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Sechs Stunden

Schwerte, 11.17.2020 - 05:39 Uhr, VERLAG BJÖRN SCHUBERT (VBS) - Bericht von: Chas York

Geschlagene 6 Stunden, habe ich meine Zeit damit verbracht, eine weitere Variante meines Buches zu kreieren und öffentlich anzubieten. Dies machte ich auch immerhin, bei meinem Debüt-Werk "Futures End". Ehrlich gesagt, hatte ich nicht damit gerechnet, dass mich dieses Projekt, so dermaßen fordern würde, sodass ich mir dachte, es nie wieder machen zu wollen. Doch wenn man den Dreh dann doch, irgendwann einmal raushatte, denkt man sich: "Oh, das machst du nochmal. Aber erst wieder bei einem anderen Buch."

Gestern war es draußen noch Hell und ich dachte mir: "Wow, bring doch mal ein eBook raus.", immerhin hatte das ja sehr gut geklappt, bei meinem ersten Werk. Doch als ich die Datei, bei epubli hochgeladen und mit einem Cover versehen hatte, kam ständig, im letzten Prüfungsschritt der Fehler auf, dass angeblich ein ePub im dritten Kapitel, nicht gefunden werden könne. Blöd nur, dass genau dieses Kapitel aber mal sowas von sichtbar war und ich mir dann die Frage stellte, wie kann ein Kapitel nicht zu finden sein, wenn er doch da ist. Ein weiterer Fehler, den ich irgendwie auch nicht verstanden hatte war, irgendwas mit einem "Fragmentbezeichner". Alter, Leute! Ich wollte ein eBook rausbringen und nicht erstmal ein Studium in Chemie, Informatik und Mathematik ablegen, bevor ich dies bewältigen konnte. Ich habe mir dann extra die Zeit genommen, um zu prüfen, was denn ein sogenannter Fragmentbezeichner wäre. Jedoch wurde ich auch da nicht schlauer draus. Hinzu kam noch, dass ich dafür Kyrillisch lernen und verstehen musste oder besser gesagt, Hieroglyphisch, um überhaupt zu wissen, was denn in diesem eBook, als Fragmentbezeichner bezeichnet wurde. Ich sehe selbst schon, dass es äußerst kompliziert, beim Schreiben klingt. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, dass ich in diesem Augenblick, ein großes Fragezeichen über meinem Kopf hatte.

Es wurde immer später

Irgendwann stellte ich dann mal fest, dass ich so fokussiert gewesen war mein Buch endlich veröffentlichen zu können, dass es draußen stockdunkel war. Jeder kennt das Phänomen beim Zocken oder so. "Ein spiel noch" und zack! Man zockt um 5 Uhr in der Nacht noch immer. Naja und in der Sommerzeit, dauerte es leider auch noch sehr lange, bis es draußen komplett verdunkelt war. Es war dann irgendwann 5 Uhr - wohl bemerkt; ich begann um 18 Uhr das Projekt - und ich hatte mein komplettes Dokument im Editor bei epubli, formatiert und ordentlich gemacht und inzwischen zum 10. Mal versucht, das ePub hochzuladen. Pustekuchen! Zum 10. kam die Meldung auf: Fehlerhafter Fragmentbezeichner oder sowas. Anstatt aber einen mitzuteilen, wo genau der Fehler liegt und was ihn verursachte, zeigt man mir nur einen dämlichen Fehlercode an, der für Leien mal, komplett nichtssagend ist. Das Lustigste war es; dass ich keine Antwort zu dem Fehlercode gefunden hatte, sondern nur Tipps und Lösungen für andere Fehler, die aber mal so gar nicht mein Problem waren.

Beispiel: Deine Absätze sind ungültig [XE41114]

(bei diesem Code handelt es sich, um eine freihändige Eingabe - Diesen Code gibt es nicht - nur ein Beispiel)

Gibt man diesen Fehlercode allerdings bei Google ein, bekommt man Themen für Schuhe und falsch aufgenähte Absätze. Irgendwann merkt man dann, dass man mit dieser Methode, den Fehlercode alleine einzugeben, nicht sonderlich weiterkommt, weil dann einen irgendwelche Geräte präsentiert werden, die eine seltsame Produktbezeichnung beinhalten und man sich denkt: "Wow, ein Sandstrahler. Praktisch, aber für mich irrelevant.", und versucht daraufhin, den gesamten Text einzugeben, weil, man ist ja nicht von Vorgestern und weiß genau, dass Google eigentlich alles weiß. Tja und dann, landet man auf irgendwelchen Foren, die... um es mal gewählter auszudrücken... für einen Leien dann, gequirlten Mumpitz labern. Man klickt auf den ersten Link (natürlich mit einem Browserscanner, weil, ich bin ja nicht blöd) auf welchem steht: "Hier, das hilft dir sicherlich weiter.", und ein neues Fenster poppt auf und es folgt: "Sandstrahler, nur 190,99€" und schon denkt man sich: "What Tha Fuck?!"

