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Umstellung auf Winterzeit / Standardzeit

Schwerte, 24.10.2021 - 14:00 Uhr - Artikel von: Björn Schubert (Chas York) - Lesedauer: ca. 10 Minuten


"Wer, hat an der Uhr gedreht? Ist es wirklich schon so spät?", lautet es wieder in diesem Oktober. Eigentlich müsste es, nach der Umstellung auf die Winterzeit (in Fachkreisen auch Standardzeit genannt), "Ist es wirklich ERST so spät?" heißen. Grund für diese These: Die Uhren werden, um eine Stunde zurückgestellt, was unterm Strich bedeutet, dass man eine Stunde länger schlafen oder gar, feiern kann. Wieso feiern? Das erklären wir euch, im Laufe dieses Beitrags.

Seid ihr im Besitz einer automatisch verstellenden Uhr, dann solltet ihr keine Probleme damit haben, die Zeitumstellung zu verschwitzen. Bei Funk- oder Internet-Chronometern ist dies nämlich schon, regelrechter Standard. Wer allerdings über einer analogen Funkuhr verfügt, der wird am 31.10.2021, in der Zeit ab 3 Uhr morgens (sofern er da noch wach ist), das blaue Wunder an der Wand erleben, wenn der Sekundenzeiger wieder einmal, etwas schneller seine Runden über das Ziffernblatt dreht. Dann bedeutet es nämlich wieder, dass die Uhr eine Stunde zurückgestellt wird. Bei digitalen Chronometern, wie Handy- oder Wetteruhren, fällt dies nicht sonderlich auf. Im Winter jedoch, hat die analoge Funkuhr, die meiste Arbeit; denn sie muss so lange rattern, bis die Uhr wieder synchron mit der Zeit der Atomuhr ist. Somit kann es dann vorkommen, dass eure Uhr erstmal, "12 - 24 Stunden" in der Schnelle, abdrehen muss, bis sie dann wieder, die korrekte Zeit anzeigt. In Normalfall dauert dieser Vorgang, mit ein paar kurzen Synchronizitätspausen, gute 5-10 Minuten. Hat eure Funkuhr anschließend, die volle Synchronizität mit der Atomuhr oder dem Signal eures Fernsehturmes in der Nähe erreicht, dreht sich eurer Chronometer erst wieder, zum Ende März hin, wenn die Zeit erneut auf Sommerzeit, umgestellt wird. Hierfür legt die Uhr dann allerdings nur, einen kürzeren Zeitraum zurück und ist daher, etwas batterieschonender. Ob eure Batterie in der Uhr noch ausreichend gefüllt ist, ist daran zu erkennen, wenn euer Chronometer nicht mehr auf das Signal zur Umstellung reagiert oder sich nach einer Pause nicht weiter synchronisieren möchte. Dann solltet ihr vielleicht, die Batterie auswechseln. Durchschnittlich kann man sagen, dass bei analogen Uhren die Batterien, bis zu vier Zeitumstellungen aushalten. Bei schlechteren Batterien, kann aber auch schon nach zwei Jahren, Schluss sein. Bei den digitalen Varianten, die meist die Zeit mit einer Flüssigkristallanzeige präsentieren, ist eine leere Batterie schon im Vorfeld erkennbar. Lässt sich die Anzeige darauf schlecht oder gar nicht mehr ablesen, sollten Sie auch dort die Batterie auswechseln. Dabei brauchen Sie auch keine Angst haben, dass die Zeit darauf wieder auf 0 gesetzt wird. Passiert dies, haben Sie ein wenig Geduld; sobald das Signal der korrekten Uhrzeit empfangen wird - was in Sekundenschnelle passieren wird - haben Sie ratzfatz wieder, die korrekte Uhrzeit auf der Anzeige.

Im Sommer; Gartenmöbel raus, im Winter, rein.

