehr so schnell loswerden kann, egal wie oft sie es versucht. Das wären die richtig heftigen Verspätungen, besonders dann, wenn die erste Schneeflocke gefallen ist. Nun hat die Bahn, viele Züge in ihren Lokschuppen, kann sie aber nicht alle einsetzen, wie sie es wollen würden, weil man erst dann feststellt, dass die neuen und innovativen Triebfahrzeuge, nicht Winterfest genug sind. Na jedenfalls sieht man mal deutlich, dass sich die DB oftmals, selbst falsch einschätzt. Alles auf grün zu setzen, kann nicht funktionieren, wenn die Signale aber rot anzeigen und grün, rein finanziell und technisch, überhaupt nicht machbar ist.
Zu viele Autos unterwegs
Was man auch deutlich, auf den Straßen sehen kann, ist, in Zeiten eines Streiks, das erhöhte Verkehrsaufkommen. Soweit das Auge reicht, reiht sich eine Blechlavine nach der anderen ein, und ein Vorankommen, ist nur schwerlich möglich. Wer keine Geduld im Straßenverkehr hat, der sollte sich besser erst, nach 20 Uhr, auf dem Heimweg begeben. Aggressionen, haben auf der Straße nichts verloren und führt nur, zu ungebührlichem Verhalten oder Unfällen. Besonders auffällig sind zurzeit, die erhöhte Handybenutzung während der Fahrt, was nicht nur ein erhebliches Sicherheitsrisiko birgt, sondern auch stets dafür sorgen kann, dass man sein Leben lang, mit psychischen Problemen zu kämpfen hat. Es verzeiht einem keine Mutter, wenn man deren Kind totfährt, nur weil mal WhatsApp in diesem Moment, wichtiger gewesen ist. Auch ist auffällig, dass sich momentan, eine Baustelle nach der Anderen reiht. Besonders auf Landstraßen in den kleineren Orten, zwischen Iserlohn, Menden und Unna, sind diese nun häufiger anzutreffen. Dabei reden wir mal nicht, von der Dauerbaustelle in Schwerte auf der Hörder Straße oder die, in Dortmund-Hörde die sich Faßstraße schimpft. Seit über 2 Jahren, galt die Faßstraße in Dortmund zwar, als Befahrbar. Blöd ist es dann nur, wenn die Fahrspur in die Innenstadt hinein gesperrt wird, und man über eine halbe Stunde länger, im Stau verbringen muss, weil die übrigen Autofahrer ebenfalls, auf Umgehungsstraßen ausweichen müssen.
Am Witzigsten finde ich allerdings, eine derzeitige Baustelle, zwischen Schwerte und Menden. Die Langscheder-Straße, auch bekannt unter "B 515" wird derzeit bebaut. Das Lustigste - und jetzt kommts - es ist nirgendwo eine Baustelle zu sehen, die eine Geschwindigkeitsbeschränkung, rechtfertigen würde. Man fährt dort, im Normalfall, mit max. 70 km/h durch diese Straße. Doch nun kommt, kurz vor der Firma "BEGA" (aus Fahrtrichtung Menden) ein 50 km/h-Schild. Hundert Meter weiter, folgt darauf dann, das 30er-Schild und dies nur, wegen einer Baustellenausfahrt, von einer Baustelle, auf welcher man nicht ein Baufahrzeug begutachten kann. Außer, dass auf der Straße, die Markierungen neu gemacht wurden, rechtfertigt dies noch lange nicht, eine solche Geschwindigkeitsbremse. Von 70 km/h Standard, dann 100m weiter auf 50 und weitere 50 Meter danach 30. Durchaus würden an dieser Stelle, maximal 50km/h Begrenzung mehr Sinn ergeben, als dieses rauf und runter. Die Meisten fahren dort sicherlich keine 30. Wer dann glaubt, dass es damit gewesen ist, der wird über diese gleiche Stufenbremse überrascht sein, wenn er ein Stückchen auf dieser Straße, weiterfährt. Dort fehlt dann plötzlich wieder die Markierung aber auch da wieder 70, 50, 30. Gerade als man wieder auf 70 Beschleunigt hat, kann man wieder stark herunterbremsen, um relativ von 70 auf 30 km/h zu kommen. Da hätte man, das 50er-Schild auch getrost weglassen können und direkt stattdessen das 30er-Schild aufstellen können. Gut, dazu muss man aber auch sagen, ich sitze nicht im Straßenverkehrsamt und ich kann mich lediglich daran halten und mich, über diese Idiotie aufregen. Aber mal im ernst? Wer denkt sich solch einen Schwachsinn aus?
Überall wo man hinschaut, wird man gebremst. Da spielt es scheinbar auch keine Rolle, ob eine Baustelle existent ist, oder ob sie, ein paar hundert Meter, von dieser Straße entfernt liegt. Es wird gebremst, koste es, was es wolle. Aber ich befürchte, dass dies reine Absicht ist. Immerhin sollen sich die Bürger schon mal, daran gewöhnen können, dass wohl bald überall 30 km/h-Schilder stehen. Man will ja die Straßen auch, für die Fahrradfahrer freimachen, die man meines Erachtens nach, auf einer separaten Straße verlegen sollte. So wie in Holland, eine eigene Straße für die langsamen und verkehrsbehindernden Zweiradfahrer. Dann wäre der Straßenverkehr wieder, etwas gerechter verteilt. Aber was machen die Fahrrad- oder Mofafahrer? Sie halten sich für die Kings der Straßen. Es spielt keine Rolle, ob neben der Fahrbahn, ein extra Radweg ist, nein. Die fahren trotzdem auf der Straße mit ihren Drahteseln und das auch noch schön, nebeneinander, sodass man nicht einmal diese Geschöpfe ohne Blinker, überholen kann. Jedes Fahrrad sollte, vorne und hinten, ein Nummernschild bekommen, damit man sich das Kennzeichen notieren und sie anschwärzen kann. Immerhin sind die Schuld daran, dass die Autos immer mehr, ins schlechte Licht gerückt werden, weil es sich dabei ja angeblich, um Luftverpester handelt. Die Menschen von Heute, sind leider, die Menschen der Zukunft. In diesem Sinne, sage ich...
Cheerio
Quellenangaben
Text von: Björn Schubert (Chas York)
Bild "Tankanzeige" von: Björn Schubert (Golf IV)
(C) by YORK INTERNATIONAL / VERLAG BJÖRN SCHUBERT 2021
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