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Das Deutschland-Ticket

Schwerte, 01.05.2023 - Artikel von: Björn Schubert (Chas York) / Benjamin Schweich - Lesedauer ca.: 9 Minuten

Ein PESA-Link, wartet auf Abfahrt am Schwerter Bahnhof - Bild: Björn Schubert 2023

Der Nachfolger des 9€-Tickets aus dem vergangenem Jahr, das 'Deutschland-Ticket' ist nun im Rennen und kommt und man kann es nun, auf der Seite der DB bestellen. Für viele Kunden, ist dieses Ticket perfekt geeignet, um von A nach B zu kommen. Was man bei diesem Fahrschein berücksichtigen sollte und wohin und mit welchen Zügen man es nutzen kann und wie lange es gilt, erklären wir euch kurz in diesem Artikel. Außerdem erfahrt ihr auch, was Abo-Kunden wissen sollten, die auf jenes Ticket umschwenken möchten. (Bitte berücksichtigt, dass wir nur nähere Informationen über NRW und Hessen, sowie einige Gebiete Deutschlands abdecken können).

Das Deutschland-Ticket. Der Nachfolger des 9€-Tickets preislich gesehen, ist es zwar nicht. Dennoch, so nennen wir es, kann man dieses Ticket, welches zum ersten Mal heute, seine Gültigkeit erfährt, als seinen großen Bruder oder Schwester ansehen. Ab dem 01. Mai 2023, kann man dieses Ticket käuflich, für 49€ für einen Monat erwerben und sozusagen, direkt einsteigen und los düsen und jetzt kommts: Durch ganz Deutschland. Allerdings gilt hierbei etwas Vorsicht, denn nicht jeder Zug, kann mit diesem Ticket bestiegen werden. Für ICE-Fans also, bleibt wohl nichts anderes übrig, als den erhöhten Fahrpreis für diese Schnellzüge zu begleichen.

Geltungsbereich

Ein gezogenes und im Mai erhaltenes Ticket, zum Beispiel in der DB-App, ist ein Monat lang, durch ganz Deutschland gültig. Wichtig ist aber, dass man gewisse Dinge beachtet, um sicher reisen zu können.

  • Nur gültig, im RE-, RB- und S-Bahn-Zügen, sowie auch für U-Bahnen, TRAM, Busse usw.
  • Gilt nicht im IC, ICE, IRE, EC oder andere, länderübergreifende Züge wie, Thalys oder Flixtrain (also Züge, die z.B. vom DB-Fernverkehr betrieben werden)
  • Dies gilt unabhängig davon, welches Verkehrsunternehmen, welcher Verkehrsverbund oder Landestarif auf dem Ticket selbst vermerkt ist. Ein Deutschland-Ticket, das bspw. in München erworben wurde, kann somit auch für Fahrten in Frankfurt und Umgebung genutzt werden.
  • Das Deutschland-Ticket gilt darüber hinaus nicht in Verkehrsmitteln, die überwiegend zu touristischen oder historischen Zwecken betrieben werden.
  • Eine Tabelle kann auf der Seite der DB, jederzeit eingesehen werden.
  • Gilt das Deutschland-Ticket auch für Reisen, in grenznahes Ausland, zum Beispiel Venlo? Ja, Das Deutschland-Ticket gilt deutschlandweit im Nahverkehr und auf allen Strecken und zu allen Bahnhöfen, zu denen auch Fahrkarten des Deutschlandtarifs gelten. Dies sind die im Ausland liegenden Gemeinschaftsbahnhöfe Salzburg, Kufstein und Schaffhausen (inkl. der Zulaufstrecken) sowie die DB-Regio-Strecken im Außerfern. Das Ticket gilt im Außerfern nur für den Verkehr von und nach Deutschland und nicht im österreichischen Binnenverkehr.
  • Darüber hinaus gibt es über die räumlichen Geltungsbereiche der teilnehmenden Verbünde und Landestarife noch weitere Strecken/Zonen im Ausland (z.B. nach Lauterbourg und Wissembourg in Frankreich im KVV), die mit dem Deutschland-Ticket erreicht werden können.
  • Etwaige Besonderheiten innerhalb der teilnehmenden Landestarife und Verkehrsverbünde werden durch diese geregelt.

