Feuerwerk-Hamsterkäufe?
Schwerte, 14.11.2022, 13:00 Uhr - Artikel von: Benjamin Schweich / Björn Schubert - Lesedauer ca.: 9 Minuten - (weitere Infos dazu, im späteren Blog-Eintrag)
Die Chancen, dass es dieses Jahr zu Silvester, ein Feuerwerk gibt, sind hoch - Bild: Screenshot vom Feuerwerksvideo von: Björn Schubert 2015 |
Die Tatsache, dass unsere Innenministerin Nancy Faeser, einen Verkaufsverbot in diesem Jahr für Silvesterfeuerwerk ablehnte, ist seit dem 02.11.2022 gegeben. Dennoch kann es vorkommen, dass sich diesbezüglich anders entschieden wird. Bisher jedoch, sieht es nicht danach aus, dass ein Verkaufsverbot aufkommen wird und viele Städte und Kommunen, informieren die Feuerwerkszünder auch inzwischen darüber, wo das Feuerwerken erlaubt sein wird und wo nicht. Sofern ein Verkaufs-Stopp geplant würde, ergäben diese Aussagen vieler Städte und Kommunen, keinen Sinn. Deshalb gehen wir, mit einer 80%igen Wahrscheinlichkeit davon aus, dass Silvester wieder ganz normal 'geböllert' werden kann. Allerdings muss man berücksichtigen, dass gewisse Schwierigkeiten aufkommen könnten. Wir gehen jedenfalls sehr stark davon aus, dass auch andere das Gefühl innehalten werden, 2 Jahre der Feuerwerkslosigkeit nachholen zu müssen. Was dies konkret bedeuten mag, berichten wir euch heute.
Zwei Jahre in Folge, durften wir nicht zu Silvester knallen. Zwei Jahre lang, schossen keine Raketen in die Höhen, Feuerwerksbatterien gab es nicht mehr zu kaufen, Lieferstopps wurden bewirkt und die Gegebenheit, dass es am Neujahresmorgen unglaublich still in den Städten und Kommunen aufgrund von Corona war, wiederholte sich ein Jahr später, ein weiteres Mal. Doch diesmal, scheint wohl Schluss zu sein. Die DUH (Deutsche Umwelthilfe) scheiterte gegenüber Nancy Faeser, ein dauerhaftes Verkaufsverbot bewirken zu wollen. "Es ist eine langjährige Tradition und es besteht Pandemie-Bedingt, kein triftiger Grund dafür, eine solche Tradition sterben zu lassen.", solche Worte fielen aus den Regierungsrängen sehr oft und dies erfreute uns natürlich immens. Demnach können wir also ziemlich stark davon ausgehen, dass die Supermärkte diesjährig wieder, ihre Feuerwerkskörper zum Verkauf anbieten werden. Klar, gibt es dabei noch immer die Möglichkeit, dass sich das Pandemie-Geschehen erneut verschärfen könnte, wovon wir aber nicht ausgehen. Dafür lief, in diesem Jahr soweit, alles ziemlich, zu normal ab.
Probleme mit Feuerwerksangeboten
Im Zuge der zweijährigen Pause, sollte man sich durchaus, mit einem sehr großen Ansturm auf die beliebten Feuerwerkskörper einstellen. Zwar stehen bereits die Container auf den Parkplätzen vieler Märkte. Doch, wenn der Vorrat aufgebraucht wurde, hieße es wieder 365 Tage warten und wer weiß denn schon, ob im nächsten Jahr nicht wieder ein Verbot aufkommen könnte? "Wir haben einige Freunde und Kollegen gefragt und die waren der Meinung, dass ein diesjähriger Verkauf sicherlich nur eine Eintagsfliege wäre. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass entweder, ein neues Virus, eine Kriegssituation oder ähnliches, aufkommen könnte und schon, kann wieder ein Verbot beschlossen werden.", viele hielten einen ununterbrochenen Verkauf, für utopisch. "Wenn es einmal klappte, wird es auch sicherlich irgendwann, ein weiteres Mal funktionieren.", diesen Satz hörten wir nicht nur von Björn Schubert in der Vergangenheit, sondern auch von zahlreichen anderen Freunden und Kollegen. Das Problem wird sein, dass viele Supermärkte entweder, von sich aus, auf einen Verkauf von Feuerwerksartikeln verzichten würden oder gar, zu wenig Produkte ausgestellt werden. Der Grund: In den vergangenen zwei Jahren, mussten die Supermärkte, die bereits bestellten Feuerwerksprodukte wieder zurückschicken, was nicht nur ein erhöhter Kostenpunkt für die Ladenbetreiber, sondern auch für die Logistikunternehmen, ein riesiger Aufwand beinhaltete.
Viele Supermärkte, blieben auf den Kosten sitzen und nur, wenn sie die Feuerwerksartikel auf Kommission bestellt hatten, hatten sie etwas Glück und mussten nur die Rückgabe stemmen. Da die meisten Container bereits im November geliefert wurden und eine Verbotsverkündung demnach, ziemlich auf dem letzten Drücker aufkam, schickten die meisten Läden, diese Container wieder zum Absender zurück. Natürlich mussten die Logistikkosten vom Supermarktbetreiber, beglichen werden. Ein Mitarbeiter aus unserem 'EDEKA' meinte vergangenes Jahr zu uns: "Das Risiko ist einfach zu hoch, dass wir die Waren bestellen und hinterher wieder, ein Verbot ausgesprochen wird. Dann dürfen wir nämlich den ganzen Krempel wieder zurückschicken und die Lieferung bezahlen.", so die Aussage des Marktleiters. "Wir werden sicherlich nicht, im kommendem Jahr, wieder Feuerwerk bestellen, wenn man davon ausgehen muss, dass es wieder verboten wird. Dafür sind uns die Logistikkosten zu teuer.", fügte er noch hinzu. Demnach ist damit zu rechnen, dass einige Supermärkte auf den Verkauf von Feuerwerksprodukten, verzichten werden. Natürlich wird es aber dennoch viele Supermärkte geben, die etwas verkaufen werden. Ob die jedoch, weniger oder die volle Bandbreite anbieten werden, erfahren wir wohl dann frühestens, ab dem 29.12.2022.
