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Was ist mit Deutschland los?

Schwerte / Europa, 23.17.2021 - 01:37 Uhr - Artikel von Chas York - Lesedauer ca. wieder zu viele Min.

Dass Deutschland in letzter Zeit, so dermaßen bei allem abstinkt, war jetzt nicht so ungewöhnlich. Aber zweimal in Folge, beim ESC so dermaßen abzusacken, hätte ich nie für möglich gehalten und wir fragen uns, woran dies liegen könnte? Sind wir Deutschen etwa so verhasst, dass selbst beim Eurovision-Songcontest uns niemand mehr, vernünftig die 12 Punkte geben möchte? So mies können diese Songs ja nicht sein. Ich persönlich denke, dass es politische Gründe hat. Doch der Ausgang der Punkteverteilung, lag nicht mal mehr, im klischeehaften Bereich.

Am gestrigen Tag, nach einem Jahr Pause auf Grund der Corona-Pandemie, fand nun endlich wieder der ESC statt und wir alle freuten uns sehr, wieder dabei sein zu können. Dabei kam natürlich auch ein Stückweit, die alte Normalität wieder auf. Die Normalität, die wir über 18 Monate lang, vermisst haben. Bevor bekannt geworden war, dass der ESC 2020 ausfallen sollte, stand für Deutschland der Interpret "Ben Dolic" in den Startlöchern. Mit seinem Song "Violent Thing", hätte er sicherlich das Land, auf Platz 1 führen können. Doch dann wurde bekanntgegeben, dass der ESC 2020 nicht stattfinden wird und Dolic hätte, einen neuen Song präsentieren müssen. Jedoch keiner hatte so wirklich eine Ahnung, wieso er dies nicht gemacht hatte, weil sein ESC-Song durchaus, ein großer Erfolg im Land geworden war. Noch wusste aber niemand, ob der ESC 2021 stattfinden würde und Dolic sprang schon mal ab. Also musste für Deutschland, ein neuer Interpret gefunden werden und die Wahl fiel auf, "Jendrik Sigwart", der mit seinem fetzigen Song "I don't feel hate", den Sieg für Deutschland einholen sollte.

Die bittere Pille

In diesem Jahr wurden nur 26 Finalisten gewählt und traten gegeneinander, am gestrigen Tag (22.05.2021) ab 21 Uhr auf der Bühne an. Zuerst folgte Zypern mit 'Elena Tsagrinou' mit ihrem Song "El Diablo" und gab mit ihrem Lied, den Startschuss für das ESC. Stimmlich gesehen, hatte sie meiner Meinung nach, ein bisschen Ähnlichkeit mit Lady Gaga. Zumindest, was die ersten Sekunden des Songs betrifft und vielleicht auch den Refrain. Sie hatte definitiv Potenzial besessen. Jedoch für Platz 1, fehlte mir persönlich noch, der große Pfiff. Trotzdem landete dieser Song, bei mir auf meiner Spotify-Liste. Der zweite Song des ESCs war das Land Albanien, mit ihrer Interpretin "Anxhela Peristeri" und ihrem Song "Karma", wo ich persönlich sagen musste, dass mir dieses Lied nicht zugesagt hatte. Dies hatte damit zu tun, dass man nicht wirklich verstehen konnte, worüber sie gesungen hatte. Sie war aber der Meinung, es nicht auf Englisch singen zu wollen, weil die Gefühle somit nicht, zum Vorschein gekommen wären. Der orientalische Klang jedoch, sagte mir persönlich, rein gar nicht zu, obwohl ich durchaus diesen Musikstil mit Urlaub in Verbindung bringe. Doch dieser Song, berührte mich leider nicht so stark. Allerdings die stimmliche Leistung von "Anxhela Peristeri", war dennoch herausragend, was man ihr durchaus zugestehen musste. Israel mit "Eden Alene" und mit dem Song "Set Me Free", war durchaus besser und selbst mit ihrer Frisur, diese Hochgesteckten Extentions, waren ein schöner Hingucker. Auch dieser Song landete, in meiner Playlist. Belgien mit der Band "Hooverphonic" und dem Song "The Wrong Place", war schon richtig gut, aber auch da fehlte irgendwie, der Pfiff. Das Lied, hatte nichts Halbes und nichts Ganzes. Irgendwas schien mir dort zu fehlen. Trotzdem konnte ich persönlich sagen, dass ich die düstere Art dieses Liedes, durchaus hörbar gefunden hatte.

