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Click & Meet

Schwerte (Ruhr), 06.04.2021 - VBS: Aktuell ist eine geliebte Shopping-Tour in NRW, ziemlich nervenaufreibend und vor allem, kann sie auch ziemlich stressreich werden. Besonders dann, wenn man nur 15 Minuten Zeit hat, um seine Einkäufe zu tätigen. Heute wollen wir, die Vor- und Nachteile des "Click & Meet-Shoppings" für euch erörtern. Denn wir waren für euch vor Ort, um diese Gegebenheit mal, in Augenschein zu nehmen und dies, mit einem ernüchternden Fazit.

Gewisse Haushaltsgegenstände und auch Elektrogeräte, geben irgendwann mal, ihren Geist auf. Dies stellte der Chefredakteur dieser Seite schnell fest, als ihm sprichwörtlich in seinem Büro, die Lichter ausgegangen waren. Mal eben zum Supermarkt gehen, in welchem es keinerlei Beschränkungen gibt, lag nicht in seinem Sinne. Zumal eine Glühlampe, egal in welcher Bauart, auch mal dort locker, das Doppelte kosten konnte. Die einzige Möglichkeit, günstig an Leuchtmittel zu kommen, war und bleibt noch immer, der Action-Supermarkt in der näheren Umgebung des Büros. Eine Zeit lang, versuchte Chas dann, mit einer kleinen Stehlampe im Büro auszukommen. Allerdings ärgerte er sich täglich darüber, an keine günstigen Birnen heranzukommen, weil im Augenblick entweder alles dicht hat, einen Corona-Schnelltest erfordert, oder aber man dieses "Click & Meet" in Anspruch nehmen musste. Aus diesem Grund weigerte der 33-Jährige, sich vehement dagegen, einen solchen Service zu nutzen. Nicht etwa, weil er es nicht gutheißen, sondern einfach nur, weil er sich den Ablauf nicht vorstellen konnte. Jedoch brachte es nichts, vermutlich noch weitere Monate ohne Licht im Büro sitzen zu müssen und so, ging er auf die Seite von action.com, um einen Termin zu vereinbaren. (Mit einem Klick auf die blaue Schrift, können auch Sie einen Termin vereinbaren).

Mit einem Klick auf "Click & Meet - Termin vereinbaren" können Sie daraufhin, unter verschiedenen Uhrzeiten auswählen, in welcher Sie Ihren Besuch vornehmen möchten. Bevor dieser Moment allerdings in Erscheinung tritt, müssen Sie vorerst noch auf die Schaltfläche "📅Ein Zeitfenster auswählen" klicken und dann öffnet sich, ein erneutes Fenster,

auf jenes man, auf den vielen einzelnen Kacheln, Zeiträume vorfinden kann. Durchgestrichene Zeitkacheln allerdings, gelten als, nicht mehr buchbare Bereiche. Wählen Sie dafür eine Kachel aus, die nicht durchgestrichen ist und sofern Sie Ihre Wahl anschließend getroffen haben, müssen Sie danach ein paar Daten angeben, welche für die Rückverfolgbarkeit dienlich sind. Sollte es, während Ihres Besuches jemand mit einem Corona-Infekt dort anwesend gewesen sein, so würde man Sie entsprechend darüber, in Kenntnis setzen. Es ist erforderlich, eine E-Mailadresse anzugeben, damit man Sie ggf. auch auf diesen Weg kontaktieren kann.

