Warm
Hanau / Frankfurt, 19.18.2020 - 10:53 Uhr - Artikel von: Chas York - Lesedauer: The Floor Is Lava!
Es ist wirklich heiß und ich stelle mir gerade so die Frage, wie heiß es eigentlich werden würde, wenn man sich in der Nähe von Lava aufhielte. Vermutlich doppelt so heiß. Aber seien wir jetzt mal etwas übertrieben: Wie heiß kann es eigentlich noch werden? Gestern schrieb mir eine Dame per E-Mail, dass ihr Außenthermometer geplatzt wäre, weil es in der Sonne gestanden hätte. Das muss man sich mal vorstellen: Man geht raus, will auf das Thermometer schauen und kaum, macht man den Balkon auf, riecht es ungemein nach "Tankstelle". Auf dem Balkon rauchen, ist dann wohl erstmal nicht, aber das Erstaunen war groß, sagte sie.
Vorgestern war ich mit meinem Mann unterwegs gewesen, auf der Suche nach einem See oder einem ähnlichem Gewässer, um uns eine Abkühlung zu verschaffen. Immerhin, bei 36°C wäre dies auf jeden Fall, eine schöne Abkühlungsmöglichkeit geworden. Naja, doch zuerst mussten wir erstmal bis nach Karben fahren, um Badehosen zu kaufen. Irgendwie rechneten wir nämlich nicht damit, dass wir so eine, irgendwann benötigen würden. Ohnehin war es im Auto schon recht drückend und ich schwitzte so schlimm, sodass ich mein T-Shirt schon auswringen konnte. Bei 70km/h jedoch, sorgte der Fahrtwind, bei offenem Fenster, für eine gewisse Abkühlung. Sobald man allerdings an der Ampel stand oder sich auf einem Parkplatz begab, wo man entweder stand oder nur unter 30km/h fahren konnte, wurde der Aufenthalt in dieser Blechkiste, ziemlich unangenehm. Mich wunderte es echt noch, dass der Motor bei dieser Temperatur nicht, seinen Geist aufgeben wollte. Als wir dann bei "Action" angekommen waren, weil wir bei "KiK", leider nicht fündig geworden waren, sagte ich zu meinem Mann: "Hier gehe ich nie wieder raus.", in diesem Geschäft herrschte nämlich eine angenehme Temperatur, auf Grund von Klimaanlagen. Noch nie war ich so hitzeempfindlich gewesen, wie in diesem Jahr und wir hatten schon reichlich Sommer erlebt, an denen es so heiß gewesen war. Anscheinend aber, je älter man wird, umso empfindlicher reagiert man wohl, auf die Übermäßige Hitze.
Da wird man bekloppt
Nachdem wir endlich alles beisammen hatten, fuhren wir zu dem Ort "Messel" zu einem See. Dort sollte man schwimmen können. Als wir aber auf dieser Landstraße angekommen waren, sahen wir schon links und rechts, zahlreiche Autos parken. "Na toll, alles voll.", stellte mein Mann fest. Nun, man musste dazu sagen, dass wir sicherlich nicht die Einzigen gewesen waren, die auf diese Idee, in einem See zu schwimmen, gekommen waren. Vollkommen enttäuscht, weil er geglaubt hatte, dass man dort irgendwie schwimmen könnte, blieben wir ein Weile stehen, sodass ich mir eine rauchen und mein Mann, einen neuen Plan schmieden konnte. "Sollen wir woanders hinfahren, wo man schwimmen kann?", fragte er mich, worauf ich mit meinen Schultern zuckte. "Ja, können wir machen. Aber du solltest damit rechnen, dass es überall so voll sein wird. Bei diesen Temperaturen, würde mich das wundern, wenn es anders wäre.", erneut Schultern zuckend äußerte ich meine Bedenken.
Irgendwann, nachdem ich meine stündliche Dosis Nikotin zu mir genommen hatte, fuhren wir zu einer nächsten Schwimmmöglichkeit. Jedoch die war irgendwie zu schwer zu erreichen. Man hätte bei der brennenden Sonne, durch einen Wald spazieren müssen, bei all den beißenden Insekten. Die Mücken alleine, die auf der Windschutzscheibe, nach uns gelauert hatten, waren richtige Kaventsmänner, sodass uns ein Stich davon, eine ärgerliche Nacht beschert hätte. Ich schwitzte ohnehin schon wie ein Schwein und wollte nicht noch dazu beitragen, dass ich wirklich alles vollschwitzte. Obwohl ich bereits mit Badehose im Auto gesessen hatte, schien es nichts gebracht zu haben. Kurz darauf, fuhren wir dann Richtung Maintal und Hanau, um zu unseren ursprünglich geplantem See zu fahren. Bis meinem Mann dann eine Bademöglichkeit in Mörfelden aufgefallen war. Also führte unser Weg dorthin und es wurde inzwischen auch, immer später. Als wir in Mörfelden angekommen waren, sahen wir auch schon wieder, dieses unweigerliche Übel, dass wieder an der Straße, zahlreiche Autos parkten. "Das ist mir zu voll.", meinte mein Mann.
"Ja, was erwartest du denn? Etwa, dass jeder See leer ist? Es sind 36°C, da geht jeder schwimmen.", er zuckte mit den Schultern. Wir zogen daraufhin unsere Badehosen im Auto an, um wenig später zum See zu gehen. Wie erwartet allerdings, war dieser auch schon wieder recht voll gewesen. Platz gab es dort zwar, aber dann hätten wir uns neben Kiffern oder Shisha-Rauchern setzen müssen, was uns irgendwie nicht sonderlich gelegen kam. Zudem benötigten wir auch einen Platz, von wo aus man perfekt ins Wasser gehen konnte. Doch dieser war nicht zu finden. Wir gingen zwei Runden um den See herum, als wir nicht fündig geworden waren und wieder zum Auto gingen. Der Tag verging dann, ohne einmal mit den Füßen, das Wasser berührt zu haben, mit übermäßig schwitzendem Körper und strapazierten Nerven. Wir fuhren ca. 60km für Nichts, nur damit wir herausfinden konnten, dass alle Seen zu voll gewesen waren.