Als nächster Gast, stand das Land Russland auf der Bühne mit "Manizha" und dem Song "Russian Woman". Leider war ich für russische Songs leider so gar nicht zu begeistern. Dennoch musste man ihr zugestehen, dass die Bühnenshow richtig gut gemacht wurde. Angeblich, das kann man als deutscher der kein Russisch versteht schlecht sagen, sollte es in dieser Rap-Einlage, um die Rechte der Frauen gehen. Für meine Begriffe, war dieser Song dann doch, etwas zu politisch angehaucht gewesen.
Malta mit ihrer gesanglichen Vertretung "Destiny" und ihren Song "Je me casse", machte durchaus etwas her. Sie poppte so richtig die Bühne und obwohl sie etwas stabiler gebaut ist, legte sich sich richtig, mit Bewegung ins Zeug. Sie bewies, dass sie nicht nur singen sondern auch herausragend performen konnte. Durchaus zählte sie, zu unseren Favoriten und auch ihr Song landete, auf meiner Spotify-Liste. Ganz anders war es bei Portugal und deren Interpreten "The Black Mamba" mit "Love Is On My Side", der ein wenig an Eros Ramazotti erinnerte. Die Stimme passte aber meiner Meinung nach, nicht sonderlich zu der Person und ich war deshalb, etwas irritiert. Man erwartet durchaus einen farbigen Sänger in diesem Fall. Hört euch den Song an und schließt dabei die Augen. Da wir wissen, dass dunkelhäutige Personen, durchaus immer den Soul im Blut haben, waren wir bei dieser Stimme entsprechend etwas verwirrt. Aber im keinen Fall bedeutet dies, dass es eine schlechte Darbietung war, sondern lediglich nicht, unseren Geschmack getroffen hatte. Verrückt und auch ein wenig cool zugleich war die Darbietung von Serbien mit der Girl-Band "Hurricane" und dem Song "Loco Loco". Ein bisschen erinnerte mich dieser Song an ein Kinderlied "Gully, Gully, Gully Ramzamzam". Aber natürlich könnten wir uns da auch bei irren.

Großbritannien mit "James Newman" und seinem Song "Embers", war durchaus cool und fetzig. Allerdings gehörte sein Song nicht zu unseren Favoriten. Bisher war Malta noch weiterhin unser Favorit in Sachen Performance und Gesang. Besser wurde da schon der Song aus Griechenland mit der Interpretin im lilafarbenen Glitzer-Outfit "Stefania" mit ihrem Song "Last Dance". Ihre Stimme war nahezu perfekt und es gab nichts bei ihr zu beanstanden. Auch der Stil ihres Songs, poppig, fetzig, ist durchaus geeignet für jede Party, sofern denn mal eine stattfinden wird. Aber mit ihrer Einlage, lag sie bei unserem persönlichen Ranking, auf Platz 2.
Mit ihrem Outfit und dem Hintergrund, war sie fast schon perfekt getarnt. Starke Leistung die, wie wir fanden, durchaus lohnenswert war. Die Schweiz mit ihren Interpreten "Gjon's Tears" und seinem Song "Tout l'univers", hat mich richtig vom Hocker gehauen und wir hatten demnach, einen neuen Favoriten. Bei seiner stimmlichen Kunst, war ich so dermaßen begeistert, dass einem schon fast, die Tränen in die Augen kamen. Mit aufgerissenen Augen saß ich vor dem Fernsehgerät und dachte mir nur "What The F***, wie geil war das denn eben?". Eine Leistung, die durchaus den ersten Platz verdient hatte.
Dieser Junge mit seiner lieblichen Stimme, war überwältigend und sorgte für eine Gänsepelle bei mir. Ich war echt überwältigt. Anschließend folgte Island mit der Band "Daði og Gagnamagnið" und ihrem Song "10 Years". Irgendwie musste ich bei diesem Song lachen, was ich wiederum sehr gut fand. Vor allem, weil die Band in einem grünen Pyjama aufgetreten war. Ob man diese Band nun ernst nehmen sollte, war hierbei fraglich. Allerdings war deren Darbietung durchaus, bunt, schrill, urkomisch und auch richtig poppig. Auch das Lied landete auf meiner Liste.
Spanien mit seinem Interpreten "Blas Cantó" und seinem Song "Voy A Quedarme", war mir irgendwie zu traurig, jedoch sehr schön gesungen. Leider hätte ich nur gerne verstanden, worüber er genau gesungen hatte. Leider verstehe ich kein Spanisch. Doch auch er sorgte für Gänsehaut und das vor allem bei Personen, die durchaus für Spanische Musik zu begeistern sind. Hierbei denke ich z.B. an Enrique Iglesias. Aber seine Stimme, war überwältigend. "Natalia Gordienko" trat mit ihren Song "SUGAR" für Moldau an und leistete ebenfalls, eine herausragende Bühnenperformance. Ein Song, welcher zum Tanzen anregen könnte. Auf "Jendrik" mit "I Don't Feel Hate" haben die Deutschen eine längere Zeit vor der Glotze warten müssen. Schrill, bunt und feuchtfröhlich trat Jendrik mit seiner silberglänzenden Ukulele auf und legte eine perfekte Performance hin. An die Art und Weise dieses Songs, muss man sich allerdings gewöhnen, weil es sowas in dieser Form, noch nie gegeben. Mit seinem Gute-Laune-Song sorgte er auf jeden Fall, für gute Laune. Wie er es aber hinbekommen hat, so gut gelaunt zu sein, ist ein wahres Rätsel. Was einige nämlich nach der 26. Tasse Kaffee schaffen, macht er in 3 Minuten auf der Bühne mal eben klar.