Dies ist mit Abstand, eines der häufigsten Merksätze zur Zeitumstellung. Ist man sich nicht sicher, wie die Uhren umgestellt werden müssen, gibt es diese Faustregel: "Im Winter stellt man die Gartenmöbel ins Haus, also eine Stunde zurück. Im Sommer, kommen die Gartenmöbel wieder in den Garten, also eine Stunde vor.". Die Gegebenheit jedoch, dass sich viele Menschen fragen, wie die Zeitumstellungen richtig erfolgen soll, stellen sich allerdings nur Uhrenbesitzer, die noch ihre Chronometer von Hand umstellen müssen. Heutzutage jedoch, gibt es immer weniger von solchen Uhren auf den Markt. Jedoch; es gibt sie noch. Und jetzt kommt etwas, dass schon irgendwie sehr krass ist: "Jeder Mensch, besitzt eine Uhr.", aber nicht zwangsläufig einen Chronometer in der Wohnung oder auf dem Handgelenk. Nein. Man kann die Uhrzeit auch, mit Hilfe des Sonnenlichts ablesen. In der westlichen Zivilisation, hat ein Durchschnittsmensch ca. 11 Uhren in seiner näheren Umgebung, von wo er aus die Zeit ablesen kann. Wir zählen auf (Es wird hierbei, nur jede Uhr einmal berechnet. Hierbei spielt es keine Rolle, ob man in der Wohnung, mehr Wand- oder Standuhren betreibt):

  • Handy
  • Armbanduhr / Smartwatch
  • Computer (Arbeit und Zuhause) / Tablet-PCs
  • Alexa und Google-Assistent
  • Radio und TV
  • An der Wand (analog / digital)
  • In Küchengeräten (Waschmaschine, Kaffeemaschine oder Kühlschrank)
  • *Im Internetrouter (indirekt)
  • Auf Druckern und Kopierern
  • auf Festnetztelefone

* Im Internetrouter ist die Uhr nur dann meistens sichtbar, wenn man sich auf der root-Plattform des Routers aufhält. Direkt darauf ablesbar, ist die Uhrzeit jedoch nur, in den seltensten Fällen.

Wie man also sieht; überall kann man mittlerweile die Uhren ablesen. Es gibt natürlich, in der alltäglichen Situation noch mehr Uhren, die wir hier allerdings nicht alle aufzählen können, weil es einfach zu viele sind. Fakt ist jedoch, dass kaum einer mehr, eine Sonnenuhr hierzulande, verwendet oder gar, verwenden kann.

Woher kommt die Zeitumstellung

Hierzulande, ist die halbjährliche Zeitumstellung auf die Sommer- und Winterzeit, ein umstrittenes Thema, welches sogar mal bedacht wurde, es abzuschaffen. Jedoch ziert sich die EU noch darum, eine Abschaffung dieser Umstellung zu bewirken. Immerhin ist es schwer, eine Einigung zu finden, welche Zeit nun, unsere neue "Standardzeit" werden soll. Aber wie kam es denn zustande, dass wir ständig alle halbe Jahre, an der Uhr drehen müssen. Wir klären es auf:

Der WDR berichtete einst mal, dass seit 1980 die Uhren am letzten Wochenende im März, von der normalen mitteleuropäischen Zeit (MEZ) auf die Sommerzeit umgestellt wurde. Bereits am 22. Juni 1978, verabschiedete der Bundestag das Zeitgesetz zur Einführung der Sommerzeit. Ziel der Zeitumstellung war es, nach der Ölkrise 1973, das Tageslicht besser zu nutzen. Dies war auch noch die Zeit, in welcher es verboten war, sonntags auf Autobahnen herumzukurven. Ein Energieersparnis jedoch, konnte nicht sonderlich erreicht werden. "Nach Angaben des Umweltbundesamtes wurde zwar am elektrischen Licht gespart, dafür in den kühlen Monaten am Morgen, mehr geheizt. Die Mehrheit der Deutschen lehnt die Sommerzeit ab, wie jüngste Umfragen belegen. Die Befürworter schätzen sie vor allem, weil es abends länger hell bleibt - ein Stück mehr Lebensqualität.", so ein Zitat des WDR aus einem Bericht vom 22.10.2015. Die Sommerzeit beginnt, in allen EU-Mitgliedsstaaten am letzten Sonntag im März (Umstellung von 2 auf 3 Uhr) und am letzten Sonntag im Oktober (Umstellung von 3 auf 2 Uhr). Es gab damals sogar schon, diverse Zeitumstellungen in den ersten und zweiten Weltkriegsjahren. Nach dem Verlust der Deutschen, im 2. WK jedoch, entschieden die Besatzungsmächte über die jeweiligen Umstellungen, was zu einem regelrechten Zeitchaos führte. So galt dann - orientiert an der Moskauer Zeit - in der sowjetischen Besatzungszone und Berlin beispielsweise von Ende Mai 1945 bis zum September 1945 die sogenannte Hochsommerzeit - mit einer Zeitdifferenz von zwei Stunden zur mitteleuropäischen Zeit. Ab 1950 setzte man die Umstellung dann erstmalig aus.