Keinen Schritt weiter

Irgendwann bemerkt man dann, während man zwischen Sandstrahlern und 3D-Druckern stöbert - ich lasse mich sehr gerne auch mal ablenken (besonders um 5 Uhr) - dass man leider, keinen Schritt weitergekommen war. Hinzu kam noch, dass man sich noch verwirrter fühlte, als man es zu Beginn gewesen war und man schnell den Faden verlor. "Zurück zum Thema.", sprach ich mir selbst Mut zu und gab bei Google ein "Was ist ein Fragmentbezeichner?" Kurz darauf, landete ich bei Wikipedia und die texteten mich dann, mit HTML zu. Zu Beginn sagte ich ja, dass man, um die einfachsten Dinge irgendwie verstehen zu können, Kyrillisch, Informatik, Mathematik, Deutsch und Englisch und Hieroglyphisch, vielleicht auch ein bisschen Chemie, Physik und Biologie, lernen musste, um in der PC-Welt irgendwie zurecht zu finden. Nach dem man weitere zwei Stunden damit verbracht hatte herauszufinden, was denn ein Fragmentbezeichner wäre, formten sich auf meiner Stirn schon, die sprichwörtlichen Wutadern. Ich fahre leider schnell aus meiner Haut, wenn etwas Einfaches wie ein Buch rauszubringen, nicht klappt nur weil ich gewisse Dinge nicht verstehe. Ihr hättet mich mal in meiner letzten Matheklausur sehen müssen, als ich Buchstaben- und Zahlenkombinationen in Einem, auf dem Blatt vorgefunden hatte. Sorry, aber wofür braucht man heute, diese Parabeln und Hyperbeln und solche Rechnungen wie, "2x+232323232325435345634y = 124854141545454abxy"?
Und das war noch nicht alles: Glaubte man zu Wissen, dass der Deutschunterricht einen, vor diesen mathematischen Begriffen bewahren würde, der irrte sich gewaltig. "Schreiben Sie eine Parabel und formen Sie daraus, eine Hyperbel.", Leck mich doch einer mal bitte kreuzweise. Ich bin jedenfalls froh, dass ich sowas wie eine Schule, nie wieder von Innen sehen muss. Wie man aus einer Parabel im Sprachbereich, eine Hyperbel machen sollte, war nur eben beispielhaft gesagt. Ob das geht weiß ich echt nicht, weil ich bei dem Thema, betrunken die Abendschule besucht hatte. Ich hatte mich im Kalender vertan und ging irrtümlich davon aus, dass wir Samstag gehabt hätten. Naja, als ich dann herausgefunden hatte, dass es doch erst Freitags war und schon einen im Tee hatte, guckte ich etwas blöd aus der Wäsche. Meine Beste Freundin jedenfalls, hatte richtig was zu Lachen bekommen. Nun, hatte ich aber noch immer nicht, des Rätsels Lösung gefunden und stocherte im Nichts herum. Ich lud mir 2 Programme von Chip.de herunter, in der Hoffnung, dass diese mir vielleicht helfen würden. Doch da ging die Ratlosigkeit wieder von vorne los und ich dachte mir erneut "What Tha Fuck!"