An 16. Stelle folgte Finnland mit der Band "Blind Channel" und dem rockigen Song "Dark Side", worauf Bulgarien: mit "Victoria" und ihrem Lied "Growing Up Is Getting Old" folgte. Der rockige Song allerdings, traf nur die echten Rock-Fans am ehesten und der 17 Song von Bulgarien mit "Victoria", war leider nicht sehr gut performt worden. Manchmal brach ihre Stimme weg und man merkte ihr an, dass sie wohl nicht in Topform zu sein schien. Die Nummer 18 hatte Litauen mit der Band "The Roop" und ihrem Song "Discoteque". Dieser 80er-Jahre klingende Song, war richtig cool. Als Fan der 80er-Musik, landete dieser Song umgehend in meiner Liste. Naja, und ich mochte die Outfits :D
Nummer 19 war die Ukraine mit "Go-A" und ihrem Song "Shum" und die Nummer 20 war Frankreich, mit "Barbara Pravi" und mit "Voilà", was in meinen Augen leider, nicht so dolle war. Bock auf Wüstenklima? Dann müsst ihr den Song von "Efendi" namens "Mata Hari" hören. Hier kommen orientalische Klänge, mit dem dancigen Popstil in Verbindung. Es regte definitiv zum Tanzen an. "Efendi" trat für Aserbaidschan an.

22. Norwegen: "Tix" mit "Fallen Angel"

Popsong eines Sängers und Komponisten namens Andreas Andresen Haukeland, der das Tourette-Syndrom hat und schon in der Schulzeit den Spitznamen «Tics» bekam, woraus er den Künstlernamen Tix machte.

23. Niederlande: Jeangu Macrooy mit "Birth Of A New Age"

Der in Surinam geborene Singer-Songwriter macht Modern Soul. Er lebt seit 2014 in Holland. Als Schwuler habe ihn die "Machokultur" in der niederländischen Ex-Kolonie gestört, sagte er dem "Algemeen Dagblad".

24. Italien: Måneskin mit "Zitti E Buoni"

ESC-ungewöhnlicher Rock-Song, der traditionell im Rahmen des altehrwürdigen Festivals Sanremo gefunden wurde. Der Band-Name ist das dänische Wort für "Mondschein", da die Bassistin von dort stammt.

25. Schweden: Tusse mit "Voices"

Souliger Popsong eines Castingshow-Gewinners. Der Sänger ist 19, wurde im Kongo geboren und kam als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Schweden. Er setzte sich im harten schwedischen Vorentscheid Melodifestivalen durch.

26. San Marino: Senhit mit "Adrenalina"

Tanz-Popsong mit folkloristischen Elementen. Die Sängerin italienisch-eritreischer Abstammung scheiterte beim ESC 2011 in Düsseldorf im Halbfinale. Diesmal hat sie Unterstützung vom US-Rapper "Flo Rida".

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Als die Auswertung kam, gerieten wir allerdings in die reinste Schockstarre. Deutschland erlangte nur 3 Punkte und landete damit, auf den vorletzten Platz. Wie Italien allerdings gewinnen konnte, war fraglich, weil unserer Meinung nach, der Schweizer eine durchaus bessere Leistung hingelegt hatte. Für uns, blieb

11. Schweiz: Gjon's Tears mit "Tout l'univers"

Intensive Ohrwurm-Ballade mit Kopfstimme. Der 22-jährige Gjon Muharremaj mit albanisch-kosovarischer Abstammung ist ein Favorit. Übersetzt heißt der Titel "Das ganze Universum". Es geht ums Festhalten an der Hoffnung auf Liebe trotz Chaos in der Welt. (Weiter unten, könnt ihr in den Song reinhören), der absolute Favorit. Natürlich war Jendrik ebenfalls eines unserer Favoriten. Allerdings war es ja nicht möglich, für ihn abzustimmen. Traurig war bei der Abstimmung auch, dass der Sänger für Großbritannien überhaupt gar keinen Punkt bekommen hatte und damit das Schlusslicht bildete. Wenigstens ein paar Punkte, hätten wir ihm durchaus gegönnt. Wieso Deutschland nur drei läppische Punkte bekommen konnte, liegt vermutlich daran, dass man uns durchweg wohl, nicht ausstehen kann. Die Geschichte unseres Landes, die Tatsache, wie man mit der Pandemie umgegangen ist und die außenpolitischen Verhältnisse, scheinen wohl noch immer nicht gut für unser Land zu stehen. Was muss dann also passieren, damit man uns im nächsten Jahr, wenigstens mehr als drei Punkte überlässt. Zumindest von unseren Ländernachbarn hatten wir immerhin gedacht, wenigstens ein paar Punkte zu erhalten. Wir hoffen nur, dass sich Jendrik nicht entmutigen lässt und weiter seine fetzige Musik macht. Wir fanden dich spitze.

In diesem Sinne

Cheerio

Gjon's Tears - Tout l'Univers - LIVE - Switzerland 🇨🇭 - Grand Final - Eurovision 2021

Quellenangaben:
Bilder: YouTube / Eurovision 2021
Text: CY / ND / DD
(C) by Y-INTERNATIONAL / VBS / ESC / ARD 2021

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