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Reise in den Norden II

Hanau / Frankfurt, 03.16.2020: Natürlich ist es schwer in einer Situation wie in dieser aktuellen Lage, irgendwo hinzukommen ohne eine Strafe zu kassieren. Dies war uns natürlich, sofort klar geworden. Also mussten wir eine Alternative in Erwägung ziehen, die nicht ganz so reiselustig zu sein scheint, wie sie klingen mag. Doch wir fanden schließlich eine Möglichkeit, wie man dennoch die Ferien nutzen kann und das ganz, ohne das Risiko eingehen zu müssen, die Bestimmungen zu verletzen.

Nachdem wir in Hanau angekommen waren, schliefen wir erstmal aus. Denn ich als Fahrer, musste ausgeruht sein, um irgendwo sicher hinfahren zu können. Nach ein paar Tassen Kaffee, lag im Wachwerden auch kaum noch ein Problem und wir entschieden uns dafür, nach Frankfurt zu fahren. Vorher allerdings, musste ich natürlich wieder nachprüfen, ob es etwaige Regelungen nach 22 Uhr dort geben würde, die einen Aufenthalt in später Abendstunde, zu Nichte machen würde. Doch auf keines der Internetseiten der Stadt, konnte ich fündig werden. Demnach stiegen wir ins Auto und fuhren, bis nach Frankfurt, denn ich wollte unbedingt, ein paar Aufnahmen der Skyline, in der Nacht haben. Die Fahrt dorthin, dauerte etwa 15 Minuten und da es schon etwas später war, gerieten wir auch nicht mehr sonderlich, in den Feierabendverkehr. Dieser ist in Frankfurt, richtig schäbig. Zwar steht man dann nicht im Stau oder Ähnliches, aber der Verkehr dort, gleicht schon fast teilweise, an einem Irrenhaus unter freiem Himmel. Gefühlt erhält man dort den Eindruck, als hielten die anderen Verkehrsteilnehmer nichts von der geltenden Straßenverkehrsordnung. Zweifellos eine Gegebenheit, die man nicht mal in Dortmund so schlimm, erleben konnte. Sehr oft, geriet ein ungeübter Fahrer, doch ziemlich in Stress. Jedoch musste ich, zu meiner Verteidigung sagen, dass ich selbst auch dieses hohe Verkehrsaufkommen in dieser Stadt, gewöhnt war. Naja, und wenn man die meisten Wege in die Stadt auswendig kennt und genau weiß, was einem erwartet, dann ist das Verkehrsaufkommen in Frankfurt, weniger schlimm, als man sich das vielleicht vorstellen mag.
In der Nähe des Frankfurter Zoos, parkten wir daraufhin und stiegen aus dem Fahrzeug aus. Allerdings machte sich in mir, eine ziemliche Unsicherheit bemerkbar, ob man nun die Maske auflassen oder abgesetzt lassen durfte. "Nein, nur ab den Schildern, wie in Schwerte.", meinte mein Partner daraufhin ziemlich sicher. Doch in Frankfurt wusste man, als Außenstehender und Ortsfremder nicht so recht, wo die Innenstadt anfängt. Auch bei den vielen Eindrücken, bleibt es leider auch nicht immer aus, dass man gegebenenfalls, diese besagten Schilder übersehen würde. Da mir allerdings niemand verbieten konnte, etwas zu trinken, hielt ich in meiner Hand eine Dose Energy-Drink und lief, mit heruntergeschobener Maske durch die City. Nur wenn uns jemand entgegengekommen war, setzte ich die Maske wieder auf, sofern es unmöglich war, den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten.

Der Wunsch nach dem Alten

Ohne Zweifel wurde mir daraufhin wieder schnell bewusst, dass ich mir irgendwie das Jahr 2019 zurücksehnte. In diesem Jahr, musste man sich einfach keine Gedanken, um so etwas machen. Hätte ich den Menschen damals erzählt, was heute abgehen würde; die hätten mir vermutlich einen Vogel gezeigt. Doch wir mussten nun alle akzeptieren, dass dies jetzt, die bittere Realität gewesen war und wir sicherlich nicht, in der Matrix lebten. (Diesen Film sah ich zwar nie, aber den Plot bekam ich irgendwann mal, durch Facebook erklärt.) Na jedenfalls war es recht unangenehm, nicht zu wissen was Sache war und vermutlich, selbst wenn Corona wieder eines Tages vorbei sein würde, dann würde diese Angst und dieses Gefühl, noch über Jahre hinweg, in meinem Kopf drin sein. Wir liefen daraufhin, auf die Hochhäuser in Mainhattan zu und dabei merkte ich, wie unsportlich ich eigentlich, über das gesamte Jahr geworden war. Kaum war ich mit meinem Partner unterwegs, schwitzte ich schon am ganzen Körper und bekam tierische Atemnot, auf Grund der Maske. Natürlich war mir klar, dass es nicht nur allein, wegen der Maske gewesen war sondern, weil ich inzwischen, wie ein Schlot rauchte. Hinzu kam noch das Übergewicht und die Tatsache, dass ich schon länger, keine solchen Spaziergänge mehr vorgenommen hatte. "Wir müssen uns wieder mehr bewegen.", meinte mein Partner daraufhin und ich dachte mir nur im Stillen: "Ja witzig. Wenn einem das Spazieren demnächst verboten wird, dann nützt uns das auch nicht mehr viel.", ob ich nun mit meiner Befürchtung richtig liegen würde, stand auf einem anderen Blatt Papier. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit, doch ziemlich hoch gewesen. In Hamburg, wo wir eigentlich mal wieder hinwollten, hatten die immerhin schon, eine Ausgangssperre vollzogen. Auch im Kreis "Limburg-Weilburg", herrscht seit einigen Tagen, das gleiche und unsinnige Phänomen.

