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Dortmund - Die Stadt an der... Emscher? II

Schwerte, Dortmund 04.06.2021 - 17:34 Uhr
Artikel von: Chas York

Dortmund, ist wohl mit Abstand, eines der aufregendsten Städte in Nordrhein-Westfalen. Irgendwie gibt es immer etwas zu sehen und auch etwas das man fotografieren kann. Obwohl diese Stadt, für Chas York eigentlich nichts mehr Besonderes ist, scheint es noch immer für ihn ein paar Überraschungen zu geben. Am gestrigen Tag befand sich das Team von YORK INTERNATIONAL in der Dortmunder Innenstadt auf einer kleinen Rundreise.

Obwohl die Innenstadt heute bereits, aus vielerlei Betonklötzen besteht (neuartige Gebäudekomplexe), zieht es unser Reporterteam immer wieder dorthin. Im Oktober 2020, war das Team zuletzt in dieser Stadt. Damals machte gerade der "Galeria Kaufhof" seine Pforten dicht und "SATURN" hatte einen Outlet-Store in diesem Lokal temporär untergebracht. Heute ist im ehemaligen Kaufhofgebäude, ein "SINN" enthalten. Für die Personen, die es nicht wissen; "SINN" ist ein Modegeschäft. Unseres Erachtens, etwas dasselbe wie "SINN & LEFFERS". Ein paar Meter weiter auf dem Westenhellweg, trafen wir auf eine Kreuzung, dort wo sich "SALAMANDER" und die "Mayersche" Buchhandlung befindet. Die Buchhandlung selbst, ist in das gegenüberliegende Gebäude gezogen, welches sich direkt auf der gegenüberliegenden Seite von "KARSTADT" befindet. Im Grunde genommen, hatte sich, in der kurzen Zeit, viel verändert was unser Reporterteam, ziemlich überrascht hatte. Es gab viele leerstehende Geschäfte, wie etwa "S-Oliver" oder "ESPRIT". Jedoch fanden sich die meisten Geschäfte auch, in der Thier-Galerie wieder. Da der gestrige Tag allerdings ein Feiertag war, konnten wir die Thier-Galerie leider nicht von Innen betrachten. Uns hätte es nämlich mal brennend interessiert, welche Läden der Corona-Pandemie, zum Opfer gefallen waren.

Am "Innogy Tower" (ehem. RWE-Tower) auf dem Freistuhl, tat sich nicht sonderlich viel. Über die ganzen Jahre allerdings, sind die Bäume in dieser künstlich angelegten Allee, ein wenig buschiger geworden. Früher, als der RWE-Tower noch recht neu gewesen war (2005), konnte man sowohl im Sommer als auch im Winter, noch perfekt, das damalig neuartige Gebäude, unter die Linse bekommen. Heute ist das schon etwas schwieriger. Zumindest, wenn man die Rolltreppe an der Landesbibliothek hochkommt. Um heute ein Foto vom RWE / Innogy-Gebäude machen zu können, muss man etwas weiter in Richtung Kampstraße gehen.
So wie auf dem Bild hier oben, sieht es dann heute in etwa aus, wenn man ein Foto direkt von der Rolltreppe aus macht. Wisst ihr, an was uns dieses Gebäude erinnert? Damals, es müsste so um dem Dreh, im Jahr 2009 / 2010 gewesen sein. Also der BVB-09 damals im DFB-Pokal gespielt, oder kurz vor der Meisterschaft gestanden hatte, wurden die Ergebnisse in in Form von großen Ziffern mit der Innenraumbeleuchtung angezeigt.

