Seltsames Leben
Schwerte, 06.18.2020 - 16:00 Uhr - Artikel von: CHAS YORK
Ursprünglich wollte ich eigentlich mal etwas Positives schreiben. Allerdings würde ich mich dann selbst belügen und euch auch, wohlbemerkt. Meine Gefühle und Stimmungen, sind in letzter Zeit, so dermaßen schwankend, sodass ich kaum selbst ausmachen kann, wann es mir eigentlich gut und wann schlecht geht. Sicherlich erkennt ein Jeder dieses Phänomen, in welchem man gefragt wird, wie es einem ginge und man als Antwort sagt: "Gut, und selber?", nur mit dem Unterschied, dass es dann meistens einem nicht wirklich, oder gar nicht gut geht.
Wenn mich jemand fragen würde, wie es mir ginge, dann würde ich auch sagen: "Gut." aber warum ist das so? Vielleicht liegt es daran, dass man andere nicht mit seinen Gefühlen oder seiner Stimmung, herunterziehen möchte. Andere würden "gut" sagen, wenn sie nicht mit Fragen gelöchert werden wollen. Denn meistens war es so, wenn man das Gegenteilige behauptete, dass einem dann die Gegenfrage gestellt wurde, wieso es einem denn schlecht gehen würde. Diese Frage jedoch zu beantworten, fiel dem Grießgram meistens sehr schwer. Um sich diese Mühe zu ersparen, sagt diese Person dann meistens, dass alles mit ihm in Ordnung sei, obwohl es eigentlich nicht der Fall gewesen ist. Heutzutage kann man aber sagen, dass es meistens nicht 'gut' war, wenn eine Person dies aussagte. Der Grund: Das Leben in Deutschland ist im Moment eher nur schwerlich auszuhalten. Diese ganzen Regelungen, Verbote und Beschränkungen. Irgendwie kommt da keiner mehr mit.
Auswandern?
Laut eines Podcasts von RT.de, wollen die meisten Deutschen nun, auf Grund der Corona-Politik sogar auswandern. Ich dachte mir, als ich mir diesen Bericht heute Mittag angehört hatte: "Genau den Gedanken hattest du im Dezember auch schon.", nur mit dem Unterschied: Wie soll ich das machen? Ich war an dieses Land immerhin gebunden. Nicht nur psychisch und seelisch, sondern auch rein rechtlich betrachtet. Leider hatte ich hierzulande, noch so viele Verpflichtungen zu berücksichtigen. Schulden die irgendwie gezahlt werden mussten, Freunde die vermutlich auch auswandern wollten, es aber genauso wenig konnten wie ich und natürlich; die Familie. Würde ich beispielsweise in die Niederlande ziehen, dann wären meine Schulden vermutlich erstmal weg gewesen, aber ich hätte alle Brücken hinter mir einreißen müssen. Wobei ich später, nach einer kurzen Recherche festgestellt hatte, dass auch meine Schulden nicht komplett weg wären, sondern eher schlimmer geworden wären, sofern ich die Absicht verfolgt hätte, nach einer gewissen Zeit wieder, nach Deutschland zurück zu kehren. Egal. Um die Schulden ging es mir auch in erster Linie, nicht so wirklich.
Ich müsste eigentlich alles, wofür ich jemals gelebt hatte, komplett hinter mir lassen. Selbst meine Freunde, Familie und gegebenenfalls auch meine Wurzeln komplett versagen. Das wäre eine Hürde im Leben, die ich wohl kaum, nur weil die Politik in diesem Lande echt mal eine Revolution nötig hätte, aufs Spiel setzen würde. Doch für mich wird das Leben derzeit hier, einfach nur noch schwierig zu ertragen. Schaut man nach Holland, ist dies das einzige Land, in welchem es keine Maskenpflicht zum Beispiel gibt. Dort leben die Niederländer ihr Leben so, als hätten wir 2019 in Deutschland und das, ist noch nicht das einzige. Selbst andere Länder, verzichten auf die Maskenpflicht und da frage ich mich immer wieder, wieso wir eigentlich noch das einzige Land in der EU sind, das noch immer der Meinung ist, dass es sinnvoll wäre? Ach was schere ich mich darum? Es interessiert doch augenscheinlich eh niemand, was ich denke.
Eine gewisse Situation in meinem Umfeld, wurmt mich ganz schwer. Ich habe nicht sonderlich viele Freunde. Nun, zuerst ist es nicht möglich, neue Freundschaften zu schließen, in der derzeitigen Lage und zweitens, wenn man denn welche findet, haben die meisten von denen allerdings, auf Grund der vergangenen Pandemiegeschichte, einen ziemlichen psychischen Schaden davongetragen. Gut, dies trifft natürlich nicht auf alle zu. Dennoch wird sowas einem bewusster gemacht, weil man nun aus irgendeinem Grund, auf das Verhalten seines Gegenübers, stärker als sonst achtete. Es wurden dann meistens einem Dinge bewusst, welche die Person mit der man Freundschaft schließen wollte, vorher nie zum Vorschein gebracht hatte. Neulich lernte ich mal jemandem am Bahnhof kennen, der sich mit mir unterhalten wollte, aber auch gleichzeitig verlangte, Abstand zu bewahren. Lange würde diese Freundschaft, wenn denn überhaupt daraus eine entstanden wäre, niemals halten. Mal im ernst: Wie sollte dies auch zukünftig werden, wenn die Corona-Krise nun ein jähes Ende gefunden hätte. Würden wir dann bei mir in der Wohnung, mit einem Sicherheitsabstand von 1,5m voneinander Sitzen und mit Maske? Oder Menschen, die sich alle 5 Minuten mit Desinfektionsmittel die Hände reinigen müssen. Pah! So viel Desinfektionsmittel, könnte ich in meinem Haus gar nicht mehr aufstellen, damit es für diese Person reichen würde.