Nur noch mit negativem Corona-Schnelltest

Einige Geschäfte, besonders die in der Innenstadt, lassen allerdings nur Kunden in ihre Geschäfte, welche über einen negativen Corona-Schnelltest verfügen. Dieser darf nicht älter als 48 Stunden und auf die Person die ihn besitzt, ausgestellt sein. Wie dies allerdings genau funktioniert, konnten wir bislang noch nicht für euch herausfinden. Aber wir sind diesbezüglich noch dran. In diesem besagen Action-Markt jedoch, stand eine etwaige Meldung zwar an der Tür ausgeschlagen, aber ein Stäbchen bekamen wir nicht ins Hirn gerammt. Demnach war es fraglich, was diese Meldung sollte. Uns ließ man, nachdem wir das Handy vorgezeigt hatten, ohne weitere Kontrolle, in das Ladenlokal hinein. "Ohne weitere Kontrolle", schrieben wir aus einem einzigen Grund: Die Möglichkeit, eine solche Terminbestätigung zu fälschen, in dem man mit einem einfachen Bildprogramm das Datum austauscht, ist gegeben. Es genügt nämlich, wenn man einen Screenshot vorzeigt. Auf Grund der Gegebenheit, eine solche Bilddatei einfach mal eben schnell zu bearbeiten, war diese Kontrolle am Eingang eigentlich fast schon, viel zu leichtgläubig und auch, wenn man danach gehen würde, dass es Jeder macht, völlig unsinnig. Dies aber auch nur, wenn man jedem Menschen natürlich, ausschließlich Böses unterstellen würde.

Nun wurden wir in das Geschäft hineingebeten und standen im inneren Eingangsbereich vor der Schranke. Noch davor befand sich ein Stehbiertisch, mit Desinfektionsmittel und Tüchern und hinter der Schranke, durfte man nach einem Tragekorb greifen. Jedoch bestand vor der Schranke schon einmal, das große Problem, dass sich die Kunden davor schon stapelten. Eine Abstandshaltung war zwar möglich, aber nur schwerlich einzuhalten. Anstatt, dass die Kunden einfach durchgehen, warteten sie scheinbar auf Weihnachten, oder wollten sich einfach nur, fünf Minuten vor ihrem eigentlichen Termin, drinnen ein bisschen aufwärmen. Kein Mensch wusste so recht, was dies eigentlich sollte. Wie auch vor dieser Regelung, verhielten sich die zahlreichen Kunden etwa so, als würde es diese Terminvergabe gar nicht geben.
Wie lange benötigt man, im Regelfall, bis man seine Sachen gekauft und an der Kasse bezahlt hat? Unser Reporterteam hielt sich auch vor Corona, nicht allzu lange in diesem Ladenlokal auf und dies besonders nicht, in der Stoßzeit. Meistens war der Action-Markt in Dortmund viel zu voll, sodass man sich gegenseitig auf die Füße getreten war. Doch, wenn man nur 15 Minuten hatte, war man dazu gezwungen, seinen Einkauf schnellstens zu beenden. Je länger man sich dort aufhielt, umso voller wurde es. Diesen Eindruck erhielt zumindest unser Reporterteam.

Genug Kontrolle?

Ginge man nun davon aus, dass wir inzwischen in einem Kontollstaat leben, dann war die Eingangskontrolle wirklich die Einzige, dem das Team unterzogen wurde. Im Innern des Geschäftes, tummelten sich die Leute, fast wie in einem ganz normalen Supermarkt, ohne Terminvergabe. Die meisten Kunden, die vor dem Reporterteam vor Ort gewesen waren, waren auch dann noch im Laden, als sich das Team bereits an der Kasse befunden hatte und die Girokarte zückte. Es erfolgte keinerlei Durchsage oder Nachkontrolle durch die Mitarbeiter im Innenbereich des Marktes, geschweige denn wurde niemand über eine überzogene Besuchszeit informiert. Zweifellos war das Geschäft zwischen 17:00 und 17:15 Uhr, genauso voll, wie vor der Krise und keinen schien es zu jucken. Jedoch merkte man den Kunden irgendwie an, dass sie ziellos und aufgebracht durch den Markt liefen, gestresst waren ohne Ende und nicht wirklich wussten, wie es nun weitergehen sollte. Einer unserer verdeckten Reporter vor Ort, warf mal einen unterschwelligen Blick, in die fremden blauen Hackenporsche, welche die Kunden die ganze Zeit durch die Gegend schlorrten und darin befanden sich keine Artikel. "Was ist denn mit denen los?", fragte sich eines unserer Reporter, stillschweigend. Aufgrund des innerlichen Zeitdrucks, liefen die Kunden ziellos umher, die vollkommen vergessen hatten, was sie eigentlich in diesem Geschäft wollten. Möglicherweise planten die Kunden zuvor auch genau, was sie einkaufen wollten, aber wurden nicht fündig.