Leider bekommt man dieses Gebäude-Phänomen nur noch seltener zu Gesicht, was wohl damit zusammenhängt, dass Dortmund seitdem nur noch seltener, die Meisterschale in den Händen gehalten hatte. Ob diese große Anzeigetafel allerdings beim Gewinn des DFB-Pokals 2021 reaktiviert wurde, konnten wir leider nicht in Erfahrung bringen, weil wir uns in dieser Zeit nicht, in Dortmund aufhalten durften. Leider war die Ausgangsbeschränkung an diesen Tag noch nicht aufgehoben worden. Die Stadt hat allerdings viel zu bieten: Egal ob es diese großen Zahlen auf der Gebäudewand, feierwütige Fußball-Fans, oder großangelegte Grünflächen sind oder, die gelbe Wand im Stadion ist. Es gibt immer etwas in Dortmund zu sehen, was das Herz höherschlagen lässt. Ganz die Großstadt wie in Frankfurt am Main, mit ihren riesigen Hochhäuserschluchten, ist diese Stadt im Westen zwar nicht; dennoch ist sie, auf ihre eigene ganz besondere Art, bewundernswert. Wo wir doch gerade beim Fußball sind: Die gelbe Wand zum Beispiel, ist auch ein faszinierendes Phänomen. Über 80.000 Zuschauer passten damals - und passen sowohl auch heute noch - ins "Westfalenstadion". Der heutige Name des Stadions geht allerdings an einem waschechten BVB-Fan spurlos vorbei. Für die, bleibt der "Signal-Iduna-Park", noch immer das "Westfalenstadion".

Was seit einer Ewigkeit relativ gleich in Dortmund ist sind die historischen Gebäude und Baudenkmäler in der Innenstadt. Die Reinoldikirche ist eines der höchsten Bauwerke in diesem Stadtzentrum und schon seit dem Mittelalter, als diese Stadt gegründet wurde, an jener Stelle zu finden. Wenn man sich nun vorstellte, dass direkt neben dieser Kirche, ein reges Verkehrsaufkommen herrschte? Auf dem Westen- und Ostenhellweg (die große Kreuzung) fuhren damals, in mittelalterlicher Zeit, noch Kutschen auf und ab. Später wurden diese Fahrzeuge nicht mehr von Pferden angetrieben, sondern von den erst aufgekommenen Verbrennungsmotoren. Bis aus diesem Viertel viel später, eine verkehrsberuhigte Zone gemacht wurde. Damals fuhr sogar die Straßenbahn über den Westenhellweg, die man dann aber später, auf die Kampstraße verlegte, auf welcher heute noch, alte Schienen aus dieser Zeit, auf den Böden dieser Straße hinweisen. Bis zum Jahr 2008, fuhren die letzten Bahnen Richtung Wickede / Brackel, Marten / Westfalenhütte und Dorstfeld noch oberirdisch und danach, verbannte man auch diese Züge der Stammstrecke III, in den Tunnel als man am 27.04.2008, diesen eröffnete.

Faszinierend ist auch die Tatsache, dass die Reinoldikirche, um mal wieder auf dieses Gebäude zurück zu kommen, im zweiten Weltkrieg fast nicht zerstört worden war. Zwar fehlte die Turmspitze. Jedoch war der Rest eigentlich, fast von den Fliegerbomben unberührt gewesen. Berichten zur Folge (Bild: Enis Yildirim aus FB-Gruppe "Dortmund Alte Fotografien") hätten die Fliegerbomber-Piloten diese Türme als Bezugspunkte genutzt, um ihre Angriffe besser koordinieren zu können. Ob dies nun korrekt ist oder ob es sich hierbei doch vielleicht, um göttliche Fügung gehalten hatte, kann man schlecht sagen. Was man aber durchaus sagen kann, sofern man gläubig genug ist, dass Gott dafür gesorgt hat, seine Gebetshäuser bewahren zu können. So nach dem Motto: "Bomber, such dir bloß einen Grund aus, meine Kirchen stehen zu lassen, sonst gibt's Laffka!" und was machte der Bomber? Er nutzte die Kirchen halt, als Bezugspunkte und schon, konnten die Gotteshäuser bestehen bleiben. Nun, wir müssen aber auch zugeben, dass damals wohl eine Kirche, die einzige Möglichkeit gewesen war, sich psychisch auskurieren zu können. Man hatte ja sonst nichts anderes, außer einen Trümmerhaufen und die Angst davor, wann denn nun als Nächstes wieder, ein Bombenregen erfolgen würde. Also, in dieser Zeit zu leben, käme mir irgendwie nie in den Sinn und wäre es mal möglich irgendwann, mit einer Zeitmaschine durch die Jahre zu reisen; ich würde vermutlich diese Epoche überspringen. Dennoch können wir von Glück reden, dass uns die Reinoldikirche, wie im linken Bild, erhalten geblieben war.

Quellenangaben
aktuelle Bilder und Texte: Chas York
Schwarz-weiß-Bild: Enis Yildirim
(C) by VERLAG BJÖRN SCHUBERT / YORK INTERNATIONAL 2021

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