Wird die Umstellung nun doch abgeschafft (2021)?

Die Abschaffung der Zeitumstellung war eigentlich für das Jahr 2021 geplant worden. Stattdessen steht am 31.10.2021 wieder, eine neue Zeitumstellung (Winterzeit) an. Warum hat es mit der Abschaffung der Zeitumstellung in der EU nicht geklappt? Es liegt - einmal mehr - an der Schwierigkeit, die Belange so vieler Länder unter einen Hut zu bringen. Und wir machen es kurz; bislang gibt es keine neuen Infos darüber, ob die Zeitumstellung nun abgeschafft wird oder nicht. Die EU-Mitgliedsstaaten konnten sich, nach dem 2019 gestellten Vorschlag der EU-Kommission nicht, bis 2021 einigen. Jedes Land sollte eigenmächtig entscheiden, ob sie lieber die Winter- oder die Sommerzeit dauerhaft beibehalten wollen. Eine Einigung jedoch, erfolgte bislang nicht. Somit werden wir also noch weiterhin, an der Uhr drehen müssen und das auch noch, über das Jahr 2021 hinaus. Wir haben deshalb ein paar Leute in Bielefeld gefragt, was sie von einer Abschaffung der Zeitumstellung halten würden. Rund 90% der 100 Befragten, wären für eine Abschaffung gewesen und die restlichen 10% bestanden aus Enthaltungen und Befürwortungen. Einige sind auch der Meinung, dass wenn eine Abschaffung der Umstellung erfolgen würde, sie ganz aus dem Konzept kämen. Immerhin ist diese Jahrelange Umstellerei auch inzwischen, zu einer Art Gewohnheit geworden. Es würde, laut einiger Passanten, durchaus länger dauern, sich an die Sommer- oder Winterzeit zu gewöhnen, anstatt einmal im Jahr, auf eine Stunde Schlaf zu verzichten.

Wir sehen es genauso

Wir können den Passanten mit seiner Gewohnheits-Theorie befürworten. Immerhin würde, in den ersten Jahren sicherlich, ein regelrechtes Chaos entstehen, würde man die Zeitumstellung pö-a-pö abschaffen. Sowas muss gründlich durchdacht sein und auch nicht, Hals über Kopf entschieden werden. Ob wir also, in den kommenden Jahren, eine Abschaffung der Zeitumstellung erleben werden, bleibt abzuwarten. Wir stehen dieser Idee jedoch, etwas kritisch gegenüber, sofern tatsächlich die Winterzeit dauerhaft bestehen bleiben würde. Zum einen, gäbe es weniger Sonnenlicht-Tage, was zu vermehrten psychischen Belastungen der Menschen führen würde und bliebe die Sommerzeit dauerhaft, müsse man sich an die Gegebenheit erst einmal gewöhnen, wenn es im Winter länger hell bliebe. Vielleicht wäre eine Reform eher, der bessere Weg anstatt es abzuschaffen. Wir finden, man sollte es ausprobieren. Beispielsweise, zwei Jahre lang die Winterzeit bestehen lassen und danach für zwei Jahre dann, die Sommerzeit. Was dann besseren Anklang bei den Menschen findet, sollte dann dauerhaft beibehalten werden. Dies wäre zumindest, eine logische Vorgehensweise. Denkt also daran. Am 31.10.2021 um 3 Uhr ist nicht nur Halloween, sondern auch die Umstellung auf die Winterzeit. Wer also Halloween feiern sollte, der sollte ab 3 Uhr auf die Uhr schauen, weil er dann, eine Stunde mehr, Party geschenkt bekommt. Irgendwie ist dies doch jetzt schon, ziemlich verlockend.

Quellenangaben:
Zitate: WDR (Link zum Artikel; weiter oben)
übriger Text: Björn Schubert (Chas York)
Bilder: Screenshot Handyuhr
bearbeitet von: Björn Schubert (Chas York)
© by YORK INTERNATIONAL / VERLAG BJÖRN SCHUBERT 2021
Zitate © by WDR 2015

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