Selbstverständlich ist es ein Sakrileg, sich die Mühe zu machen einen Termin zu buchen, um dann ohne etwas zu Kaufen, das Geschäft wieder verlassen zu müssen. Also verbrachten die Meisten im Action-Markt, wie auch unser Reporterteam, ihre übrige Zeit im Geschäft und kauften sich Dinge, die sie eigentlich nicht gebrauchen konnten, oder gar nicht erst mitnehmen wollten. Nur, um wenigstens etwas mitzunehmen, damit sich der Termin überhaupt gelohnt hat. Also, wenn das natürlich die Masche der Regierung war, möglichst Umsatz zu generieren, dann wäre dies schon ziemlich armselig gewesen. Doch wir alle sollten uns die Frage stellen, worin der Sinn bei dieser ganzen Termingeschichte liegt. Etwa, um wirklich Umsatz mit Impulsivkäufen zu erzwingen, oder einfach nur, weil die Regierung keinen Plan mehr davon hatte, wie man mit der Pandemie umgehen sollte?

Erörterung

Nun erörtern wir mal, in einer Pro- und Contra-Tabelle, wie in alten Schulzeiten, diese Situation im Action-Markt. Eigentlich findet man immer etwas, was man mitnehmen kann, selbst wenn man nur auf der Suche, nach Glühlampen, wie unser Reporterteam gewesen ist. Neue Bluetooth-Kopfhörer z.B. bekommt man dort schon, für günstiges Geld. Natürlich nur, wenn man die Produkte nicht, nach deren Herkunft beurteilt. Vermutlich würden Leute, die etwas gegen... sagen wir mal... Kinderarbeit hätten, ohnehin nicht dort einkaufen wollen. Allerdings ist das ein anderes Thema, über das wir nicht sprechen wollen. Wir machen nun mal, eine Pro und Contra-Liste.

Pro "Terminvergabe"

Contra "Terminvergabe"

  • Diese Terminvergabe führt dazu, dass die Fülle des Geschäftes verringert wird.
  • Die Kunden treten sich nicht gegenseitig auf die Füße.
  • Die Abstandsregelung kann eingehalten werden.
  • Ein Kunde kann schnell vor Ort beraten werden, falls erwünscht.
  • Es sind genügend Waren da.
  • Kunden fühlen sich sicher aufgehoben.
  • Mitarbeiter können freundlicher mit den Kunden umgehen.
  • Kunden können ihren Einkauf perfekt planen.
  • Kunde kann über eine drohende Infektion informiert werden, durch Angabe der E-Mail und Adressdaten.
  • Geschäfte bieten verstärkter Desinfektionsmittel an und sorgen dafür, dass ein Hygienekonzept durchgesetzt wird.
  • Die Fülle des Geschäftes, regelt sich nur, wenn entsprechende Kontrollen auch eingehalten würden.
  • Wegen mangelnder Kontrollregelung, ändert sich an dieser Gegebenheit fast nichts.
  • Abstandsregelung ohne weitere Kontrollen, nicht gegeben oder schwerlich aufrecht zu erhalten.
  • Beratungen müssen, auf Grund des zu geringen Zeitfensters, kurz gehalten werden / komplett entfallen und es entsteht schnell das Gefühl, schnell abgefertigt zu werden.
  • Impulsivkäufe führen zu Warenengpässen. Kunden mit einen späteren Termin, können somit Pech haben, nichts mehr zu bekommen.
  • Auf Grund des geringen Zeitfensters, macht sich deutliche Planlosigkeit  bei den Kunden bemerkbar.
  • Auf Grund des geringen Zeitfensters, leidet die Kundenfreundlichkeit massiv darunter.
  • Es gibt keine Zeit zum Bummeln. Waren die vergriffen sind, bleiben auch weiterhin vergriffen.
  • Kunde könnte mit Werbung zu gespammt werden.
  • Desinfektionsmittel entweder meist unwirksam, leer, oder mit Wasser aufgefüllt. Hygienekonzepte sind meist nicht anders, als vor der Terminvergabe.