Ohne Abkühlung ins Dachgeschoss
Wir sind dann wieder nach Hanau zurückgefahren und gelangten, nach gut einer Stunde wieder, in der brütende Hitze im Dachgeschoss. Eine anschließende Dusche, brachte nicht die gewünschte Abkühlung und kurz darauf, schwitzte man sich wieder tot. Wenig später - wir hatten nämlich keine Lust dazu gehabt in der Hitze zu bleiben - setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren nach Frankfurt. Wir kamen am späten Abend dort an und erlebten noch, den Sonnenuntergang. Wir spazierten durch den Stadtpark, nachdem sich das Wetter wieder abgekühlt hatte. Dennoch schwitzte ich wie bekloppt. Selbst im Auto, ging diese Hitze einfach nicht raus. Sobald man sich wieder dort hineinsetzte, schwitzte man umso stärker, als in der abgekühlten und feuchten Luft.
Wir blieben in Frankfurt und suchten den "Grüneburgpark" auf. Jedoch, als wir dort angekommen waren, dunkelte es bereits. Aber wir liefen dennoch, in diesem unbeleuchteten Park herum und es machte sogar richtigen Spaß und dies trotz der Tatsache, dass ich ölte wie ein alter Motor. Direkt in unserer Nähe, auf einer großen Liegewiese in diesen Park, erhielt man einen herausragenden Blick, auf den Europaturm Frankfurt, welchen Ihr hier links sehen könnt. Bislang sah ich diesen nur immer von Weitem, wenn wir uns auf den Weg nach Hanau befunden hatten und ich wollte eigentlich immer schon dorthin, um auf die Besucherterrasse zu steigen. Leider ist dieser Turm aber, dauerhaft geschlossen. Vermutlich wegen Corona, oder weil dieser Turm möglicherweise baufällig oder sowas, ist. Allerdings würde eine Schließung dieses Turms oder auch die des Maintowers, keinen Sinn mehr machen, weil die Inzidenzen so niedrig waren, sodass es rein technisch, unlogisch gewesen wäre. Vermutlich, das erlebten wir nämlich des Öfteren, waren diese Angaben im Netz bloß, inaktuell gewesen. Jedoch, um dies herauszufinden, hätte ich mal dort hinschreiben müssen, was ich aber zu diesem Zeitpunkt und zu dieser Uhrzeit, nicht mehr machen wollte.
Irgendwann taten mir die Füße weh und wir entschlossen uns dann endgültig, zurück zu unserer Bleibe zu fahren. Um 1 Uhr, konnte man in dieser Stadt nun nicht mehr viel erwarten. Naja und schwimmen in der Dunkelheit, war wohl bei den ganzen Insekten-Viechers - wie ich sie nannte - keine so gute Idee geworden. Zumal wir leider keine Zitronellakerze dabeihatten. Für die Personen, die nicht wissen was eine "Zitronellakerze" ist; dies ist eine Kerze die beim Abbrennen ein Zitronenaroma ausstrahlt, welches auf Mücken und Stechviecher, abstoßend wirken soll. Mücken werden davon angeblich abgehalten und kommen einen so, nicht mehr in die Quere. Ehrlich gesagt, wagte ich zu bezweifeln, ob dies auch bei diesen kleinen Stechmücken helfen würde, aber für den innerlichen Kampf der Angst vor irgendwelchen Infektionen wie Malaria oder sowas, wirkte solch eine Kerze, Wunder. Unser abenteuerlicher Abend, ging dann so gegen 3 Uhr zu Ende und wir lagen schwitzend, im eigenen Saft, im Bett und versuchten zu schlafen. Ohne diese Klimaanlage im Schlafraum, wäre die Nacht vermutlich sehr unruhig verlaufen. Klar schwitzte man dennoch, aber es befand sich noch im erträglichen Rahmen. Sofern wir also das nächste Mal vorgehabt hätten, irgendwo hinzufahren um zu schwimmen, so sollten wir künftig wohl, in den frühen Morgenstunden dort aufkreuzen. Zu einer späteren Zeit, wäre es vermutlich wieder zu voll geworden, sodass man vermutlich wieder mal, keinen Platz erhalten hätten. Also, wussten wir für die Zukunft, Bescheid.
Damit endet nun mein Eintrag und ich kann euch sagen: Die Hitze ist, ohne eine Möglichkeit der Abkühlung, ziemlich unerträglich. Beim Duschen verdunstet das Wasser direkt auf der Haut und kaum verlässt man die Duschkabine, schwitzt man vom Neuen. Warme Mahlzeiten sind fast schon eine Qual und kalte Getränke, kühlen zwar für einen Moment ab, jedoch danach schwitzt man wieder doppelt und dreifach. Das Einzige was man machen kann ist, sich ein kaltes Handtuch in den Nacken zu legen und sich bloß nicht so viel zu bewegen. Aber das wäre keine so gute Idee, wenn man vorhatte ein paar Kilos loszuwerden. In diesem Sinne sage ich...
… Cheerio.
Quellenangaben:
Bilder von: CY / ND
Bilderbearbeitung: CY
Text: CY
(C) by YORK INTERNATIONAL / VERLAG BJÖRN SCHUBERT 2021
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