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Pause wegen Schnee

07.14.2020, Schwerte / NRW (VBS): Seit gestern brach sozusagen, das heftigste Schneegestöber aus, seit dem Ende 2009 auf 2010. Damals erreichten wir Spitzentemperaturen von fast -15°C und in vielen anderen Bereichen, sank das Quecksilber des Thermometers sogar auf -21°C. Aktuell waren es, laut des deutschen Wetterdienstes, gerade mal -5°C bei starkem Schneefall, mit zwischenzeitlichem Eisregen.

"Lass mal 'ne Runde raus in den Schnee.", sagte mir mein Partner gestern Nacht und ich blickte ihn, etwas unsicher an. Ich bin mal offen; ich mag den Schnee überhaupt nicht und schon gar nicht, wenn ich erahnen konnte, dass mir der Eisregen, welcher in diesem Augenblick, sehr laut auf die geschlossenen Jalousien preschte, sicherlich ins Gesicht geweht werden würde. Kälte, schien mein Körper mal so gar nicht zu mögen, ebenso wenig wie, übermäßige Hitze. Doch im Winter, war eine solche Kälte wohl, rein natürlich. Obwohl ja die letzten zwei Winter, nicht so kalt gewesen waren. Keine Ahnung woran das gelegen hatte, aber kalt, war etwas anderes. Trotzdem musste ich zugeben, dass der Winter auch durchaus etwas Reizvolles gehabt hatte. In diesem Schneegestöber konnte man nämlich, hervorragende Bilder auch bei Nacht machen. Naja und da ich ja nicht mehr, dieses eine Thema verwenden wollte, kam mir dieser Kälteeinbruch irgendwie, wieder Recht. Also zog ich mich an. Unter meiner Jeanshose, zog ich meine Unterwäsche, eine Satin-Trainingshose an und ein paar Socken. Meine Sneaker sollten meiner Meinung nach, vollkommen ausreichend sein. Immerhin hatte ich sie ja mal imprägniert. An meinem Oberkörper, streifte ich mir ein dickes T-Shirt über, was so über die Winterzeit eigentlich, ganz gut geeignet war und darüber nochmal, einen Hoodie mit einem Reißverschluss. Darüber dann, meine dicke Winterjacke und schon, war ich auch bereit dazu, das Haus zu verlassen. "Nimm noch die Handschuhe mit. Ist besser.", schlug der Partner vor, worauf ich allerdings mit dem Kopf schüttelte. "Damit kann ich mein Handy nicht nutzen und es ist blöd, wenn ich die jedes Mal ausziehen muss.", sagte ich. Solche Smartphone-freundlichen Handschuhe standen schon, seit einer längeren Zeit in meiner Amazon Einkaufsliste. Nur waren die vergangenen Winter, nicht so schlimm gewesen, sodass ich mir das Geld dafür, immer wieder gespart hatte. Wozu auch Handschuhe tragen, wenn es draußen, frühlingshaft war?