Hamsterer beim Feuerwerk?
Ein weiteres Problem, werden sogenannte 'Feuerwerk-Hamsterer' sein, die sich den Gedanken in den Kopf gesetzt haben, diesmal richtig zuzuschlagen, weil es im kommendem Jahre, von 2023 auf 2024 sicherlich wieder, zu einem Verkaufsverbot kommen könnte. Diese Personen stehen zumeist schon, vor Ladenöffnung vor den Supermärkten und packen ihre Wagen, überaus übertrieben voll. Klar, zahlen die dann natürlich sehr viel Geld. Aber viele sparen dafür und innerhalb von 2 Jahren, wird sich einiges an Geld angesammelt haben. Zumindest gehen wir davon aus. Wer also noch irgendetwas ergattern möchte, sollte sich vermutlich am ersten Verkaufstag, sehr früh auf den Socken machen, weil es durchaus sein kann, dass man, wenn man später hingeht, leer ausgeht. Der Online-Handel mit Feuerwerkskörpern, wird zudem auch, ziemlich boomen, weil PYROLAND und RÖDER-FEUERWERK, mit ausgezeichneten Angeboten locken werden. Der Frühbesteller-Rabatt, ist natürlich schon nicht mehr gegeben. Dennoch kann man schon bereits jetzt davon ausgehen, dass das meiste an Silvesterfeuerwerk der Kategorie 2, schon vergriffen sein wird. Wir rechnen jedenfalls damit, dass die Supermärkte, in den letzten drei Tagen des Jahres, überaus stark überrannt werden und vermutlich, davon gehen wir ebenfalls aus, bekommt man am 30.12.2022 schon nichts mehr.
Höhere Preise
Auch die Preise, werden sicherlich auf Feuerwerksprodukte, stark in die Höhe schießen. Schließlich holen sich die meisten Supermärkte, die Logistikkosten der letzten zwei Jahre der Verbote, wieder rein und wie funktioniert es am Besten? Richtig, man wälzt diese Kosten auf die Kunden ab. Denen kann man es auch nicht verübeln, was aber sicherlich dafür sorgen wird, dass die Feuerwerksartikel in diesem Jahr, ziemlich kostspielig sein werden. Außerdem muss man auch hierbei, die aktuell geltende Inflation berücksichtigen und die erhöhten Spritpreise, was die Logistik entsprechend, wieder auffangen muss. Mit bis zu 14 und 15% Preiserhöhung, sollte man schon rechnen. Auch die Online-Anbieter, müssen die Lagerkosten von 2 Jahren, irgendwie wieder reinbekommen und dies geht nur, wenn man die Preise für die Produkte erhöht.
Keine Neuheiten in diesem Jahr?
Bereits nach der erstmaligen Verkündung des Verkaufsverbotes, informierten viele Feuerwerksproduzenten, dass es keine Neuheiten im kommenden Jahr (2021) geben würde. Inzwischen verkleinerten sich die Fabriken auch oder gingen, über die zwei Jahre, Pleite. Dass es dann keine hochgradigen Neuheiten geben kann, sollte demnach klar sein. Doch dies stört richtige Feuerwerk-Fans überhaupt nicht und die Vorfreude darauf, endlich die Neuheiten aus 2020 zu zünden, überwiegt in jenem Fall, ganz sicher. Eines möchten wir euch allerdings noch, als Warnung mit auf dem Weg geben: Seid beim Zünden bitte vorsichtig. Gewiss schlechte Lagerung über eine so hohe Zeitspanne von über 2 Jahren, kann für einige unvorhergesehene Effekte von Feuerwerksprodukten führen. Im schlechtesten Idealfall, lassen sich viele der Lunten, gar nicht mehr entzünden, sofern zu viel Feuchtigkeit während der zu langen Lagerung darin gespeichert wurde. Auch sollte man, mit unberechenbaren Explosionen oder Effekten rechnen. Wer schon mal, eine uralte Rakete versuchte zu entzünden, der ahnt sicherlich schon, wo das Problem liegen könnte. Zündet die Feuerwerkskörper bitte nur so, wie es die Anleitung angibt und am Wichtigsten, haltet euch an die Regeln. Schließlich wollen wir der Regierung nicht noch weitere Gründe liefern, wieso das Feuerwerken besser verboten werden sollte. Unsere Befürchtung liegt darin, dass wir nun verstärkter unter Beobachtung gestellt werden und es wäre empfehlenswert, wenn wir Feuerwerk-Fans uns, von der Schokoladenseite zeigen könnten.
Zündet das Feuerwerk nicht, unter starkem Alkoholeinfluss. Auch nach einem erheblichen oder feierlichen Drogenkonsum, solltet ihr besser nicht knallen. Am besten wäre es natürlich, gar keine Drogen zu nehmen, weil dies nun mal illegal ist. Lasst es krachen und zwar so richtig. Wir wollen nämlich, in Schwerte die Berliner krachen hören. Immerhin haben wir zwei Jahre nachzuholen.
Quellenangaben:
Bilder von: Björn Schubert (Chas York)
Text von: Benjamin Schweich / Björn Schubert (Chas York)
(C) by YORK INTERNATIONAL / VERLAG BJÖRN SCHUBERT 2022
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