Infos zu Abos oder Ähnliches

Beim Deutschland-Ticket, handelt es sich um eine Fahrkarte im Abonnement. Bedeutet: Man erhält automatisch mit der erstmaligen Bestellung, den nächsten Monat und entrichtet die neuen 49€ in monatlicher Zahlweise, per Bankeinzug. Wenn Sie bereits ein Abo oder ein Jobticket haben, wie soll man allerdings damit umgehen? Schließlich möchte man ja nicht mehr für sein derzeitiges Abo bezahlen. Die DB hat dabei folgenden Tipp für Euch (Zitat):

"Bitte leiten Sie bei Bedarf den Wechsel Ihres Abos im Aboportal auf www.bahn.de/aboportal ein. Melden Sie sich mit Ihrem bahn.de-account an und folgen Sie den Hinweisen zum Wechsel. Alles Weitere übernehmen wir für Sie und Sie erhalten automatisch das Deutschland-Ticket als Handy-Ticket oder falls Ihr bisheriger Tarifgeber eine Chipkartenlösung anbietet, ein Deutschland-Ticket auf einer Chipkarte. Bitte beachten Sie, dass bei einem Wechsel zum Deutschland-Ticket Ihr bisheriges Abo automatisch einen Tag vor Start des neues Deutschland-Tickets beendet wird. Damit entfallen auch ggf. Zusatzleistungen Ihres bisherigen Abos (z.B. Regelungen zur Mitnahme, Übertragbarkeit oder 1. Klasse) oder Zuschüsse Ihres Arbeitgebers. Alle weiteren Abos, z.B. Zusatzkarten, bleiben bestehen. Falls Sie diese nicht mehr benötigen, kündigen Sie diese bitte selbständig im Aboportal."

Wer also zum Beispiel ein "Mein Ticket" besitzt, kann dieses bei der DB oder im jeweiligen (NRW) Kundencenter, in das Deutschland-Ticket eintauschen. Dies würde sich aber für jenen Kunden rentieren, sofern er mit seinem bereits bestehenden Abo-Ticket, teurer liegen würde. Also beispielsweise im VRR das 'Ticket2000' kostet zwischen 60 und übertragbar und gültig für den Gesamtverbund VRR, 100€ (oder auch mehr) und behielte man, das höherpreisige Ticket, mit welches man durch den gesamten VRR reisen könnte, würde man draufzahlen. Dann lohnt es sich definitiv, das Deutschland-Ticket zu nehmen, weil man damit rund 80% der Kosten minimieren könnte. Für günstigere Tickets im VRR, wie zum Beispiel beim SozialTicket (Mein Ticket) würde es sich nur lohnen, wenn man beabsichtigt, in andere Städte außer des eigenen Stadtgebietes zu reisen. Da das 'Mein Ticket' allerdings zur Zeit mit 41,20€ beim VRR bepreist ist, würde diese Umwandlung auf das Deutschland-Ticket nur dann sinnig sein, wenn man beabsichtigt, sich zum Beispiel eine Arbeit in andere Bundesländer zu suchen und zu pendeln. Für den reinen Stadtverkehr in der eigenen Stadt, reicht das SozialTicket noch aus und eine Erweiterung ist nicht zwingend nötig. Selbst mit einem ZusatzTicket, wenn man von Dortmund nach Schwerte fahren wollen würde, genügt noch das SozialTicket, da das ZusatzTicket im VRR-Gebiet, 3,80€ derzeit kostet (Stand: Heute). Gut, man bräuchte 2x diese 3,80€. Aber selbst wenn, man zwei ZusatzTickets zu dem SozialTicket dazukauft, liegt man im Gesamtpreis noch immer, bei 48,80€ und spart damit 20 Cent, im Gegensatz zum Deutschland-Ticket, dafür, dass man nur an einem Tag sein Stadtgebiet verlassen möchte.

Fazit: SozialTicket-Inhaber, bleiben weiterhin günstiger, auch nach dem Kauf von etwaigen ZusatzTickets. Möchte man aber regelmäßig durch Deutschland oder in andere Bundesländer oder Städten verkehren, macht eine Umwandlung erst dann Sinn, wenn durch den Kauf der zusätzlichen Fahrkartenerweiterungen, der Abo-Preis des SozialTickets im Monat überstiegen wird.

Wie gilt das Deutschland-Ticket?

