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No Energy

25.14.2020: Zum zweiten Mal in diesem Jahr, scheinen wir den Winter nun hinter uns gebracht zu haben. ('Zum zweiten Mal' aus dem Grund, weil das Jahr 2020 ja für mich nicht geendet ist). Die ersten warmen Sonnenstrahlen, reichern unseren Körper mit Vitamin D an und die Menschen werden, mit zunehmendem Sonnenlicht, auch wieder besser gelaunt. Draußen sprießen wieder, die buntesten Frühlingsblumen und für mich, beginnt eigentlich schon der Sommer, sobald die Minusgrade hinter uns liegen. Für mich gab es jährlich nur warm oder kalt. Die "Zwischenjahreszeiten" so wie ich immer den Frühling und den Herbst nannte, gab es für mich lediglich auf den Kalender.

Ja, die längere Jahreszeit beginnt wieder für mich und dies, obwohl wir noch nicht mal, die allseits beliebte Zeitumstellung auf die Sommerzeit hatten. Dies ist übrigens erst, am 28.03.2021 oder in meiner Zeitrechnung am 28.15.2020 der Fall. Da wird uns dann wieder, eine Stunde Schlaf in der Nacht gestohlen, dafür aber haben wir, eine Stunde mehr vom Tag. Für die Arbeiter unter uns, wohl kaum relevant, weil sich die Dauer der Arbeit nicht wirklich, an die Zeitumstellung richtet. In Anbetracht des Umstandes, dass für mich nun die Sonnenzeit beginnt, habe ich ein neues Blog-Bild gemacht. Normalerweise mache ich nur einmal monatlich, ein solch farbenfrohes Logo-Bild. Im Monat März, ändern sich die Farben der einzelnen Lettern erneut. In diesem Monat "Febzember", oder Februar, hatte ich im Rahmen des Schneechaos, die Buchstabendächer mit Schnee bedeckt und heute, ist die Sonne zu sehen, mit einer kleinen grauen Wolke. Aber das, ist heute nicht mein Hauptthema, um mal dorthin zu gelangen, worauf ich eigentlich hinaus wollte.
Gestern trat ja in Schwerte, in meiner Heimatstadt, das Worst-Case-Scenario ein und zwar, ein flächendeckender Stromausfall. Glücklicherweise, bekam ich davon nicht allzu viel mit. Im Grunde könnte ich sagen, in Anbetracht der Tristheit in dieser Zeit, dass es eigentlich fast schon Pech gewesen war, es nicht mitzuerleben. Zweifellos fiel, seit ich in Schwerte seit 2018 gewohnt hatte, schon zum zweiten Mal der Strom in dieser Stadt aus. Nur mit dem Unterschied, dass das erste Mal, mitten in der Nacht gewesen war und man davon eigentlich, recht wenig mitbekommen konnte. Kaum waren wir in Hanau, brach in Schwerte der Ausnahmezustand aus. Okay. Entschuldigung für diesen unterschwelligen Witz. Ich meinte natürlich, Ausnahmezustand außerhalb der C-Krise. Irgendwie habe ich aber auch ein Talent dafür entwickelt, die coolsten Dinge zu verpassen. Einen Vorteil hatte es allerdings: Der Kühlschrank wurde nicht ständig geöffnet, weil ich mal wieder den Drang verspürte, dort hinein zu schauen ohne etwas heraus zu nehmen. Wer kannte dieses Phänomen nicht? Man öffnete den Kühlschrank aus der Langeweile heraus, auf der Suche nach etwas Süßem und stellte dann fest, dass da nix drin war? Besonders am Ende des Monats, bevor es Geld gab, war dies eines, der häufig zu beobachtenden Situationen in den verschiedensten Haushalten.

Einige Haushalte allerdings, scheinen wohl nicht sonderlich froh darüber gewesen sein, dass Schwerte einen kurzen Blackout hatte. Bevor das Umspannwerk an der Hagener Straße in Flammen aufgegangen war (sprichwörtlich), saßen viele Schulkinder der Stadt vor ihren PCs und machten Home-Schooling. Wie gerne ich das damals gehabt hätte, dann wäre mein Schulabschluss vielleicht sogar annehmbar geworden. Sorry, ich schweife wieder ab. Jedenfalls, als der Strom ausgefallen war, standen die meisten Kids in Schwerte wohl, vor einer großen Herausforderung: Keine Schule, keine Konsole und keine Handys, oder Tablets. Das war sicherlich eine Situation, gerade zur aktuellen Zeit, die nur schwerlich zu meistern war. Okay, Handys konnte man zwar schon nutzen, sofern sie vollständig aufgeladen waren. Doch, wenn das mobile Netz nicht richtig arbeitete, konnte eine einfache Suche auf Google, zu einer Geduldprobe werden. Was also machen, bei einem Stromausfall, welcher nicht auf eigenem Mist gewachsen ist? Es gibt nämlich zwei Arten von Ausfällen.

  1. Der vorbereitende Stromausfall, im Falle bei einer nicht bezahlten Rechnung.
  2. Der unvorbereitete Stromausfall, wenn das Werk einen Fehler hatte.