Das ist die Lösung

Über vier Stunden verbrachte ich die Nacht damit, alles in diesem Epubli-Editor einzugeben und zu formatieren, bis ich das endgültige Buch speichern lassen wollte. Bis dahin, gab es ja noch kein Problem damit. Bis halt bei der Endprüfung, diese Fehlermeldungen aufgekommen waren. Angeblich sei das Buch nicht valide gewesen. Selbst das wusste ich nicht, was es bedeuten sollte. Immerhin erinnerte ich mich nie daran, dass ich bei meinem ersten Buch, auch solche Fehler gehabt hätte. Ich sollte dann ein Programm herunterladen, welches mir dabei helfen sollte, mein eBook valide zu machen. Ehrlich gesagt, hatte ich bereits da schon, die Schnauze voll und wollte eigentlich ins Bett. Das Problem bei mir ist es aber, dass wenn ich etwas nicht fertigmache, es mich nicht schlafen lässt, weil ich dann versuche im Schlaf, die Fehlerschritte durchzugehen. Also lud ich mir das Programm "Sigil", herunter. Bislang hörte ich von diesem Programm nie etwas und hätte es auch nie für möglich gehalten, es mal verwenden zu müssen. Doch dann hatte ich - ich sage es mal salopp - diesen Datenmüll auf meinen PC (wohlbemerkt, die Festplatte ist schon fast voll) und wusste damit nicht wirklich viel, anzufangen. Es gab weder eine Einführung, noch irgendwelche Hinweise darauf, wie man dieses Programm ideal verwenden konnte. Ich stellte dann irgendwann fest, dass es sich dabei, um einen Editor handelte in welchem ich hätte, das gesamte Buch nochmal neu schreiben müssen.
"Am Arsch hängt der Hammer!", meckerte ich, denn was machte ich die ganzen vier Stunden zuvor? Ich setzte alles schön im Blocksatzformat, veränderte die Schriftarten in solch einer Standardschrift, weil der Editor ja meine Schriftarten alle nicht besitzt und versuchte die komplette Datei dann zu speichern. Doch das ging ja nicht, wegen dieser Fehlermeldungen. Da mir "Sigil" irgendwie nicht weiterhelfen konnte, versuchte ich dann das Buch, in einer eBook-Datei zu speichern. Doch auch dafür benötigte ich wieder, ein separates Programm. "Juche! Noch mehr Platz vergeuden!", dachte ich mir im Stillen und lud diesen eBook-Checker herunter. Ach, ich habe keine Ahnung mehr, wie dat Teil hieß. Ist auch egal. Dieses Programmchen, brachte mich dann auch nicht weiter und ich lud mein fertiges Buch, in ein separates Dokument hoch, machte alles linksbündig (Ich hasse linksbündig) und versuchte das Buch dann erneut, in Epubli hochzuladen. Joa, dann war ich schon mal einen Schritt weiter. Nur mit dem Unterschied, dass er mir aus 6 Kapiteln plötzlich 10 machte. Ab da erkannte ich, dass der Editor die Kapitel, automatisch trennen würde, anhand der Schriftgrößenänderungen der Kapitelüberschriften. Blöd nur, wenn man inmitten eines Kapitels in Schriftgröße 12 schrieb "Auf der Wache" und er dieses, als neues Kapitel angegeben hatte. Über Kurz oder Lang, nachdem ich die Unterkapitel um textete, schaffte es der Editor auch, ein vernünftiges eBook zu produzieren, welches urplötzlich valide war. Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich mir 6 Stunden meiner Lebenszeit sparen können und längst schon, wäre ich um 1 Uhr im Bett gewesen.

Sieht kacke aus, ist aber billiger

Dann habe ich mir die eBook-Datei, nachdem sie endlich mal gespeichert wurde, angeschaut. Es sieht kacke aus, ist aber billiger. Für nur 8,99€ statt 11,99€ gibt es dieses Buch nun auch digital. Dafür aber, hat es keine Bilder (außer das Cover) und auch sonst keinen Wow-Effekt. Man erhält quasi nur, die abgespeckte Lesedatei und da frage ich mich ehrlich, wieso die Menschen so dermaßen, auf eBooks abfahren und kaum einer mehr, ein echtes Buch in den Händen halten möchte? Diese Frage ist einfach; weil alles digitalisiert wird. Selbst das Kino wurde ja schon, vor einigen Jahren digitalisiert. Wobei auch diese Umstellung wohl, ein Schuss im Ofen war. Besonders jetzt, wo es Netflix und Co gibt und kaum einer mehr, in ein Kino gehen würde. Okay, jetzt sowieso nicht mehr, weil ja keins offen ist. Aber auch vor der Pandemie, waren die Preise in den Kinos, für viele Besucher zu unmenschlich. Also ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht die Pandemie dafür sorgen wird, dass die Kinos aussterben werden, sondern der Drang, alles möglichst zu digitalisieren.

In diesem Sinne sage ich

Cheerio

  • Quellenangaben
    Bilder: CY 2018
    What Tha Fuck (CY) 2021
  • Text: CY / DD
    (C) by VBS / Y-INTERNATIONAL 2021

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