Grundsätzlich ist der Gültigkeitsrahmen dieses Deutschland-Tickets, recht simpel einzustufen. Man kauft es sich und kann damit deutschlandweit, einen Monat lang, für 49€ fahren. Jedoch nur, in den ausgewiesenen und geltenden Zügen. Das Deutschland-Ticket ist monatlich kündbar, beinhaltet allerdings eine Abo-Funktion. Bedeutet: Man erhält entweder ein Handy-Ticket oder eine Chipkarte, sofern der örtliche Verkehrsbetrieb, zum Beispiel DSW21, eine Chipkartenlösung besitzt. Andernfalls erhalten Kunden dieses Ticket in Papierform am DB-Kundencenter oder auch, bei den jeweiligen Verkehrsbetrieben des eigenen Wohnortes. Am DB-Ticketautomaten allerdings, kann man sich dieses Ticket nicht kaufen. Dies jedenfalls, schreibt die Bahn in ihren FAQs. Die Bahn schreibt dazu folgendes (Zitat, auf die Frage 'Kann man das Deutschland-Ticket auch am Automaten kaufen?): "Nein. Bund und Länder haben entschieden, das Deutschland-Ticket als ein digitales Abonnement anzubieten. Abonnements werden von der DB generell nicht an Fahrkartenautomaten verkauft.", heißt also im Umkehrschluss, wer keine Chipkarten haben oder Handytickets besitzen kann, der kann das Deutschland-Ticket nur bedingt erhalten. Das Ticket kann über die Internetseiten oder Apps der Verkehrsunternehmen, über die Vertriebskanäle der Deutschen Bahn und deren Kundenzentren sowie über die Deutschlandticket-App direkt erworben werden. Der Vorverkauf für das Deutschlandticket läuft seit Anfang April. Gegen einen Aufpreis, kann das Deutschland-Ticket auch für die 1. Klasse aufgewertet werden. Ob dies jedoch ausreichend Sinn ergeben würde, muss jeder Reisende für sich selbst entscheiden. Zitat: "Ein Übergang in die 1. Wagenklasse ist gemäß der Tarifbedingungen des Deutschlandtarifes bzw. innerhalb der Geltungsbereiche von Verkehrsverbünden und Landestarifen nach deren Bedingungen möglich. Übergangsfahrscheine sind für einzelne Fahrten oder monatsweise erhältlich."

Hinweis: Zurzeit ist das Buchungssystem der DB, überlastet. Es wird auch auf der Seite vermeldet, dass es hin und wieder zu Störungen kommen kann und man es später versuchen sollte.

Fazit auch hier: Wer also in der SCHUFA steht und kein Abo mehr bei den Verkehrsbetrieben bekommt, kann auf dieses Ticket entweder gar nicht oder nur bedingt zurückgreifen. Alternativen gibt es derzeit noch nicht. Damit schließt man bewusst jene Kunden aus, die aus finanziellen Gründen, etwas sparen möchten oder auch die, die wegen der SCHUFA kaum finanziellen Handlungsspielraum haben und gezwungen wären, zu sparen. An sich, ist das Deutschland-Ticket, eine tolle Idee. Dadurch aber, dass dieser Fahrschein nur digital angeboten werden kann, macht es diese tolle Absicht damit wieder wett, wenn man berücksichtigt, dass nicht jeder etwas davon haben kann, wie es damals beim 9€-Ticket der Fall war.

Deutschland-Ticket: Keine Gültigkeit, bei historischen Fahrten oder Touristen-Rundfahrten - Bild: Björn Schubert 2022

Quellenangaben:
Texte (mit Ausnahme der Zitate) Björn Schubert (Chas York)
Zitate (bahn.de)
Verlinkungen (Allgemeine Geschäftsbedingungen der Deutschen Bahn AG)
(C) by YORK INTERNATIONAL 21 // DB // VERLAG BJÖRN SCHUBERT 2023
Irrtümer und Änderungen bei der DB, vorbehalten. Y-INTERNATIONAL übernimmt keine Haftungen für Änderungen die aufkommen, solange dieser Artikel verfügbar ist. Um sicher zu gehen, dass nach ein paar Wochen diese Angaben noch immer korrekt sind, empfehlen wir euch, hin und wieder die DB-Richtlinien zu lesen und eventuelle spontane Änderungen zu berücksichtigen.

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