Fazit des Ganzen: Im Grunde hätte man sich diese ganze Terminvergabe auch klemmen können. Es ändert sich nichts und der Kundenfluss wurde auch nicht genügend gesteuert. Ohne diese Terminvergabe, wäre das Geschäft genauso voller Menschen gewesen und man hätte zudem auch mehr Zeit besessen, vernünftig im Laden zu improvisieren, sofern man seine geplanten Waren nicht bekommen konnte. Auch die Einhaltung der 15 Minuten-Regel war nicht gegeben. Ohne, dass sich jemand beschwert hätte, wäre es ohne weitere Schwierigkeiten möglich gewesen, länger in diesem Geschäft zu verweilen, als es eigentlich vorgesehen war. Eine entsprechende Information wie z.B. "Achtung an alle Kunden, die um 17 Uhr Einlass erhalten haben; Ihre Einkaufszeit ist gleich abgelaufen. Bitte begeben Sie sich zur Kasse.", so oder so ähnlich, könnte man dies handhaben. An der Kasse selbst, sollte man sich dann, "Auschecken" können, um damit seinen Termin abzuschließen. Erst wenn dann, alle in diesem Terminrahmen aus gecheckt haben, erst dann sollten die nächsten Personen, in das Geschäft dürfen. Allerdings so, wie es unser Reporterteam am eigenem Laib erfahren hatte, führt das langfristig zu nichts und sorgt auch nicht wirklich, für den gewünschten Effekt, den man damit ursprünglich erzielen wollte.

Wozu das Ganze?

Unter diesen Gesichtspunkten, drängte sich unserem Team die Frage auf "Warum das Ganze"? Der Sinn und Zweck dieser Corona-Verordnung ergab mal, so überhaupt keinen Sinn und war auch nicht verhältnismäßig ausgearbeitet. Trotz der Information an der Eingangstür, dass der Zutritt nur mit einem negativen Schnelltest erfolgen dürfe, konnte dennoch das Ladenlokal, ohne diesen betreten werden. Unser Team war zwar nicht sonderlich scharf darauf, ein Stäbchen ins Hirn gefahren zu bekommen, aber trotzdem war es uns ein gänzliches Rätsel, wieso man das Geschäft nicht normal, wie jeden Supermarkt geöffnet ließe. Ein Jawoll z.B. durfte unter Supermarktbedingungen öffnen, verfügt aber dennoch nicht über ein Terminvergabesystem. Auf die Frage hin, wieso dies so wäre, sagte man uns; dass ein gewisser Prozentsatz an Artikeln im Geschäft, als Lebensmittel deklariert sein müssen, um auch als ein Solches zu gelten. Clevere Ladenbesitzer sollten demnach nun, in ihrem Frisörgeschäft, Lebensmittel zum Verkauf anbieten, weil sie somit ihre Geschäfte wieder öffnen dürften. Klar, sollte man dafür sorgen, dass kein Haar in die Lebensmittel geraten kann. Allerdings, wenn man sich mal ein Schlupfloch der Corona-Verordnungen suchen würde, wäre dies doch eine logische Alternative. Zukunftsorientiert und durchgängig haltbar. Trinkhallen z.B. dürfen auch weiterhin ihre Pforten für Kunden öffnen. Vielleicht ist das die Lösung, um der Pleitewelle entgegentreten zu können.

Jedenfalls bleibt Y-INTERNATIONAL bei seinem Fazit; dass die Regelung zur Öffnung eines Geschäftes, absoluter Käse ist. Allerdings können wir Euch nicht mehr Ratschläge geben, wie ihr damit umgehen könnt. In diesem Sinne: Gute Gesundheit.

Text: CY / DD
Recherche: CY / DD / DS / ND
Bilder: Google-Bildersuche / Action / CY
(C) by YORK INTERNATIONAL / VERLAG VBS 2021

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