Die ersten Stapfen im Schnee

Wir haben ihn zuerst gesehen

"Wenn wir schon mal rausgehen, können wir auch gleich den Abfall mitnehmen.", immerhin hatten wir eine volle Tüte in der Küche, nach dem Kochen stehen gehabt und ich bevorzugte immer, meine Spaziergänge mit der Abfallentsorgung zu kombinieren. Immerhin mussten wir ohnehin, an den Mülltonnen vorbei. Gesagt, getan, wir fuhren mit den Aufzug im Hause hinunter und als wir die Haustür öffneten, sahen wir schon den Schnee. Er war noch völlig unberührt. Bislang war noch niemand durch den Schnee vor der Haustüre gestapft. Okay, ganz unlogisch war dies nicht, weil es schon nach 1 Uhr in der Nacht war und die meisten aus unserem Wohnhaus schon, in ihren Gemächern lagen. Vorwiegend wohnten in unserem Haus, ältere Bewohner die nicht wirklich so lange wachgeblieben waren. Die meisten von denen, waren zumeist schon, gegen 0 Uhr im Bett und schliefen. Da "Reinhardt" (unser Auto) auf dem Hauptparkplatz vor unserer Haustür gestanden hatte, nahm ich mir etwas Schnee von unserer Karre herunter. Die oberste Schicht davon, war leicht vereist und darunter lag der formbare Pulverschnee. In dieser Nacht, gab es einen leichten Eisregen-Niederschlag, welcher sich auf die angeschmolzene Schneeschicht auf den Straßen und Fahrzeugen gelegt hatte. Reinhardts Scheiben, waren vollkommen vereist und sicherlich wäre unser Eiskratzer daran wohl zerbrochen, wenn wir ihn versucht hätten, vom Eise zu befreien.
Unser Wanderweg führte in die Innenstadt und dort begegneten wir noch einige Bereiche, die von Menschen noch vollkommen unberührt waren und bislang hatte niemand, die Gehwege gestreut. Das war eigentlich immer eines, der schönsten Schneemomente, wenn man der Erste war, der ihn betrat. Als wir dann am Jobcenter vorbeigegangen waren, führte unser Weg uns, zur "Pannekaukenfrau". Dies ist sozusagen, eines der schwerter Sehenswürdigkeiten der Innenstadt. Sie steht direkt vor "Scheidings", welchen wir auch "Schokoladenladen" tauften und hält ihre Pfanne, in Richtung des Stadtkernes. Dort befand sich ein kleiner Schneemann, den wir umgehend fotografieren mussten. (Heute übrigens, berichtete die Ruhrnachrichten davon. Allerdings war dieser kleine Schneemann schon, von sehr viel Neuschnee umgeben.)
Dieses Bild entstand übrigens um 2:09 Uhr am 07.02.2021.
Wir gingen dann weiter und kamen irgendwann, so um 11 nach, auf den großen Marktplatz an und lieferten uns erstmal, eine kleine Schneeballschlacht, gefolgt von der Gegebenheit, dass ich dabei, ein paar Fotos machte, vom unberührten Markt. Ein paar leicht bedeckte Fußabdrücke waren zu sehen, aber es waren verhältnismäßig wenige. Uns war schnell klar geworden, dass es am kommenden Nachmittag, sicherlich nicht mehr so unberührt aussehen würde.

Bilder (C) by YORK INTERNATIONAL 2021
gefilmt von: CHAS YORK

Weihnachten im Januar/Februar?

Unser Weg ging dann wieder, in Richtung Innenstadt, vorbei an unserem Findling, der auch schon leicht mit Schnee bedeckt und von ihm umgeben war. Hier konnte man auch einige, aber wenige Fußspuren im Schnee betrachten und kaum ein Mensch, war in näherer Umgebung, sichtbar gewesen. Ich fragte meinen Partner, wieso man nicht Weihnachten auf den Februar verlegen würde, weil wir dann wirklich mal die Chance, auf weiße Weihnachten gehabt hätten. Natürlich war mir klar, dass es dem christlichen Glauben entsprungen war. Aber man durfte sich halt nicht wundern, wenn Weihnachten fast schon quasi, noch im Herbst stattgefunden hatte und es da noch kein Schnee zu erwarten gab. Im Februar jedenfalls, hatte man den tiefsten Winter und die Wahrscheinlichkeit jedenfalls, dass dort zu Weihnachten dann, ein paar Schneeflocken die Straßen mit einer dünnen Schicht überdecken würden, war umso höher, als im Dezember, zwei Tage nach dem kalendarischen Winteranfang. Klar war mir allerdings auch, dass es wohl kaum machbar gewesen wäre. Dennoch wäre es vielleicht mal eine Überlegung wert.
Plötzlich ertönte, aus den hinteren Reihen des Postplatzes, schreiendes Gelächter und ich sollte mir etwas, kurz darauf ansehen. Augenscheinlich entdeckte mein Partner etwas, dass er wohl urkomisch gefunden hatte und was man wohl unbedingt fotografieren musste. Okay, ich musste eingestehen, dass dieser "Schneemann", anatomisch sehr korrekt dargestellt wurde. Nur hatte der Erbauer wohl, sich offensichtlich gedacht, dass 30cm reiner Standard gewesen wäre. In etwa konnte man sagen, dass dieses … Objekt … durchaus diese Länge aufwies. Ich ging mal nicht davon aus, dass man dieses Abbild eines Phallus, wohl noch am nächsten Tag dort sehen würde. Eltern, die mit ihren Kindern dort vorbeigegangen wären, hätten diesen sicherlich aus dem Sichtfeld ihrer Kurzen entfernt, noch bevor sie hätten, dieses Kunstwerk betrachten können. Wie gut, dass es Fotografen gibt, die sowas einfangen und man konnte hier deutlich sehen, dass der Spaß und der Humor, nicht verlorengegangen war. Der Eisregen allerdings, wurde dann immer heftiger, sodass wir den Heimweg antreten mussten. Ohne Frage, war dies allerdings trotzdem, ein toller Ausflug durch die Schneelandschaft Schwerte.

(C) by Chas York Under the Licence of YORK INTERNATIONAL 2021
Bilder und Text: CY
Recherche: CY / ND

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