Aber auch ich habe inzwischen, solche Zwänge. Teilweise merke ich schon gar nicht mehr, wenn ich die Maske aufhatte. Ich plane im Juli und August, nach Holland zu fahren, um dort in der Nähe des Strandes zu campieren mit einem Zelt. Jetzt wo ja die Inzidenzen wieder heruntergegangen sind, wäre das Reisen auch wieder möglich. Allerdings stellen sich die Holländer wohl nicht so an, wie unser Land. Bei uns wird die Panik stets von den Medien geschürt und heraus kommen dann, so psychische Wracks, wie z.B. der freundliche Herr im Bahnhof. So schlimm, wie dieses Virus die Psyche der Bürger dieses Land angreift, so schlimm war es nicht mal bei der Maul und Klauenseuche... wann war das... 2000? Naja und selbst meine bisherigen Freunde, hatten schon ziemlich einen an der Klatsche gehabt. - Sorry dafür - Aber die Corona-Krise sorgte auch bei denen für erhebliche Einschränkungen und das schlimmste daran ist es auch noch, dass diesen Freunden entweder nicht zu helfen ist, oder keine Hilfen angeboten werden (können).
Über 19 Monate, verweilten die Menschen nun, mehr oder weniger Zuhause. An Freizeitaktivitäten, Sport ja sogar auswärts Essen, war in der vergangenen Zeit, kaum noch zu denken. Also schnappte man sich eine Großpackung Chips und pflanzte sich auf die Couch und schaltete Netflix ein, oder irgendeinen anderen Streamingdienst. Die Langeweile war immerhin, in dieser trist-grauen Zeit, das größte und unlösbare Problem gewesen. In der Zeit der Ausgangssperren, waren Hundebesitzer allerdings mit einem Vorteil behaftet gewesen; die mussten immerhin sich nicht direkt, an die Ausgangsperre richten, solange sie zumindest nicht mit dem Auto fuhren. Trotzdem war das Leben in dieser langen Zeitspanne, durchaus kein Zuckerschlecken. Hinzu kamen dann noch, die unzähligen Berichte der Medien, die für Angst und Schrecken der Bevölkerung gesorgt hatten, was zur Folge hatte, dass die Bürger allesamt, einen psychischen Knacks erhalten hatten. Eine Freundin von uns, landet in regelmäßigen Abständen im Krankenhaus, auf Grund von erheblichen Angstattacken. Vor zwei Jahren, war dies nie vorgekommen und sie macht sich stätig Gedanken, um ungelegte Eier und lässt sich besonders stark, von den Medien beeinflussen. Zudem kommt auch noch Mobbing dazu, welches sie zwar äußerlich so auslegt, als wäre es ihr egal, jedoch unterschwellig legt sie ein seltsames Verhalten an den Tag, sodass man sich denkt, sie hätte eine gehörige Macke. Ein Beispiel: Sie kauft sich eine neue PS4, um mit uns gemeinsam GTA V spielen zu können.
Wir hatten einen heftigen Spaß. Doch nach einer gewissen Zeit, je öfter wir uns online getroffen hatten, kapselte sie sich immer mehr von uns ab und spielte offenbar, mit Fremden und ausländischen Spielern. Leider kann ich nicht genau sagen, wie es dann bei ihr weiter gegangen war. Jedoch wurde sie augenscheinlich von diesen Spielern gemobbt. Anstatt allerdings das Problem auf direkter Weise zu lösen, indem sie diese Typen entweder ignorierte oder blockte (diese Funktion gibt es ja nicht ohne Grund), will sie lieber ihren Account löschen und die PS4 wieder verkaufen. Logisch ist dies zwar nicht und kein Mensch kann ihre Haltung verstehen. Doch so ist sie aber leider erst, seit die Corona-Krise begonnen hatte. Früher machte sie sich auch kaum einen Gedanken, über ihr Aussehen. Sie war zwar schon immer recht beleibt gewesen, jedoch empfand ich sie nicht als hässlich, so wie sie sich immer sieht. Im Gegenteil, auf ihrer eigenen Art und Weise, ist sie schön auch, wenn ich als Homosexueller nur die inneren Werte eines Menschen betrachtete, wäre sie durchaus für mich, sofern ich Hetero wäre, eine Partnerkandidatin für mich gewesen. Leider geriet sie in der Vergangenheit, auch an diverse Idioten, was natürlich auch dazu beigetragen hatte, dass sich ihr Verhalten veränderte.
Das Problem ist ja; sie will Hilfe und bekommt sie nicht und das ist etwas, dass mich tierisch aufregt. Andere kommen nach Aplerbeck in die Mühle und müssen gar nicht viel machen, oder aber man hat wirklich deutlich einen an der Murmel und bekommt nie die Hilfe, die man benötigt.
DIESER ARTIKEL WIRD SPÄTER FORTGESETZT
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