Beim ersten Punkt, weiß man ungefähr, wann der Strom ausfallen wird, sodass man sich entsprechend darauf einstellen und vorbereiten kann. Beim zweiten Punkt hingegen, passiert es unverhofft. Es ist dann nicht vorhersehbar und auch, kann man die Gegebenheit nicht einschätzen, wann wieder Strom durch die Steckdosen fließen wird. Bei Punkt 1 schon. Zahlt man die Rechnung, hat man wieder Strom, nach ein paar Tagen. Bei uns in Schwerte jedenfalls, traf Punkt 2 zu. Keiner wusste, rechnete und wusste so wirklich, dass und wieso der Strom ausgefallen war. Was ist eigentlich der erste Schritt, den man unternimmt, wenn man bemerkt, dass kein Strom mehr in die Wohnung landet? Zuerst überprüft man den Kühlschrank und anschließend, nachdem man festgestellt hat, dass dieser aus war, die Sicherungen. Doch da war alles paletti. Meistens öffnete man dann die Wohnungstür und trifft dann häufig den Nachbarn von Gegenüber, der ebenfalls recht gleichzeitig bemerkt hat, dass denen das Licht ausgegangen war. Kurz darauf, folgt zumeist der Blick auf die Hauptstromleitung des Hauses und wenn das Haus, im Besitz eines Aufzuges ist, kommt zuerst der prüfende Blick mit dem Auge und den Ohren, ob jemand darin feststecken würde. Naja und ein übereifriger Nachbar, ruft dann zumeist, aus Informationsgründen bei der Feuerwehr an und fragt nach, wo das Problem ist. Die anderen Personen, die nicht wirklich die Polizei oder die Feuerwehr nerven wollen, versuchen es beim örtlichen Energieversorger, die aber meistens dann schon, recht zügig überlastet sind.

Ohne Infos stellt man dann, wenig später fest, dass man nur noch Informationen über den Radiosender des Kreises, oder der Stadt erhalten wird und das einzige Radiogerät, welches funktionieren würde, war der im Auto. Bei mir träfe dies zwar nicht wirklich zu, dafür aber bei allen anderen. Eine Informationsflut wird dann im Flurfunk breitgetreten und für die, die es nicht wirklich von Belang war, die gehen wieder rein und nutzen die Zeit zum Schlafen, oder um Dinge zu machen, die keinen Strom benötigen würden. Viele Menschen wussten immerhin noch, wie man sich selbst beschäftigen konnte. Besonders die Kids der 90er, die damals noch nicht wirklich so viel mit Technikkram zu schaffen hatten. Damals gab es immerhin keine Tablets, Handys so wie wir sie heute kennen, oder andere Multimediasysteme. Meistens kam der Strom dann ohnehin wieder, nach ein paar Stunden. Nur selten gab es die Gegebenheit, dass man länger ohne Licht zuhause gesessen hatte. Aber auch mal ein Blackout für eine Woche, ist mal vorgekommen. Zwar nicht in Schwerte, dafür allerdings im Münsterland. Am 25.11.2005 nach heftigen Schneefällen ereignete sich im Norden Nordrhein-Westfalens sowie in Teilen Südwest-Niedersachsens einer der größten Stromausfälle in der Geschichte der Bundesrepublik. Besonders betroffen war das westliche Münsterland mit den Kreisen Borken, Coesfeld und Steinfurt. Von rund 250.000 betroffenen Menschen waren viele bis zu drei Tage lang völlig ohne Strom, einzelne Gehöfte und Ortschaftsteile über fünf Tage, bis sie mit Notstromaggregaten versorgt oder provisorisch wieder an das Stromnetz angeschlossen werden konnten. Erste Schätzungen der IHK Nord-Westfalen gingen von einem wirtschaftlichen Schaden von 100 Millionen Euro aus.
Ursache für den Stromausfall waren eingeknickte Strommasten und gerissene oder sehr tiefhängende Hochspannungsleitungen. Der sehr nasse Schnee setzte sich auf den Leitungen außergewöhnlich fest und umhüllte sie mit einem Eispanzer, dessen Durchmesser ein Vielfaches des Durchmessers der Leitungen annahm. Hinzu kam kräftiger Wind, der diese durch die vergrößerte Windangriffsfläche in Schwingungen versetzte. Dem hohen Gewicht des Schnees und den auftretenden Schwingungen hielten viele Masten und Leitungen nicht stand und knickten ein oder rissen. Glücklicherweise bekam ich davon nicht sonderlich viel mit. Trotzdem stelle ich mir dies schon ziemlich schwierig vor, fast 5 Tage nicht duschen zu können. Heutzutage funktionierte nämlich die Heißwasserversorgung mit Strom, mit Hilfe von Durchlauferhitzern.

Was würdet ihr machen, wenn ihr mehrere Tage ohne Strom zuhause wärt? Wie würdet ihr reagieren? Schreibt uns auf Facebook in den Kommentaren, oder schreibt uns eure Vorschläge auf info@y-international.de wir sind gespannt.

Bilderquellen: Google-Bildersuche "Stromausfall"
Text: CY / Wikipedia

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