Wenig später landeten wir auf unserer Reise, genau dorthin, wo ich vor einiger Zeit einmal hinwollte. Wir gingen zum Mainufer, in der Frankfurter Innenstadt. Auf den Weg entlang, befand sich rechts von uns, das Hochhausviertel und links, ein Lichtermeer am Ufer. Mit der Nachtfunktion meiner Kamera, fing ich dieses schöne Bild ein und freute mich richtig darüber, diese Möglichkeit zu bekommen. Für einen Moment lang vergaß ich sogar, dass wir in mitten einer Krise stehen würden, aus der wir vermutlich nie wieder herauskämen. Doch das waren wohl in diesem Jahr, die schönsten Momente, die man wertschätzen sollte. Egal welche begrenzenden Steine einem in den Weg gelegt wurden, man konnte immer drum herum laufen und neue Wege und Möglichkeiten finden.

Stillstehende Schiffe

Es müsste eine längere Zeit vergangen sein, als die Cruisingliner wohl, das letzte Mal vom Hafen abgelegt hatten. Keines dieser Schiffe befand sich noch auf dem Wasser und viele Menschen waren eigentlich auch nicht wirklich unterwegs gewesen. Das Einzige was man halt hatte, waren Jugendliche die mit den Elektrorollern, gefühlt schneller als jedwedes Auto, an uns vorbeigerauscht waren. Bei der Menge an Vorbeifahrten, konnte dies ziemlich nervig werden. Allerdings dachte ich mir immerhin, dass inzwischen schon so viel in diesem Land, verboten war und da wäre ich, die letzte Person gewesen, die auch dabei für ein Verbot gewesen wäre. Immerhin gab es ja auch in diesem Jahr, schon keine Feuerwerksveranstaltungen mehr... oh, aber... ich schweife ab. Das wäre natürlich, mal wieder ein anderes Thema.

Weiter ging es dann, durch die Häuserschluchten, in Richtung Zeil und dem Zoo, wo wir auch dann ins Auto steigen wollten. Nach 22 Uhr, konnte man dann auch, im Innenstadtkern wieder aufatmen, weil nur die Maskenpflicht bis dahin gegolten hatte. Doch plötzlich, fast so als hätte man mit den Fingern geschnippt, waren die Leute alle weg. Kaum einer, befand sich noch in den Parks und auf den Straßen. Die Stadt, die einst so hoffnungslos überfüllt war, glich schon fast wie Schwerte bei Nacht. Nichts war los, kein Mensch mehr auf den Straßen und man hörte buchstäblich, eine Stecknadel fallen, sofern man eine dabeigehabt hätte. - Es ist mir übrigens noch immer ein Rätsel, woher dieser Spruch eigentlich hergekommen war. - Na, bevor wir dann anschließend, nach unserer Ankunft am Zoo, mit dem Auto wegfahren konnten, glaubten wir erstmal zu wissen, dass unser Auto abgeschleppt wurde. Nirgendwo war dieses Teil zu finden und wir suchten uns, einen Wolf ab.

Abgeschleppt?

Wir suchten und suchten und waren schon fast soweit, die Suche aufzugeben. Wobei, ich musste sagen; mein Partner geriet schon leicht in Panik und ich, war die Ruhe selbst. Immerhin war ich mir keiner Schuld bewusst, was das Falschparken anging. Zwar waren Parkverbotsschilder aufgestellt worden. Allerdings galten diese erst ab April und dort auch nur, bis 19 Uhr. Somit wären wir grundlegend aus dem Schneider gewesen, weil wir dort erst, nach 19 Uhr angekommen waren. Irgendwann kam ich auf die glorreiche Idee, meine Google-Maps-App einzuschalten, um die Zeitleiste aufzurufen. Dies war ein praktisches Gimmick von Google-Maps, die seit der erstmaligen Anmeldung anzeigte, wo man an gewissen Tagen gewesen war und Anhand dieser Statistik, konnte ich genau den Standort unseres Fahrzeuges extrapolieren, sodass wir umgehend unseren Reinhardt auch gefunden hatten. Zack und wenig später, saßen wir in unserer Karre und schreckten erstmal auf. Der Schweiß am Rücken wurde deutlich spürbar, als ich mich in meinem Sitz zurücklehnte. Am Rücken sammelte sich eiskalter Schweiß an und dies, bei einem dreistündigen Aufenthalt in Frankfurt. Dazu musste man allerdings noch sagen, dass es draußen ca. 21°C gewesen war und für einen Frühjahrstag, war dies schon irgendwie, verhältnismäßig zu warm. Nach Hanau, ging es dann wenig später für uns zurück und dann freuten wir uns nur noch, auf einer kühlen Dusche und unsere Bettdecken, bis wir dann wieder einen Plan fassen konnten, wohin unsere Reise als nächstes gehen würde. Doch dies war leider nicht so einfach gewesen. Leider gibt es immer mehr Bundesländer, die sogar eine Einreise verbieten, was also bedeutete, dass wir ggf. andere Bereiche finden mussten, in denen man reisen durfte. Im nächsten Beitrag sehen Sie dann: "Grilli-Grilli". Also bis denne.

Cheerio

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